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Mir verspricht dein Name Liebe

Mir verspricht dein Name Liebe

Titel: Mir verspricht dein Name Liebe
Autoren: Lucilja von Peterhofen
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neu eingestellten Dienern sorgte dafür, dass alle Gäste das, was sie wollten, augenblicklich bekamen.
    Die drei Brautpaare wurden von einem Chor der Bediensteten des Gutes Barlinghausen empfangen. Und der gute Hans sang mit seiner schönen Tenorstimme eine Solopartie eines romantischen Liebesliedes. Isolde schenkte ihm ihr schönstes Lächeln dafür und er senkte errötend den Kopf.
    Dann mussten die Jungvermählten das lange Defilee der Gäste und ihrer Glückwünsche überstehen, bevor sie eine Erfrischung zu sich nehmen konnten. Sie hatten darauf bestanden, dass sie statt der üblichen Geschenke lieber eine Spende für einen guten Zweck haben wollten. So kam bei diesem Fest eine stattliche Summe zusammen, die das ortsansässige Kinderheim gut gebrauchen konnte.
    Nach einer recht kurzen und launigen Rede des Pastors, der die Trauung vorgenommen hatte, aß und trank man fröhlich zusammen. Man begrüßte alte Bekannte, die man schon lange nicht gesehen hatte und plauderte ein wenig über dies und das. Die Damen begutachteten die Kleidung der anderen Damen und fällten ihr Urteil darüber, das durchaus kontrovers ausfallen konnte, hinter vorgehaltener Hand. Nicht jede der vielen weiblichen Gäste war so stilsicher wie die Bräute des heutigen Tages. Dieses Urteil war allerdings einhellig. Sophie von Kornwallenburg, geborene von Meiersdorf, verwitwete von Barlinghausen, Isolde von Bernhoff, geborene von Barlinghausen und Melina von Winterfeld, geborene von Horsten, hatten einen exzellenten Geschmack bei der Wahl ihrer Brautkleider bewiesen und dabei durchaus die ureigenen figürlichen Vorzüge im Auge gehabt.
    Schließlich drängte die Jugend, endlich mit dem Tanzen anzufangen. Doch bevor dies geschah, hatte sich Fürst von Kornwallenburg eine kurze Rede ausgebeten.
    „Achtung, Achtung“, probierte er das Mikrofon aus, das man ihm zu diesem Zweck reichte, und sprach dann ohne offensichtliche Vorbereitung in die Menge:
    „Meine lieben Gäste, ich bin sehr glücklich, dass ich meine zweite Hochzeit in einer so fröhlichen Runde feiern kann. Diese jungen Menschen, die heute unerfahren in ihre erste Ehe gehen, werden sicher im Laufe ihres Lebens wie alle Menschen manche Schwierigkeiten zu überwinden haben. Sie wissen noch nicht, was auf sie zukommt, und das ist gut so!“ Der Fürst schmunzelte bei diesen Worten und viele der älteren Zuhörer lachten wissend. Dann fuhr er fort.
    „Aber wir älteren Herrschaften können auch viel von jungen Menschen lernen. Diese beiden jungen Paare hier haben mir gezeigt, dass Mut und Optimismus und das Vertrauen in die geliebte Person nötig sind, um das große  Glück finden zu können. Mir wurde dies leider erst im fortgeschrittenen Alter klar, aber es ist ja nie zu spät! Und so konnte ich heute endlich mit meiner geliebten Sophie vor den Traualtar treten. Durch unsere Lebenserfahrung wissen wir jetzt sicher, was für unser ureigenes Glück wichtig ist. Ihr allerdings, Isolde und Tristan und Melina und Gerro, ihr müsst dies noch lernen. Wenigstens haben wir euch dies voraus.“ Wieder lächelte der Fürst liebevoll und viele Gäste spendeten ihm Beifall dafür.
    „Aber nun zu euch, meine liebe Tochter Isolde, wie ich dich ab jetzt nennen darf, und mein lieber Schwiegersohn Tristan. Obwohl wir entschieden hatten, dass wir uns nichts gegenseitig schenken, wollen meine liebe Frau Sophie und ich uns nicht an diese Abmachung halten. Aus rein egoistischen Gründen, die ihr beiden vielleicht nachvollziehen könnt, überreichen wir euch beiden heute diese Urkunde hier. Sie belegt, dass dieses Anwesen, das jetzt Gut Barlinghausen und Bernhoff heißt, von nun an in eurem Besitz ist. Möget ihr darauf glücklich werden und den Wohlstand der Menschen, die hier arbeiten, mehren.
    Und ich hoffe, dass meine liebe Frau und ich hier immer wieder willkommen sind. Wir wünschen uns sehr, dass wir bei unseren Besuchen auf Gut Barlinghausen und Bernhoff von einer großen Kinderschar empfangen und umarmt werden! Auf euer Glück! Und auf das Glück unserer lieben Freunde vom Gut Horsten!“
    Der Fürst hob sein Champagnerglas hoch und alle machten es ihm gleich.
    Isolde und Tristan hatten mit Rührung zugehört. Sie hatten sich nicht vorstellen können, dass das Fürstenpaar so sehr an ihre Fähigkeiten glaubte, dieses große Anwesen führen zu können.
    Natürlich war das Gut Barlinghausen damals der Anlass zu dem schrecklichen Zerwürfnis zwischen dem Fürsten und der Baronin gewesen. Es war
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