Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Minus 0.22: Monster In Uns (German Edition)

Minus 0.22: Monster In Uns (German Edition)

Titel: Minus 0.22: Monster In Uns (German Edition)
Autoren: Robin Theis
Vom Netzwerk:
Projektil auf sich zukommen, erst dann hörte er den Donner, der über den zugefrorenen Fluss polterte. Die Patrone schlug in seinem Kopf ein und kam in einer Blutfontäne wieder herausgeschossen. Der Kartenspieler fiel rückwärts zu Boden.
    Vorsichtig und immer noch mit seinem Revolver im Anschlag, näherte sich Zack dem niedergestreckten Kartenspieler. Seine rechte Gesichtshälfte war überzogen mit einem dünnen Blutfilm, das linke Auge war geschlossen. Das Ergebnis sah befriedigend aus, dennoch wollte Zack sichergehen und die letzte Patrone seiner Trommel dazu verwenden, um auf Nummer sicher zu gehen. Er visierte die Stirn des Kartenspielers an.
    Willi kam währenddessen aus der Ferne angerutscht. Bereits aus der Entfernung konnte er beobachten, wie Zack den Kartenspieler mit einem gezielten Kopfschuss ausgeschaltet hatte, weswegen er sich wunderte, warum Zack noch einen drauf setzen musste. Der Revolvermann stand neben dem Kartenspieler, streckte seinen linken Arm von sich weg, bis er den punktgenauen Schusswinkel erreicht hatte und sich die Ereignisse überschlugen: Der totgeglaubte Kartenspieler regte sich wieder, packte sein Messer und hackte es in Zacks Unterarm. Der Revolver fiel zu Boden, als der Kartenspieler blitzschnell auf seine Beine sprang und weiter auf Zacks linken Arm einstach.
    „ZACK!“, schrie Willi und gab verzweifelt Schüsse in Richtung des Kartenspielers ab. Ein einzelner streifte den Kartenspieler an seinem linken Oberarm, die anderen flogen vorbei.
    Der entwaffnete Zack sah dem Grauen ins Gesicht: Die Kugel, die in das Gesicht des Kartenspielers eingeschlagen war, hatte ironischerweise ebenfalls das rechte Auge des Kartenspielers getroffen. Die Kugel ging ihm quer durch sein Auge und durchbrach die Augenhöhle und streifte an seiner Schläfe wieder heraus. Das zerschossene Auge hatte sich über seinem Gesicht verteilt. Trotz der gestärkten Fähigkeiten durch die Zaubersuppe, grenzte es an ein Wunder, dass der Kartenspieler diesen Schuss überlebte.
    Zacks heldenhafter Einsatz konnte die neu entfachte Wut des Kartenspielers nicht stoppen. Der Revolvermann konnte im Angesichts des Kartenspielers nur die Flucht antreten, machte auf dem Absatz kehrt und wollte davonrennen. Der Kartenspieler griff nach Zacks fest gebundene Augenbinde und lief ihm einige Schritte hinterher. Er nahm mit seinem Messer aus und stach ihm von hinten in den Rücken, hackte die Klinge in das Fleisch zwischen den Rippenknochen. Schmerzaufschreiend fiel Zack nach vorne, wurde jedoch vom Kartenspieler weiter an seiner Augenbinde festgehalten.
    Willi ließ den leergeschossenen Revolver zu Boden fallen. So schnell er konnte, eilte er seinem Freund zu Hilfe, schaffte es jedoch nicht rechtzeitig Zack zu erreichen.
    Zacks blutender Körper hing wie eine Marionette in der Luft, festgehalten vom Kartenspieler, der sein Messer an Zacks Kehle ansetzte.
    „STOP!“, brüllte Willi verzweifelt.
    Zack sah Willi in die Augen. In den Augen des Revolvermannes spiegelte sich die Unzufriedenheit über sein plötzliches Ende wieder. Zack war ein Mann mit einem unerfüllten Leben, der stets auf der Suche nach dem Sinn seiner tödlichen Fähigkeiten war. Zuletzt glaubte er daran, mit seinen gefährlichen Talenten Lüc beschützen zu können, doch nachdem sie ihm die Blindgänger zusteckte, verlor er auch daran den Glauben. Übrig blieb ein letztes Ziel: Seinen größten Feind, den Kartenspieler zu vernichten. Doch was wäre ihm danach geblieben? Mit dem Kartenspieler wäre auch letztendlich er gestorben.
    Zack sah fordernd zu Willi. Er keuchte seine letzten Worte. „Pass gut auf sie auf.“
    Die Klinge des Kartenspielers durchschnitt Zacks Kehle. Wie ein zappelnder Fisch ließ er den Revolvermann zu Boden fallen und ausbluten.
    „DU VERDAMMTER SCHWEINEHUND!“, schrie Willi und kam angerast.
    Verwirrt blieb der Kartenspieler neben Zacks Leiche stehen. Misstrauisch betrachtete er den Leichnam und wunderte sich, warum er sich nicht wie die restlichen Trugbilder in Rauch auflöste. Neben dem Leichnam sah er, wie sich Schatten aufbäumten und ihn einkesselten. Als er aufsah, war er erneut umgeben von den Geistern seiner Vergangenheit. Seine tote Schwester führte das Rudel der Trugbilder an, die auf den Kartenspieler zuschlürften.
    „Wie wir es uns bereits gedacht haben“, eröffnete Olivia feierlich. „Es ist alles, was du kannst: Ein Leben nach dem anderen auslöschen.“
    „Hört auf mich vorzuführen!“, sagte der Kartenspieler
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher