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Mindhunter - Tödliche Gabe (German Edition)

Mindhunter - Tödliche Gabe (German Edition)

Titel: Mindhunter - Tödliche Gabe (German Edition)
Autoren: Suzanne Brockmann
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Zerkowski. Er lächelte wieder, angesichts Shanes offensichtlicher Ungläubigkeit. »Unser Geldgeber ist Dr. Jennifer Obermeyer, genau die Dr. Obermeyer, die den Obermeyer-Scanner erfunden hat – ein kleines Stück Technologie, das sich heute in jedem Krankenhaus und jeder Arztpraxis auf dem ganzen Globus befindet. Vor fünfzehn Jahren hat sie ihre Anteile am Familienunternehmen verkauft, und selbst wenn diese Milliarden Dollar noch nicht reichen würden, uns auf unbestimmte Zeit zu unterstützen, hat sie immer noch Lizenzeinkünfte aus ihrem Patent. Sie können mir also ruhig glauben, wenn ich Ihnen sage, dass wir keine Geldsorgen haben.«
    In der unteren rechten Ecke des Bildschirms war ein Foto von Jennifer Obermeyer zu sehen – eine immer noch attraktive Blondine in den Vierzigern, deren Augen vor Intelligenz funkelten.
    Zerkowski musste das Abschweifen von Shanes Blick bemerkt haben, denn er lachte. »Machen Sie sich keine falschen Hoffnungen. Sie ist nicht allzu oft hier. Meistens überlässt sie die volle Befehlsgewalt Dr. Bach – Joseph Bach –, aber wenn wir sie brauchen, ist sie auch da. Die ganze Einrichtung befindet sich auf dem früheren Campus der Alma Mater ihrer Großmutter. Es war eine reine Frauen-Uni, die pleitegegangen ist, als erstmals das sogenannte Gesetz für die Gleichheit von Bildungschancen verabschiedet wurde. Sie wurde etwa fünf Jahre lang mit Brettern vernagelt und von Ratten befallen. Aber dann kam Dr. O und, na ja, nun haben wir dieses friedliche, abgeschiedene, kleine Fleckchen mit den sanften Hügeln und dem Sandsteingebäude vor der Stadt. Wir sind umzäunt und gut bewacht. Hier sind Sie sicher –«
    »Darüber mach ich mir keine Sorgen.«
    »Verständlich.« Zerkowski lächelte. »Was soll ich Ihnen noch erzählen? Die Bezahlung ist wirklich nur eine Aufwandsentschädigung. Vierzig Dollar pro Woche, aber es ist steuerfrei, immerhin. Natürlich stellen wir Unterkunft und Verpflegung – und Kleidung, wenn Sie welche brauchen. Die meisten brauchen welche.«
    Himmel. »Das ist keine Anstellung«, stellte Shane fest. »Das ist Sklaverei.«
    »Hey, sosehr wir Sie auch wollen, es gibt eine Menge Bewerber für jede Testreihe, und die Kosten für deren – Ihre – Verpflegung und Unterkunft sind hoch. Außerdem gibt es noch fast hundert Techniker, Studenten und andere Personen, die fest hier wohnen –«
    Shane fiel ihm ins Wort. »Ich werde da sein.«
    Zerkowski lächelte wieder. »Ausgezeichnet. Oh, ich muss gehen. Viel los heute Nacht. Wir sehen uns morgen früh, Lieutenant.«
    »Jetzt nur noch Mister «, korrigierte Shane ihn, aber die Verbindung war bereits abgebrochen.
    Also gut. Er würde es machen. Die wussten alles über ihn und wollten trotzdem, dass er mitmachte. Was vermutlich bedeutete, dass er bei dieser Studie über neuronale Vernetzungen seine Rechenaufgaben nicht nur beim Ausheben von Gräben lösen musste, sondern auch, zum Beispiel, während des simulierten Ertrinkens oder anderer Foltermethoden.
    Aber er würde ein hübsches Plätzchen zum Schlafen und leckeres Essen haben. Und jeden Tag eine kleine Flasche Wein.
    Und, na ja, trotz all der Vorzüge würden sie ihn jede Nacht einschließen. Also würde es sein wie in einem ziemlich luxuriösen Gefängnis.
    Ohne wirkliche Freiheit.
    Und sehr wahrscheinlich ohne Kontakt zu Frauen. Oder zumindest ohne die Möglichkeit, mit einer allein zu sein.
    Die Diashow lief immer noch, und gerade wurde zu einem weiteren großen Gebäude übergeblendet, das sechs oder sieben Stockwerke hoch war. Die Kaserne , las Shane, und das kam der Sache wohl näher als Familienunterkünfte . Familie hatte er keine, also würde ihm wahrscheinlich eine Schlafkoje und eine Truhe in einem Zimmer zusammen mit den anderen männlichen Probanden zugeteilt werden. Was in Ordnung war, einem gesunden Sexleben allerdings nicht gerade zuträglich.
    Und das war es, was Shane heute Nacht noch vorhatte: endlich mal wieder vögeln. Es war schon viel zu viele Monate her, seit er das Vergnügen weiblicher Gesellschaft gehabt hatte.
    Heute hatte er es geschafft, nicht halb tot geprügelt zu werden. Und er hatte endlich einen Arbeitgeber gefunden, der sich einen Dreck um schwarze Listen scherte. Wenn das Obermeyer-Institut nicht allzu viel Dreck am Stecken hatte, konnte er sich ja vielleicht sogar vom Versuchskaninchen zum Wachmann hocharbeiten.
    Ein solcher Komplex brauchte bestimmt irgendeine Art von Sicherheitsdienst.
    Vielleicht wendete sich sein Schicksal
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