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Miss Seeton kanns nicht lassen

Miss Seeton kanns nicht lassen

Titel: Miss Seeton kanns nicht lassen
Autoren: Heron Carvic
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vor uns, seien Sie ganz sicher. Ich schicke unsere zwei Leibwächter rüber, damit sie das kleine Luder im Auge behalten, bis wir alles an Land gezogen haben. Und wenn die beiden die Sache ebenso versauen wie bei dem Fall Goffer, dann gnade ihnen Gott.«
    »Sehr richtig.« Delphick war stehengeblieben. »Damit wären wir dann auf jeden Fall gedeckt, egal wer von uns recht hat. Sie setzen also morgen Ihre Kartoffeln, und ich fahre nach Plummergen zurück und kann nur beten, daß alles klar geht. Montag sehen wir uns dann.«
    Die Tür des Schuppens stand offen. Dick Quint machte sich an seinem Lastwagen zu schaffen, der bockte und nicht anspringen wollte. Doris lehnte neben ihm, um zu helfen; sie stiegen beide ein und versuchten es von neuem. Jetzt sprang der Motor an; sie schossen durch die Pforte, bogen nach links in den Weg zum Dorf ein und waren in der Dunkelheit verschwunden.
    Bob schäumte. Sie hatten ihn reingelegt. Wo waren die Polizisten aus Ashford, die hier aufpassen sollten? Er nahm sein Sprechfunkgerät und gab durch, die Quints seien mit dem Wagen los, man solle sie anhalten, sobald sie gesichtet wurden. Er kroch aus dem Gebüsch, in dem er sich versteckt gehalten hatte, und machte sich auf den Rückweg zum George und Dragon. Beim Geräusch schneller Schritte hinter ihm fuhr er herum und ließ seine Taschenlampe aufleuchten. Ein junger Mann im Ledermantel, rotem Hemd und rosa Schlips lief auf ihn zu und stellte sich als D. D. Foxon von der Ashforder Polizei vor. Ob der Sergeant vielleicht den kleinen Bruder der Quints gesehen hatte? Er war hergeschickt worden, um ihn im Auge zu behalten, hatte ihn aber noch gar nicht zu Gesicht bekommen. Bob sagte, er habe keine Ahnung und habe den Jungen nicht gesehen, er glaubte nicht, daß er im Haus sei, und in dem Lastwagen auch nicht, da sei er ziemlich sicher.
    »Wie soll ich ihn denn finden?« rief Foxon. »Ich habe mich so beeilt mit dem Herkommen, und jetzt kann ich ihn nirgends finden. Wenn ich hier was verbocke, geht der Chef mir an den Kragen.«
    Bob schlug vor, er solle Potter fragen, den Dorfpolizisten; vielleicht wisse der was. Sie ließen die Wiese hinter sich und schritten zusammen dem Dorf zu.
    An der Dorfstraße standen mehrere Wagen und Motorräder. Aus dem Gemeindesaal, der gegenüber der Garage lag, dröhnte laute Musik. Ein Haufen Jugendlicher drückte sich am Eingang herum. Bob setzte seinen Gefährten an der Polizeiwache ab und ging weiter. Plummergen schien eine lebhafte Nacht vor sich zu haben. Im George and Dragon fand er Delphick, der gerade angekommen war. Bob berichtete. Delphick ging sofort ans Telefon, erwischte Brinton, der gerade sein Büro verlassen wollte, und teilte ihm mit, die Quints seien mit ihrem Wagen unterwegs, und man habe die Streifen entsprechend informiert. Ferner habe sich der kleine Bruder anscheinend aus dem Staub gemacht, bevor der Beamte, der ihn bewachen sollte, angekommen sei. Brinton fluchte und sagte, na gut, dann werde er also dableiben und die weitere Entwicklung abwarten, man solle ihn auf dem laufenden halten.
    Das Gemüse war fertig. Lady Colveden stellte die Schüssel auf die Wärmeplatte; dort konnte sie bleiben, bis man alles auf den Tisch brachte. Das Huhn war auch fast fertig und war in Folie eingehüllt, konnte also auch warten. Miss Seeton mußte jeden Augenblick hier sein; sie hatten noch Zeit für einen Drink vor dem Essen.
    Die Küchentür sprang auf, und zwei schwarzmaskierte Gestalten in Motorkleidung stürzten herein. Lady Colveden schrie auf und ließ die Schüssel fallen.
    »Maul halten.« Der Größere hielt ihr eine Pistole an die Stirn.
    »Was ist los, Meg? Hast du…?« Sir George blieb wie angewurzelt in der Tür stehen. Hinter ihm starrte Nigel, ebenso reglos.
    »Ein Ton von einem von euch, und sie hat ‘n Loch im Schädel.«
    Der Mann mit der Pistole stieß Lady Colveden vor sich her und schob alle drei aus der Küche in die Diele. Die zweite schwarze Gestalt folgte, probierte zwei Türen, ließ die zweite offen, nahm den Schlüssel aus dem Schloß und machte eine Handbewegung. Die Colvedens wurden hineingeschoben. Die Tür schlug zu, der Schlüssel wurde umgedreht. Sie waren eingeschlossen.
    Wirklich – zu freundlich von Sir George und Lady Colveden, sie zum Essen einzuladen, wahrscheinlich fürchtete Lady Colveden, man werde sonst ins Grübeln kommen. Was natürlich Unsinn war. Sicher: Die Sache heute morgen war recht häßlich gewesen, aber schließlich hatte man den Mann ja nicht
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