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Mischkultur im Hobbygarten

Mischkultur im Hobbygarten

Titel: Mischkultur im Hobbygarten
Autoren: Christa Weinrich
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gefüllte Blumentöpfe für Ohrwürmer umgekehrt in die Bäume hängen,
den Boden mit reichlich Kompost versorgen.

Grundrezepte und Faustzahlen
    Um die pflanzlichen Wirkstoffe aus den Zellgeweben der verschiedenen Kräuter herauszulösen, sind unterschiedliche Rezepturen geeignet. Nicht immer ist die Herstellung einer Jauche die beste Möglichkeit, sondern Brühen, Tees, Auszüge oder die gärende Jauche sind erprobte Alternativen.
    Die Jauche: Zur Bereitung einer Jauche werden die Pflanzen immer in kaltes Wasser eingeweicht (Faustregel: 1 kg frisches oder 150 g getrocknetes Pflanzenmaterial auf 10 l Wasser) und zwei bis drei Wochen stehen gelassen, wobei gelegentlich umgerührt wird.
    Die gärende Jauche: Sie wird auf die gleiche Weise angesetzt wie die oben beschriebene Jauche. Der Unterschied besteht darin, dass sie nur drei Tage stehen bleiben darf. Eine Verwendung von gärender Jauche hat sich nur bei Brennnesseln zum Abwehren von Schädlingen durchgesetzt.
    Die Brühe: Im Gegensatz zur Jauche wird die Brühe immer durch Abkochen hergestellt. Um die Wirkstoffe besser auszunutzen, sollten Sie die Pflanzen zerkleinern und gegebenenfalls vorher einweichen, was jedoch bei den jeweiligen Einzelrezepten (siehe nebenstehende Tabelle) angegeben wird. Je nach Pflanzenart und Verwendungszweck ist auch die Kochdauer verschieden, doch reichen 20 bis 30 Minuten in den meisten Fällen aus. Anschließend lässt man die Brühe abkühlen, wobei der Topf stets bedeckt sein soll. Danach wird abgesiebt und die Brühe ist gebrauchsfertig. Die herausgenommenen Kräuterreste können Sie gut als Mulchmaterial verwenden. Die Brühen sind nur eine begrenzte Zeit haltbar und für den ihnen eigenen Zweck verwendbar. Später gehen sie in Gärung über und sind dann nur noch zum Düngen verwendbar.
    Der Tee: Da verschiedene Inhaltsstoffe der Kräuter durch langes Kochen zerstört werden oder sich verflüchtigen, andererseits aber durch einen Kaltwasserauszug nicht optimal herausgelöst werden, ist die Zubereitung eines Tees für manche Kräuter eine gute Lösung. Hierbei werden die Kräuter zerkleinert und mit kochendem Wasser übergossen. Man lässt den Tee einige Zeit zugedeckt ziehen und abkühlen und siebt dann ab.
    Der Kaltwasserauszug: Dieses Verfahren kommt dann in Frage, wenn die Gefahr besteht, dass Wirkstoffe durch Hitzeeinwirkung zerstört werden. Die frischen oder getrockneten, zerkleinerten Kräuter werden einfach im kalten Wasser – nach Möglichkeit in Regenwasser – eingeweicht und mindestens einen Tag bis maximal drei Tage stehen gelassen. Im Gegensatz zur gärenden Jauche siebt man jedoch immer ab, bevor sie zu gären beginnt. Im Prinzip können Sie aus allen für Brühen und Tees verwendeten Pflanzen auch einen Kaltwasserauszug machen, falls im Garten keine Möglichkeit zum Kochen besteht. Die Spritzflüssigkeit hat aber dann nicht die gleiche Stärke und sollte deshalb weniger stark verdünnt werden.
    Pflanzliche Mittel, ihre Herstellung und Wirkung
Mittel
Konzentration
Wirkung
Ackerschachtelhalmbrühe
1,5 kg frische Wedel bzw. 200 g Droge in 10 l Wasser 24 Std. einweichen, 1 Std. kochen, abkühlen lassen, durchseihen
1:5 bis 1:10 verdünnt
vorbeugend gegen Pilzkrankheiten aller Art, z.B.Mehltau, Rost, Blattfleckenkrankheiten, Schorf, Kraut und Knollenfäule, Monilia gegen Spinnmilben, Lauchmotte
Ackerschachtelhalmjauche
1 kg getrocknete oder 10 kg frische Ackerschachtelhalmwedel in 100 l Wasser ansetzen, täglich umrühren, ca. 3 Wochen stehen lassen, abseihen
1:20 verdünnt
wie Brühe
Baldrianblütenextrakt
Blüten mit wenig Wasser durch den Fleischwolf drehen, durch Leinentuch in dunkles Fläschchen abfüllen
1 Tropfen auf 1 l Wasser, gut verrühren
Blütenförderung, Frostschutz, gesundes Tomatenwachstum, Saatbeize
Basilikumtee
2 Teelöffel getrocknetes Basilikumkraut mit ½ Liter kochendem Wasser überbrühen, etwa 10 Minuten ziehen lassen
unverdünnt
Gegen Milben und Blattläuse an Zimmerpflanzen
Brennnesseljauche (gärende)
1 kg frisches bzw. 800 g getrocknetes Kraut in 50 l Wasser ansetzen, vier Tage stehen lassen
1:50 verdünnt
gegen Blattläuse (bei mäßigem Befall), Spinnmilben
Brennnesselkaltwasserauszug
1 kg frisches bzw. 150 g getrocknetes Kraut in 10 l Wasser 24 Std. einweichen, abpressen u. absieben
unverdünnt
gegen Blattläuse, vor allem an Rosen, Lauchmotte
Eichenblätterjauche
(siehe Jaucherezept )
1:10 verdünnt
gegen fast alle fressenden und saugenden Insekten, auch gegen
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