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Mischkultur im Hobbygarten

Mischkultur im Hobbygarten

Titel: Mischkultur im Hobbygarten
Autoren: Christa Weinrich
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Dünger
    Ideal wäre es, den Nährstoffbedarf der Nutzpflanzen nur durch Kompost, Gründüngung, Bodenbedeckung und Pflanzenjauchen zu decken und dabei immer im Auge zu haben, dass durch Düngen in erster Linie für Bodenorganismen eine Nahrungsgrundlage geschaffen wird. Wo das nicht möglich ist, kann auch zugekaufter organischer Dünger verwendet werden. Doch hier ist Vorsicht angebracht: Die Gartenböden sind oft nährstoffreicher als angenommen wird. Gerade Hausgärten sind oft mit Phosphor überdüngt. Ist dies der Fall, dann müssen Sie einige Jahre auf phosphorhaltige Düngemittel (beispielsweise Guano) verzichten. Blut- und Knochenmehl sind seit der Verbreitung von BSE in Verruf geraten und sollten schon deswegen nicht im Garten angewendet werden. Hornspäne und Hornmehl dagegen sind phosphorarm und stickstoffreich.
    Kalk nimmt eine Sonderstellung ein. Er ist sowohl Dünge- als auch Bodenverbesserungsmittel. Auf normalen Böden reicht eine jährliche Erhaltungskalkung (20 g/m 2 ), die auch über den Komposthaufen mit Zusätzen von Eierschalen und ausreichend kalkhaltigem Material abgedeckt werden kann. Bringen Sie den Kalk direkt aufs Land, ist dafür der Herbst oder das Frühjahr geeignet. Als Bodenverbesserer wirkt er strukturbildend und stabilisierend auf das Krümelgefüge und neutralisiert saure Böden.
    Die Gesteinsmehle (Urgesteinsmehl, Basaltmehl, kalkreiche Steinmehle, Tonmehl) werden im biologischen Gartenbau hauptsächlich als Bodenverbesserungsmittel eingesetzt. Sie versorgen den Boden mit Spurenelementen und beeinflussen den Ertrag und die Fruchtbarkeit günstig. Vor allem das Urgesteinsmehl ist von großer Bedeutung; je feiner es vermahlen ist, um so günstiger ist seine Wirkung. Sie streuen es vor der Gartenbestellung im Frühjahr gleichmäßig (4 kg/100 m 2 ) auf die Beete und arbeiten es oberflächlich ein.

Naturgemäßer Pflanzenschutz
    Unsere Gartengewächse, seien es nun Gemüse, Blumen oder Obstgehölze, sind als hochgezüchtete Kulturpflanzen empfindlicher als Wildpflanzen. Deshalb müssen sie auch im biologischen Anbau vor Schädlingen und Krankheiten geschützt werden. Durch Mischkultur, gute Pflege der Pflanzen, Beipflanzung von aromatischen Kräutern und Anwendung von Mitteln, die die Widerstandskraft und das Wachstum der Pflanzen fördern, haben viele Schädlinge und Krankheiten kaum eine Chance.

Pflanzliche Spritzmittel
    Wenn das natürliche Gleichgewicht gestört ist, beispielsweise durch extreme Witterungsbedingungen, können sich auch im Biogarten Krankheiten und Schädlinge ausbreiten. Hier helfen Brühen, Tees, Auszüge und Jauchen, die man leicht aus Kräutern herstellen kann, die Sie entweder vorbeugend oder im „akuten“ Fall einsetzen können.
    Die Inhaltsstoffe der Kräuter wirken auf verschiedene Weise auf Krankheitserreger und Schädlinge. Beim Ackerschachtelhalm ist es vor allem der hohe Gehalt an Kieselsäure, der von den Pflanzen aufgenommen wird und das Zellgewebe festigt und härtet. Pilzsporen können nun nicht mehr so leicht in das Blatt eindringen, und Schädlinge müssen mehr Mühe aufwenden, das feste Pflanzengewebe zu durchdringen.
    Viele Pflanzen besitzen ätherische Öle, die leicht flüchtig sind und typische, starke Duftstoffe freisetzen. Weil viele Insekten dadurch abgeschreckt werden, bezeichnet man Mittel, die auf diese Weise wirken, als Repellents (repellere = vertreiben, zurücktreiben). Holunderblätterjauche und Tomatentriebjauche sind typische Vertreter solcher Mittel. Andere Jauchen oder Brühen wirken ätzend und beißend auf Schädlinge aller Art. Dazu gehören die gärende Brennnesseljauche (nicht die Düngejauche!), die Eichenblätterjauche und die Rhabarberblätterbrühe . Zuletzt seien noch diejenigen pflanzlichen Mittel genannt, die Krankheitserreger abtöten oder in ihrer Entwicklung hemmen: Zwiebeln , Knoblauch und Kapuzinerkresse sind in der Lage, Bakterien abzutöten. Auf Pilze, besonders auf Echten Mehltau, wirken Knoblauch- und Zwiebelmittel sowie das im Meerrettich enthaltene schwefelhaltige Senföl stark entwicklungshemmend. Auch die ätherischen Öle der Schafgarbe, Kamille und Pfefferminze hindern Pilzsporen am Auskeimen und Pilzhyphen am Wachsen.
Fördern Sie Nützlinge, indem Sie ...

Blumen und Kräuter zwischen Gemüse und Obst für Schwebfliegen, Florfliegen, Bienen und Hummeln anbauen,
Nisthölzer oder zusammengebundene hohle Halme für Solitärinsekten anbringen,
Hummel- und Vogelnistkästen aufhängen,
mit Stroh
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