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Mission Erfolg - Meine Vision mein Plan mein Weg

Mission Erfolg - Meine Vision mein Plan mein Weg

Titel: Mission Erfolg - Meine Vision mein Plan mein Weg
Autoren: Dirk Bauermann
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tänzelten um unsere Gegner wie Ali. Wie er mit seiner, faszinierten wir mit unserer Leichtigkeit.
    In Bamberg hatte ich Krieger an meiner Seite. Mike Tyson sagte einmal über sich: »Ich will im Ring brutaler sein als alle anderen Boxer vor mir.« Und er kündigte seinem Gegner vor dem Kampf an: »Ich packe dich und reiße dir dein Herz oder deine Leber heraus.« Andere Boxer verloren absichtlich ihre Kämpfe, weil sie Angst vor späteren Duellen mit Tyson hatten. Sie gingen ihm aus dem Weg. Auch wir verbreiteten mit Bambergs Bad Boys Angst – und räumten alles aus dem Weg, bis wir die Meisterschaft gewonnen hatten.
    Als Trainer ist man immer auch Künstler. Man gestaltet Mannschaften mit einem Alleinstellungsmerkmal. Man drückt ihnen seinen Stempel auf. So zeigte mein erster Picasso ein Bild von Ali, mein zweiter eines von Tyson. Und was wird mein drittes Werk seinem Betrachter offenbaren?
    Ich bin noch dabei, es zu erschaffen. Einige Striche sind schon auf dem Papier. Aber ich habe noch viel Arbeit vor mir. Wenn ich an das perfekte Spiel und die perfekte Saison denke, kommt mir immer Katarina Witt in den Sinn. Wie sie 1984 in Sarajevo und 1988 in Calgary bei den Olympischen Winterspielen die Goldmedaille im Eiskunstlauf holte. Sie wirbelte mit einer Sicherheit durch die Luft, als würde sie von unsichtbaren Schnüren gehalten. Sie tänzelte leichtfüßig wie eine Ballerina, als wäre Eis überhaupt nicht rutschig. Sie schauspielerte, als hätte sie bereits mehrere Oscars gewonnen. Und sie flirtete mit den Zuschauern und Preisrichtern, als stünde sie gerade vor ihrer ganz großen Liebe. Sie verführte die gesamte Halle, eigentlich hätte das Eis schmelzen müssen. Sobald die Musik anging, spulte Katarina Witt in leichtfertiger Perfektion ihr Programm herunter. Sie ließ sich nicht beirren. Ohne Patzer meisterte sie mit extremer Verlässlichkeit ihre Kür. Sicherlich kann man Eiskunstlauf und Basketball nicht eins zu eins miteinander vergleichen. Die Punktrichter haben beim Eiskunstlauf keinen Einfluss auf die Kür. Beim Basketball gestalten sie mit jedem Pfiff das Spiel mit, können einen mit jeder Fehlentscheidung aus dem Konzept bringen. Trotzdem sollten wir uns an Katarina Witt orientieren. Wenn ich von einer perfekten Saison mit meinen Bayern träume, dann denke ich an sie. Wir müssen so perfekt funktionieren wie diese Eiskunstläuferin. Eine gelungene Symbiose aus Disziplin und Kreativität, harter Arbeit und Leidenschaft.

    Dafür muss ich mich jedoch an meine Leitplanken halten, darf nirgends ausbrechen. Und meine Spieler müssen es ebenso. Ich darf nie vergessen, dass ich eine Galionsfigur für meine Spieler bin; dass sie mich immer beobachten, bei allem, was ich tue; dass sie merken, falls meine Führung nicht mit dem Herzen erfolgt. Es darf niemals Ersatz für harte Arbeit geben. Jede Trainingseinheit muss unter Einsatz aller Kräfte erfolgen. Es geht nur mit einem Engagement, das 24 Stunden am Tag, 7 Tage die Woche währt. Wir müssen immer wieder raus aus der Komfortzone, egal, wie anstrengend es auch werden mag. Wir müssen uns gegenseitig vertrauen, und zwar jedes Mitglied der Mannschaft dem anderen. Nur wenn ich dem anderen vertraue, mache ich den Extraschritt für ihn mit, wenn er von seinem Gegenspieler ausgespielt worden ist. Kein Spieler darf wichtiger sein als der FC Bayern Basketball. Niemand darf sein Ego höher hängen als den Verein. Wir müssen füreinander da sein und uns gegenseitig helfen. Und sollte es mal krachen, müssen Konflikte intern geregelt werden. Wir dürfen niemals unsere Vision vergessen. Unsere Vision treibt uns an. Sie bewirkt jeden morgen aufs Neue, dass wir bereit sind, an unsere Grenzen zu gehen. Eine Vision erzeugt Bauchkribbeln. Bauchkribbeln ist Energie. Und diese Energie, und sei sie anfangs auch noch so diffus, hilft einem, seinen Weg bis zum Ziel durchzustehen. Wir müssen eine Eigenschaft verinnerlichen, die sowohl Muhammad Ali, Mike Tyson als auch Katarina Witt in ihren Karrieren in sich trugen: Niemand zeigt mehr Einsatz, mehr Kampfgeist und mehr Siegeswillen als ich. Alle drei wollten immer die Besten ihres Sports sein. Sie hatten den unbedingten Siegeswillen, das entscheidende Merkmal eines Champions. Sie haben immer an sich geglaubt. Sie mussten sich nicht einreden, dass sie die Besten sind; ihre Überzeugung saß tief in ihnen. Muhammad Ali war immer bereit, eine Einheit mehr einzulegen, um die Boxwelt zu dominieren. Mike Tyson trainierte wie besessen
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