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Mischkultur im Hobbygarten

Mischkultur im Hobbygarten

Titel: Mischkultur im Hobbygarten
Autoren: Christa Weinrich
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„Der Einfluss einer Pflanze auf eine andere – Allelopathie“, dem noch weitere Arbeiten folgten. Diese gegenseitige Beeinflussung von Pflanzen wird dabei durch arteigene besondere Wurzelausscheidungen hervorgerufen. Manche dieser Wechselbeziehungen sind so auffällig, dass sie unter Biogärtnern hinreichend bekannt sind. Die gegenseitigen Beeinflussungen sind bei Schnittblumen in der Vase oft im Verlauf weniger Stunden oder Tage sichtbar; bei Gemüsepflanzen werden sie meist erst über einen längeren Zeitraum deutlich.
    Der Einfluss von geeigneten Nachbarpflanzen zeigt sich nach Winter möglicherweise:
in einem veränderten Resistenzverhalten, so dass sich die Kulturen beim Auftreten einer Pilzinfektion nicht mehr oder kaum noch anfällig für die Krankheit zeigen,
in einem veränderten Wasserhaushalt, so dass sich die Kulturen bei eintretender Trockenheit durch größere Überlebensfähigkeit auszeichnen,
in veränderter Zusammensetzung von Inhaltsstoffen in der Nahrung, die sich erst beim Verzehr durch Tier oder Mensch bemerkbar machen.
    Was liegt daher näher, als gezielt nach Pflanzenkombinationen zu suchen, die sich positiv beeinflussen und ergänzen? Die Empfehlungen in diesem Buch beruhen auf langjährigen Versuchen nicht nur im eigenen Garten, sondern auch auf Erfahrungen in anderen klimatischen Gebieten.
Botenstoffe der Pflanzen
Die Lehre von den Wechselbeziehungen zwischen Pflanzen wird als „Allelopathie“ bezeichnet. Diese „Kommunikation“ untereinander leisten gasförmige Stoffe (Phytonzide), die von den Pflanzen sowohl ober- als auch unterirdisch ausgeschieden werden. Diese Stoffe können die Umgebung der Pflanzen (Mikroorganismen, aber auch Nachbarpflanzen) positiv oder auch negativ beeinflussen.
Ungünstige Nachbarschaften:
Blühender Flieder und Narzissen welken schneller zusammen mit Maiglöckchen in einer Vase.
Vergissmeinnicht vergehen in Nachbarschaft von Narzissen schneller.
Mohn lässt Orchideen schneller abblühen.
Lilien bringen den kurzlebigen Klatsch-Mohn noch rascher zum Verblühen.
Kiefer und Lorbeer, Rosen und Reseden sind Feinde.
Rosensträucher verlieren ihre Blätter, wenn Äpfel in ihrer Nähe lagern.
Wickenkeimlinge wachsen in der Nähe eines Apfels 21-mal langsamer als normal.
Kartoffelknollen hemmen das Wachstum von Wicken.

Vorzüge der Mischkultur
    Der Anbau in Mischkulturen bringt für unsere Kulturpflanzen weit mehr Vorteile mit sich, als gemeinhin angenommen wird. Daran ändert auch die Tatsache nichts, dass einige positive Wechselbeziehungen nicht in allen klimatischen Zonen und unter allen Umständen bestätigt werden konnten. In langjährigen Anbauversuchen bekräftigen unterschiedliche Argumente die Vorzüge des Pflanzenanbaus in Mischkultur.

Verschiedene Wurzeltiefen
    Die Vorteile unterschiedlicher Wurzeltiefen verschiedener Pflanzen kommen gerade bei Mischkulturkombinationen zum Tragen. Wir kennen Gemüsearten, die fast nur die oberste Bodenschicht durchwurzeln und ausnutzen – so genannte Flachwurzler . Zu den Flachwurzlern gehören beispielsweise Gurken und Radieschen. Würden aber immer nur Flachwurzler angebaut, hätte man nach geraumer Zeit mit erheblichen Nährstoffverlusten zu rechnen. Bis zu einem Drittel der Nährstoffe wird durch Regen- und Gießwasser in den Untergrund transportiert. Weil aber die Flachwurzler nicht bis in den Untergrund hinabreichen, würden diese Nährstoffanteile verlorengehen, wenn nicht ein planvoller Wechsel oder eine Zusammenpflanzung von Flach- und Tiefwurzlern dafür sorgen würde, dass auch diese Nährstoffe ausgenutzt werden.
    Die Tiefwurzler, deren Wurzeln sehr weit (bis zu 1 m und mehr) in den Boden eindringen, können nämlich die Nährstoffe noch binden, die zu versickern drohen. Darüber hinaus erschließen sie durch ihre Rückstände wiederum für nachfolgende Flachwurzler die zurückgehaltenen Nährelemente. Durch ihr Vordringen schaffen sie außerdem Wurzelröhren, über die andere Pflanzen in tiefe Bodenzonen vordringen können. Je tiefer aber eine Pflanze in den Boden vordringt, um so besser kann sie sich mit Nährstoffen aller Art versorgen und um so leichter übersteht sie auch gelegentliche Trockenperioden. Zu den Tiefwurzlern zählen die Hülsenfrüchte wie Dicke Bohnen, außerdem Tomaten.

Nährstoffe unterschiedlich nutzen
    Nicht nur die unterschiedliche Wurzeltiefe verhindert, dass Nährstoffe verloren gehen, sondern auch die unterschiedlichen Bedürfnisse der Pflanzen. In den meisten Düngemitteln,
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