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Mischkultur im Hobbygarten

Mischkultur im Hobbygarten

Titel: Mischkultur im Hobbygarten
Autoren: Christa Weinrich
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auch in den organischen, ist ein immer gleiches Nährstoffangebot enthalten. Wenn nur jeweils eine Pflanzenart angebaut wird, bleiben notgedrungen einige Nährstoffe ungenutzt und gehen durch Versickern in den Untergrund verloren. Dass aber ein Überangebot von unerwünschten Nährstoffen auch zu Wachstumshemmungen führen kann, veranschaulichen die folgenden Beispiele:
    A) Ein Beet wird mit Sellerie in Monokultur bepflanzt. Der Sellerie kann aber nur jeweils wenige Anteile aus dem Nährstoffangebot verwenden. Er verbraucht unnötige Energie, denn er muss jeweils länger mit seinen Wurzeln nach der richtigen Nahrung suchen und unerwünschte Nährstoffe zurückdrängen und bleibt daher klein. Die nicht verwerteten Nährstoffe versickern ins Grundwasser.
    B) Wird jedoch der Sellerie in Mischkultur mit Blumenkohl angebaut, so bewirkt das folgendes: Was der Sellerie nur in beschränktem Umfang verwenden kann, ist für den Blumenkohl ein wachstumsfördernder Nahrungsanteil. Die unverwerteten Nährstoffe werden also der unmittelbaren Umgebung der Selleriewurzeln entzogen. In der Praxis weiß man seit langem, dass Blumenkohl zwischen Sellerie besonders gut gedeiht und umgekehrt. Zudem hält Sellerie mit seinem Duft Kohlschädlinge ab, so dass diese Kombination in dreifacher Hinsicht empfehlenswert ist:
Schädlinge werden abgewehrt
Nährstoffe werden besser ausgenutzt
Wachstum wird gefördert
    Einen ähnlichen Fall – was die Ernährungswünsche betrifft – finden wir in der Kombination von Tomaten mit Weiß- oder Rotkohl und Wirsing.

    Beet mit Mischkultur: Unterschiedliche Gemüsearten und Kräuter wachsen auf einem Beet.

Den Boden beschatten
    Auf einer Wiese wird der Boden durch das dichte Dach der grünen Blätter, im Wald zusätzlich noch durch das jährlich herunterfallende Laub vor direkter Sonneneinstrahlung geschützt. Wie wichtig diese Schattengare ist, hat man in letzter Zeit in der Landwirtschaft wieder neu entdeckt. Man versucht hier, den Zwischenfruchtanbau zeitlich so einzupassen, dass bestimmte Feldfrüchte die Beschattung des Ackers nach der Ernte des vormaligen „Schattenspenders“ übernehmen.
    Im Gemüsegarten kann zwischen Pflanzen wie beispielsweise Dicken Bohnen, die lang und hoch wachsen, deren Blätter jedoch nicht breit genug sind, die Sonne ungehindert einstrahlen. Ist dann der Boden unbedeckt, trocknet er schnell aus, es bildet sich eine zusammenhängende feste Kruste, die bisweilen sogar rissig wird. Durch diese Risse wiederum verdunstet fortwährend aus tieferen Bodenschichten Feuchtigkeit , die die Pflanzen dringend benötigen würden. Als Folge der Bodenverhärtung kann das von den Wurzeln ausgeschiedene und von der organischen Substanz im Boden ausgeatmete und freigesetzte Kohlendioxid nicht mehr an die Erdoberfläche entweichen. Es reichert sich um die Wurzeln herum an und hemmt die Wurzelatmung. Aus dem gleichen Grund kann der für die Wurzeln und für die Bodenbakterien nötige Sauerstoff nicht in den Boden eindringen. So ist es kein Wunder, dass solche Pflanzen im Wachstum nachlassen und von Schädlingen und Krankheiten befallen werden.
    Sät man jedoch zwischen die Reihen der Dicken Bohnen Spinat oder Melde, so werden die schnell wachsenden niedrigen Blätter den Boden wie kleine „Sonnenschirme“ beschatten und bei Platzregen die scharfen, harten Tropfen abfangen und fein zerteilt auf die Erde entlassen. So können sie nichts von der Bodenkrume wegschwemmen oder verschlämmen. In einem solchen Boden und mit dieser Nachbarschaft fühlen sich die meisten Gemüsepflanzen wohl, gedeihen prächtig, und der Gärtner kann außer der Hauptkultur auch noch Spinat und Melde ernten.

Bodenmüdigkeit vorbeugen
    Bodenmüdigkeit entsteht, wenn jahrelang auf einem Stück Land die gleiche Kultur angebaut wird. Trotz gleich bleibender Düngung und Pflege geht der Ertrag langsam zurück. Am auffälligsten findet man diese Erscheinung in Rosenzuchtbetrieben. Werden alte Rosenstöcke gerodet und neue auf den gleichen Platz gepflanzt, so bleiben diese oft stark im Wachstum zurück, so dass man sogar von „rosenmüden Böden“ spricht. Da unsere Kern- und Steinobstarten ebenfalls zur Familie der Rosengewächse gehören, stellt sich auch hier leicht Bodenmüdigkeit ein, wenn Kernobst nach Kernobst und Steinobst nach Steinobst gepflanzt wird.
    Um eine solche Bodenmüdigkeit zu verhindern, wird in der Landwirtschaft sowie in Gemüsebaubetrieben viel Wert auf den jährlichen Fruchtwechsel gelegt. In
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