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Minus 0: Märchen-Thriller (German Edition)

Minus 0: Märchen-Thriller (German Edition)

Titel: Minus 0: Märchen-Thriller (German Edition)
Autoren: Robin Theis
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wortkargen „Glückwunsch.“
    Nachdem die nächste Runde Theison-Schnaps ausgeschenkt war, schwor sich die Bande mit einem einheitlichen „Salud!“ ein und schüttete sich das Feuerwasser in den Rachen.
    Löckchen hustete nach dem Schluck Theison-Schnaps. Das edle Getränk bestand zu 60% aus Alkohol und war nur unter echten Kennern bekannt. Der ursprüngliche Erfinder hatte sich beim Brennen dieses Zaubertranks selbst in die Luft gesprengt. Das Gefühl sich selbst in die Luft zu sprengen war bei ausreichendem Konsum nicht selten.
    „Ihr müsst wissen, ich vertrag nicht so viel“, keuchte Löckchen.
    Frederick nahm ihm in den Arm: „Scheiß drauf! Wir feiern heut’, bis dir die Farbe aus dem Gesicht fällt.“
    Löckchen hatte noch die Hoffnung, dass Frederick nicht das riesige Arschloch war, das er oft vorgab zu sein. Unter der harten Schale schlummerte mit Sicherheit ein weicher Kern.
    Willi scherzte: „Frederick, beim nächsten Mal ist die Knarre geladen.“
    Zack klopfte Löckchen schmunzelnd auf die Schulter: „Kann nicht verstehen, wieso du gezögert hattest den Mistkerl zu erschießen.“
    Frederick tönte direkt: „Scheiß auf dich, Zack! Ich weiß noch, du hattest den Revolver in der Hand und hattest abgedrückt, ehe Willi den Befehl aussprechen konnte.“
    „War nichts persönliches. Obwohl, vielleicht ein bisschen.“ Zum ersten Mal zeichnete sich in Zacks Gesicht ein Lächeln, wenn auch ein hinterhältiges, ab.
    „Scheiß auf dich“, wiederholte Frederick leise und schlürfte den nächsten Schluck.
     
     
    3
     
    Nach einer langen, durchzechten Nacht war Löckchen endlich in der Vereinigung des Pinguins angekommen. Eine merkliche Steigerung seines Selbstbewusstsein hatte er noch nicht festgestellt, dafür aber ein erhebliches Kopfweh, dass wie unzählige kleine Hämmer regelmäßig auf seine Schädeldecke eintrommelte. Trotz der anfänglichen Schwierigkeiten, zeichnete sich schnell ab, dass Frederick und Löckchen gut miteinander klarkamen. Fredericks aufbrausendes Gemüt und Löckchens Gelassenheit schienen sich wunderbar zu ergänzen. So schlug Frederick seinem neuen Kameraden vor, das Kopfweh mit einem angemessenen Katerfrühstück zu besiegen.
    In Blutwäldchen war gerade die Mittagsstunde angebrochen, als Frederick Löckchen zu „Schrubbis“ Imbiss führte. Schrubbis Imbiss war der südlichste Punkt in Blutwäldchen, mit Ausblick auf den Fluss, der an das idyllische Dorf angrenzte. Schrubbi, der Chefkoch, bekam seinen Spitznamen daher, da das Gerücht herumging, er würde seit Jahren mit dem gleichen Lappen die Tische seines Restaurants abwischen. Schrubbi fand den Spitznamen jedoch ungeheuer süß, weswegen er ihn duldete und sich nicht wegen der unhygienischen Vorwürfe aufregte.
    An diesem Tag lernte Löckchen auch das letzte Mitglied in Willis Reihen kennen: Hörnchen , ein Mann Mitte vierzig und leidenschaftlicher Sandalenträger, gesellte sich zu Frederick und Löckchen dazu. Seine besondere Fähigkeit lag im mechanischen Bereich. Er hatte unter anderem auch Willis Baumhaus errichtet, das bisher jeder Witterung und Sturm standhielt. Löckchen, Schrubbi, Hörnchen, Lüc - Blutwäldchens Bewohner waren zu süßen Spitznamen verdammt.
    Löckchen und Hörnchen bestellten sich den Klassiker Blutwäldchens - einen heißen Aal , während Frederick sich für zwei Rostwürste in einem Brötchen entschied. Unter einem „heißen Aal“ verstand man in Blutwäldchen eine Scheibe warmen Leberkäse, der obendrauf mit heißen Spiegeleiern verfeinert wurde. Der Koch verschwand in das Ladeninnere und schwang die elektronische Fleischsäge, mit der er den warmen Leberkäse in dicke Scheiben schnitt.
    „Löckchen, ich kann dich nur noch mal zu deiner Kaufentscheidung beglückwünschen“, sagte Frederick und deutete auf sein neues „SEI STARCK“-Unterhemd.
    „Finde es ganz bequem. Nur Stark schreibt man immer noch nur mit k, ohne c.“
    „Das haben wir ihm oft gesagt“, sagte Hörnchen, der sich in den Diskussionen bisher zurückhielt. Er war kein Mann großer Worte, es sei denn, er konnte damit Frederick bloßstellen. Trotzdem hatte er sich von Löckchens Feuertaufe ferngehalten, wahrscheinlich weil die Versuchung zu groß war, in den Revolver eine echte Patrone zu schmuggeln.
    „Ihr versteht es einfach nicht“, sagte Frederick kopfschüttelnd. „Erinnert euch an die Mathematik zurück; Was bedeutete dort das c?“
    Löckchen und Hörnchen zuckten mit den Schultern.
    „KONSTANTE!“,
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