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Mission Erfolg - Meine Vision mein Plan mein Weg

Mission Erfolg - Meine Vision mein Plan mein Weg

Titel: Mission Erfolg - Meine Vision mein Plan mein Weg
Autoren: Dirk Bauermann
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denken, ohne den ersten zu machen. Taten wir auch nicht, sondern marschierten unaufhaltsam Richtung Bundesliga. Am sechsten Spieltag verloren wir gegen Würzburg, am vorletzten Spieltag gegen Paderborn. Ärgerlich, aber nicht schlimm. Das Turboprojekt, wie es die Medien getauft hatten, lief auf Hochtouren.
    Dann kam das Rekordspiel. 12 200 Zuschauer wollten am 20. Februar 2011 unsere Basketballer live in der Olympiahalle erleben. Es war nicht mal ein Jahr her, da interessierten sich ein paar Hundert Menschen für Münchner Basketball. Im September zuvor hatte ich noch beobachtet, wie Steffen Hamann völlig unerkannt über das Vereinsgelände an der Säbener Straße spazieren konnte, obwohl in den Sommerferien Tausende Fans den Fußballern zuschauten. Und nun strömten die Massen zu uns. Seit Wochen war das Spiel ausverkauft. Bayerns damaliger Trainer Louis van Gaal war unter den Zuschauern, Christian Nerlinger natürlich auch und viele Spieler. Ex-Bayern-Profi Stefan Effenberg kam in einem Cabrio in die Halle gefahren und brachte den Spielball. Ein Event der Superlative, bei dem wir uns am Gegner Würzburg für die Niederlage mit einem klaren 82:75 rächten.

    Sieben Spieltage vor Ende der Saison sicherten wir uns im März 2011 den Aufstieg in die Basketballbundesliga. Fünf Spieltage vor Schluss die Meisterschaft. Ziel erreicht – und Wort gehalten. Dazu muss man wissen: Im Januar hatte mich die Süddeutsche Zeitung um eine Kolumne unter der Rubrik »Das wird mein Jahr« gebeten. Meine Antwort lautete: »Weil wir vom FC Bayern München unser Ziel, die Menschen aus München und der Region für Basketball zu begeistern und von unserem Spiel zu überzeugen, erreichen werden, wird es ein gutes Jahr. Und weil wir den Aufstieg in die Basketballbundesliga schaffen und dort mit großer Energie und viel Begeisterung angreifen werden.« Nicht auszudenken, wenn meinen großen Ankündigungen keine Taten gefolgt wären.
    Nach dem großen Spiel gegen Würzburg ging es vier Wochen nur noch um die goldene Ananas. Aber der Begeisterung tat es keinen Abbruch. Eigentlich hätte Bastian Schweinsteiger in dieser Zeit sogar für uns spielen sollen. Die Idee hatten wir bereits zu Jahresbeginn mit Sponsor Adidas durchgesprochen. Das wäre ein Riesenspaß geworden. Aber vor allem zeigt es, wie Bayern tickt: Nach nur wenigen Monaten gab es zwischen den Fußballern und den Basketballern bereits eine engere Beziehung, als es sie jemals bei Bayer Leverkusen gegeben hat. Dort gab es kein Miteinander. Das Verhältnis zwischen beiden Abteilungen war kühl, distanziert, von einer gemeinsamen Identifikation konnte nicht die Rede sein. Dem damaligen Manager Reiner Calmund waren wir ein Dorn im Auge. Wahrscheinlich hätte er gerne unseren Geldhahn zugedreht, um selbst eine größere Unterstützung zu bekommen. Dass Schweinsteiger letztlich doch nicht für uns auflief, war eine Entscheidung des gesunden Menschenverstandes. Nicht auszudenken, wenn er umgeknickt wäre oder sich sonst wie verletzt hätte. Wer weiß, ob sein Gegner ihn nicht mit einem besonders harten Block hätte stellen wollen. Es gab einfach zu viele unkalkulierbare Risiken, wenngleich ich Bastian schon gerne im Basketballtrikot gesehen hätte. Doch auch wenn sich diese Idee bedauerlicherweise nicht hatte umsetzen lassen, so zeigt sie deutlich: Es geht zusammen; wir sind eine Familie. Fußball und Basketball können nebeneinander funktionieren.
    Im April 2011 setzte ich mich dann erneut mit Uli Hoeneß zusammen. Wir frühstückten bei ihm zu Hause am Tegernsee. Ständig kam sein Hund an, staubte eine Wurst nach der anderen ab. »Wie viele Jahre wollen Sie bei uns bleiben«, fragte Hoeneß mich. Noch nie zuvor hatte ich meinen Vertrag selbst verhandelt. Das haben immer meine Agenten gemacht. »Drei Jahre«, sagte ich und nannte meine Konditionen. Nicht übertrieben, aber auch nicht ängstlich. »Das machen wir. Das hört sich fair an.« Damit war das Thema durch. Bis 2014 stehe ich bei den Bayern unter Vertrag. Was aber nicht heißt, dass es nicht länger gehen kann. Ich bin niemand, der ständig den Job wechselt. Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass Bayern München meine letzte Vereinsmannschaft ist.
    Was dann in den nächsten Wochen passierte, war unglaublich. In einer Tour bekam ich Anrufe von Menschen, die bei uns arbeiten wollten. Halb Basketballdeutschland wollte nach München. Selbst um den Posten des Pressesprechers bewarben sich einige bei mir.
    Wir holten Denis Wucherer als
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