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Minus 0: Märchen-Thriller (German Edition)

Minus 0: Märchen-Thriller (German Edition)

Titel: Minus 0: Märchen-Thriller (German Edition)
Autoren: Robin Theis
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Big Love so gerne am Ohr gegrault wurde, sondern eine blutige Klaue, begraben unter Willis Krallenfuß.
    „Traurig, traurig“, sagte Willi und lachte weiterhin dreckig. „Das war wohl nichts mit eurem Plan.“
    Olivia schaute von unten auf den Pinguin, dessen Schnabel sich im Takt öffnete und wieder schloss, und seine vernichtende Lache erklingen ließ. Sie hatte keinem der V3er geglaubt, die Willis Attacken überlebten. Alle Verletzten berichteten, was für ein furchterregendes Monster diese Gestalt wäre. Kaum zu glauben, da seine bloße Statur an ein niedliches Zootier erinnerte, aber diese zerstörerische und schadenfrohe Lache zeigte die Schattenseite, seines zwar offenherzigen, aber dennoch gnadenlosen Charakters.
    Sie hatte keine Chance - nur eine Alternative: Die Flucht. Sie befreite ihre Hand, mit einem Opfern von ihren drei mittleren Fingern, die noch in Willis scharfen Krallen festhingen. Sie stürmte zur offenen Tür und als sie dachte, ihre Flucht wäre gelungen, prallte sie gegen einen stahlharten Körper, der ihr vor der Tür den Weg abschneidete.
    Zack war der Mann, der ihr den Weg abschnitt. Verwunderlich wie dünn er aussah, auf den ersten Blick fast mitleidserregend. Früher hätte sie ihn bei sich aufgenommen und erstmal zwei Wochen durchgefüttert, ehe sie ihn in die Welt entließ. Doch als sie seine stahlblauen Augen sah, die sich über seinen pechschwarzen Augenringen abhoben, die ihr einen Blick völliger Skrupellosigkeit zuwarfen, wusste sie, dass dieser Mann die Gefahr in Person war.
    Olivia robbte sich auf dem Boden bis zur Mitte des Raumes, wo sie abwechselnd Zack und dann Willi ängstliche Fragen stellte. „Was wollt ihr von mir? - Ihr könnt alles haben, aber bitte, lasst mich nicht sterben!“
    „Warum sollten wir?“, fragte der stolze Kaiserpinguin.
    „Mein Gatte... Er ... Ihr kennt ihn. Er ist der mächtige Dichter Big Love... Er wird keine Gnade walten lassen!“
    Willi schaut rüber zu Zack und lachte. „Hast du zugehört?... Mäch... Mächtiger Dichter!“ Er presste vor Lachen seine Flossen auf seinen weiß gefiederten Bauch.
    „Wir wollten nur eure Tierquälerei beenden, aber so würden wir euch alle ausrotten. ALLE!“
    Der Pinguin lachte weiterhin unbeeindruckt. Währenddessen griff er unter den Tisch und zog eine kleine Kiste hervor, die trotz der Explosion unbeschädigt blieb. Er öffnete die Schatulle vorsichtig und nahm eine Zigarre, sowie eine Packung Zündhölzer heraus.
    „Lasst mich laufen und es endet hier und heute“, schlug Olivia vor. „Wir lassen euer Dorf in Ruhe. Waffenstillstand. Ja? Bitte!“
    Der Pinguin entzündete ein Streichholz und steckte damit seine Zigarre an. Als der erste Rauch aus seinem Schnabel stieg, lächelte er ihr sanft zu. Sein Lächeln zeichnete sich nur durch den wohlwollenden Blick seiner Knopfaugen aus, an der Art wie sich sein Schnabel öffnete, änderte sich herzlich wenig. „Ich soll auf das Versprechen einer Mörderin vertrauen? Na gut - steh auf und geh’ hinaus!“
    Zitternd stand Olivia auf. Sie bedankte sich vielmals für die Gnade.
    „Und sag deinem Freund, er soll seine Finger aus unseren Geschäften halten. Sonst werde ich ihn persönlich zum Schafott führen“, drohte Willi.
    Olivia nickte. „Das werde ich alles machen. Danke. Habt vielen Dank für die Gnade!“
    „Oder warte...“ Der Pinguin hielt kurz ein, als sich sein Lächeln in ein fieses Grinsen verwandelte. „Ich werde ihm die Nachricht selbst überbringen.“ Er rief grinsend Zack zu: „Zack - dein Einsatz.“
    Olivia blickte zu dem dürren Kerl, der seine Finger blitzschnell zu seinem Gürtel bewegte, an dem der Halfter, in dem sein Revolver steckte, befestigt war. „NEIN! BITTE NICHT!“, flehte sie schreiend.
    Zu spät. Als Zacks Finger sich dermaßen schnell zu seinem Halfter bewegte, war sich Olivia bewusst, dass sie den Sonnenuntergang nicht mehr erleben würde.
    Der Revolver war keine Sekunde in seinen Händen, als er auch schon Olivias Kopf anvisierte und abdrückte. Ein lauter Knall ertönte, als das tödliche Projektil durch Olivias Stirn schoss und eine blutrote Wolke aus ihrem Kopf stieß. Olivias Leiche landete auf dem Teppich und hinterließ eine sich ausbreitende, dunkelrote Blutlache.
    „Den Teppich sollten wir erneuern“, sagte Willi enttäuscht.
    Löckchen starrte ungläubig auf Olivias Leiche. „SCHEISSE! Wir haben sie getötet. Wir haben sie alle getötet.“
    „Zack...“ Willi widmete sich wieder seinem Revolverhelden.
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