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Miss Carolines verwegener Plan

Miss Carolines verwegener Plan

Titel: Miss Carolines verwegener Plan
Autoren: Julia Justiss
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sich belustigt.
    „Nichts natürlich“, gab diese errötend zurück. „Abgesehen von dem, was ich aus dem Klatsch in der Schule geschlossen habe. Ich habe nur Lady Claringdons Worte wiederholt.“
    „Arme Mrs Ransleigh“, meinte Lady Denby mitleidig. „Das ist für sie wirklich eine unglückliche Situation. Sie kann ihrem Sohn unmöglich verbieten, sein eigenes Haus zu betreten.“
    „Ja, sie steckt in einem Dilemma. Fortschicken kann sie ihn nicht. Aber wenn wir ihm begegnen sollten … Lady Claringdon meint, der gute Ruf einer jungen Dame sei schon gefährdet, wenn man sie nur im Gespräch mit Mr Ransleigh sieht. Ist das nicht furchtbar!“ Sie krauste ihre hübsche Stirn. „Und ich habe das Schlimmste noch gar nicht erwähnt!“
    „Um Himmels willen, noch mehr schlechte Nachrichten?“
    „Allerdings. Mr Ransleigh hat seinen Cousin mitgebracht. Maximillian Ransleigh.“
    „Was ist daran schlimm?“, wollte Caroline wissen. Sie erinnerte sich, den Namen schon einmal gehört zu haben. „Ist das nicht der jüngere Sohn des Earl of Swynford? Gut aussehend, wohlhabend und erfolgreich?“
    „Vielleicht war das früher so. Doch seitdem hat sich die Situation grundlegend verändert. Lady Claringdon hat mir alles erzählt.“ Eugenia warf ihrer Stiefschwester einen mitleidigen Blick zu. „Du wirst nichts davon gehört haben, weil du London so plötzlich verlassen musstet, als dein Papa von uns ging.“
    „Was ist mit diesem Maximillian Ransleigh los?“, erkundigte sich Lady Denby.
    „Er wurde von allen Max der Große genannt, die Gesellschaft liebte ihn, und es hieß, er könnte jede Dame mit seinem Charme erobern. Er trat in die Armee ein und kämpfte gegen Napoleon. Später, während des Wiener Kongresses wurde er Wellington als persönlicher Assistent zugeteilt. Nichts schien seine Karriere mehr behindern zu können. Doch dann soll er eine Affäre mit einer geheimnisvollen Französin gehabt haben. Zur gleichen Zeit wurde ein Attentat auf Wellington unternommen. Ransleigh verlor seinen Posten und wurde nach Hause geschickt.“
    Caroline runzelte die Stirn. „Was genau hat sich zugetragen?“
    „Die Einzelheiten kannte Lady Claringdon nicht. Aber sie ist sich ganz sicher, dass sein Ruf beschädigt war, als er nach dem Wiener Kongress nach London zurückkehrte. Das allein war schlimm genug. Aber dann entkam Napoleon aus dem Exil auf Elba und marschierte auf Paris zu. Mr Ransleigh setzte sich einfach über den Befehl hinweg, in England zu bleiben, bis die Wiener Geschichte geklärt wäre. Er reiste nach Brüssel, wo er sich seinem früheren Regiment anschloss.“
    „Hat er bei Waterloo gekämpft?“
    „Ich glaube, ja. Trotzdem ist noch nicht klar, ob er vor ein Militärgericht gestellt wird. Sein Vater, der Earl, soll über Ransleighs Verhalten so erbost gewesen sein, dass er ihn aus dem Haus geworfen hat. Und Lady Mary Langton, die angeblich heimlich mit ihm verlobt war, hat sich geweigert, ihn auch nur zu empfangen. Wie man hört, hat er inzwischen geschworen, nie zu heiraten, und sich seinem Cousin Alastair Ransleigh angeschlossen, um sich wieder den weniger tugendhaften Damen zu widmen.“
    Die Ransleigh Rogues … Harry hat von ihnen gesprochen, erinnerte sich Caroline. Er hatte die Cousins gemocht.
    „Lady Claringdon war den Tränen nahe, als sie mir das alles erzählte“, fuhr Eugenia fort. „Sie hatte wohl ihre Netze nach ihm ausgeworfen, ehe er seine Aufmerksamkeit auf Lady Mary konzentrierte. Jetzt will sie natürlich nichts mehr mit ihm zu tun haben. Schließlich ist allgemein bekannt, dass er in einen Skandal verwickelt war und sich zudem schlechte Gesellschaft gesucht hat.“
    „Wie schade!“, seufzte Lady Denby. „Schließlich ist er der Sohn eines Earls.“
    „Müssen wir nun abreisen, Mama? Oder glaubst du, dass wir bleiben können, wenn wir uns nur bemühen, den beiden Ransleighs aus dem Weg zu gehen?“
    Einen Moment lang starrte ihre Mutter nachdenklich ins Nichts. „Mrs Ransleigh und ihre älteste Tochter, Lady Jane Gilford, gehören zur besten Gesellschaft. Ich bin sicher, die beiden haben längst mit den Gentlemen gesprochen und ihnen erklärt, dass sie entweder abreisen oder sich von den Hausgästen fernhalten müssen.“
    „Damit sie eine unschuldige junge Dame nicht ruinieren, ehe die auch nur die Chance bekommt, in die Gesellschaft eingeführt zu werden?“, meinte Caroline und zwinkerte Eugenia zu.
    Doch die reagierte gar nicht. Lady Denby allerdings erklärte:
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