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Minus 0.22: Monster In Uns (German Edition)

Minus 0.22: Monster In Uns (German Edition)

Titel: Minus 0.22: Monster In Uns (German Edition)
Autoren: Robin Theis
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er mit Willis Umgang mit seinem Revolver vertraut. Beide gewährten ihrem Konkurrenten keinen Vorteil, da jede Unachtsamkeit den ausgeglichenen Kampf entscheiden konnte. So dachte Willi zumindest.
    Tatsächlich bewegte sich der Kartenspieler bei jeder Bewegung ein Stückchen schneller, obwohl er ohnehin ein wahnsinniges Tempo an den Tag legte. Willi vermutete, dass die Zaubersuppe seine Reflexe geschärft hatte.
    Kaum hatte sich Willi versehen, war sein Revolver leergeschossen und der Kartenspieler stand vor ihm. Mit Anlauf drückte er seinen Stiefel in das Gesicht des stolzen Kaiserpinguin und beförderte ihn auf die Eisfläche. Er umgriff den Messerknauf und stach zu, stoppte allerdings bereits einen halben Meter vor Willi. Wenn die positiven Nebenwirkungen der Zaubersuppe auftraten, konnten die Nachteile nicht weit sein.
    Willi sah überrascht dabei zu, wie der Kartenspieler eine Konversation mit der Luft anfing, zumindest aus seiner Perspektive.
    Der Kartenspieler versuchte sich von Olivias Griff zu lösen, die seinen Arm gepackt und seinen Messerstich vereitelt hatte.
    „Willst du wieder morden, Kartenspieler?“, fragte Olivia grinsend.
    „Lass mich los!“, knurrte der Kartenspieler.
    Von der Seite näherte sich auch wieder die verstorbene Dichterlegende Big Love.
    „Kartenspieler, du bist so viel gereist,
    reißt dich davon und kommst doch nicht weit.
    Kein Ort der Welt dich versteckt,
    vor dem, was in dir steckt.“
    „Halt die Fresse!“, raunzte der Kartenspieler und nahm mit seiner Klinge aus. Das Messer durchschnitt Big Love buchstäblich; Aus den Augen des Kartenspielers sah es aus, als hätte er Rauchschwaden zerschnitten. Das Messer wischte durch Big Loves Trugbild und verschmierte für einen Augenblick die Halluzination, bis sie sich wieder zu dem ursprünglichen Bild zusammen setzte.
    Willi hatte sich währenddessen zurückgezogen und die Patronen seines Revolvers aufgefüllt. Aus der Ferne beobachtete er, wie der Kartenspieler unter seinen mentalen Schmerzen litt. Mutterseelenallein stand er auf der Eisfläche und sprach zu sich selbst, breitete seinen Körper zu einem Kreuz aus und verrenkte hektisch den Kopf.
    Der Kartenspieler hatte in seiner Realität alle Hände voll zu tun. Seine Opfer hatten es geschafft, sich wie einen Anker an ihn zu krallen. Gemeinsam breiteten sie seine Arme und Beine aus, als würde er sich freiwillig seinem Henker, Willi, zum Urteil stellen.
    „Lasst mich los!“, krächzte er.
    „Deine Schuld wird dich niemals loslassen“, zischte Olivia.
    Er sah geradeaus seinem Henker entgegen, der ihn aus einiger Entfernung mit seinem Revolver anpeilte.
    Die Revolverschüsse wurde durch brachialer Donnerschläge angekündigt. Der Kartenspieler schaffte es aufgrund seiner geschärften Sinne der ersten Kugel, die seinem Kopf bestimmt war, auszuweichen indem er rechtzeitig seinen Kopf wegdrehte. Allerdings wurde die zweite Kugel in seinem Bauch versenkte, knapp neben seiner Wunde von letzter Nacht. Die dritte und vierte Kugel donnerten in seine rechte Schulter und seinen linken Oberschenkel. Obwohl er die Treffer lediglich als lästiges Prickeln wahrnahm, war ihm sehr wohl bewusst, dass jede Kugel in seinem Körper sein sicheres Ende näher rückte. Zwei Kugel verfehlten den Kartenspieler, landeten jedoch in zwei Trugbildern, unter anderem Olivia, die ihn noch immer fest umklammerte. Als die Kugel in sie einschlug und ihr Bild für kurze Zeit wie Rauch verweht wurde, schaffte es der Kartenspieler sich zu befreien und zumindest dem nächsten Kugelhagel auszuweichen. Er lief so schnell er konnte von den gefährlichen Kugeln und den noch gefährlicheren, ihn jagenden, Geistern davon.
    Der zweite Kugelhagel wurde allerdings nicht von Willi abgefeuert, sondern von Zack, der überraschend auf der Bildfläche auftauchte. Der verschwiegene Revolvermann hörte nicht auf zu feuern und jagte den Kartenspieler über die Eisfläche. Erst als keine Kugel in der Trommel war, hielt er für einen Moment ein und sah zu Willi.
    Willi kam angerutscht und blieb vor Zack stehen. „Wie erwartet, konntest du dich nicht zurückhalten.“
    Zack versuchte verschmitzt zu lächeln, was bei ihm wie ein schiefes Grinsen aussah. „So lange mir nicht wieder jemand Blindgänger eingesteckt hat, könnte ich dir auch unter die Flossen greifen.“
    Willi begutachtete Zack zunächst misstrauisch. „Ich muss keine Bedenken haben, du schießt mir versehentlich in den Rücken?“
    „Wir sind quitt“, wiederholte
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