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Mina_Hepsen_03-Unsterblich wie die Liebe

Mina_Hepsen_03-Unsterblich wie die Liebe

Titel: Mina_Hepsen_03-Unsterblich wie die Liebe
Autoren: Mina Hepsen
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Küste
eigentlich in zwei, drei Stunden erreichen.« Der Vampir nickte zustimmend. »Unmöglicher
Dickschädel.«
    Mikhail wandte sich
der brummelnden Nell mit einem sarkastischen Lächeln zu. »Keine Sorge, Miss
Nell, wir bringen Sie wohlbehalten nach England zurück.«
    »Aber ich will nicht
nach England zurück! Ich habe Ihnen doch gesagt, dass ich nach Rotterdam muss!«

5. Kapitel
     
    Der Himmel ist
blau, dachte Mikhail, wahrend er sich in die Ruder legte, die Sonne scheint,
und es liegt ein würziger Salzgeruch in der Luft.
    Ein Schauder überlief
ihn, und er biss die Zähne zusammen. Er fror in seinen nassen Sachen. Dabei ist es gar
nicht so kalt, sagte er sich. Für diese Jahreszeit ist es sogar ausgesprochen
mild. Den Kindern geht's gut. Sie weinen nicht. Na! Könnte also schlimmer sein. Mikhail fasste Mut
und legte sich ins Zeug. Das Boot schoss über die Wellen.
    »Lächeln Sie etwa?«
Nell starrte ihn derart fassungslos an, dass er unwillkürlich lachen musste.
Kiril hatte ihn davon überzeugt, dass von der Frau keine Gefahr drohte. Und
nach den letzten zwei Stunden im Boot musste er ihm beipflichten.
    »Er lacht«, sagte sie
zu Kiril. Der zuckte nur mit den Schultern.
    »Aber wieso?« Diese
Überlegung war an Mikhail gerichtet.
    Um die Wahrheit zu
sagen lachte Mikhail aufgrund seiner Krankheit. Oder besser gesagt, indirekt
aufgrund seiner Krankheit. Vor zehn Jahren war ein Herzfehler bei ihm
festgestellt worden, für den die Ärzte jedoch keine Ursache hatten finden
können. Und auch kein Heilmittel. Den einzigen Rat, den sie ihm gaben, war,
sich nicht zu sehr aufzuregen, da dies zum Tode führen konnte. Seitdem war
Mikhail sozusagen zum Zwangsoptimisten geworden. In seinem prekären Zustand
konnte er es sich nicht leisten, sich zu sehr über das Leben aufzuregen. Also
lachte er. Nicht dass Miss Nell das zu wissen
brauchte.
    Mikhail hielt inne,
zog die Ruder aus dem Wasser und ließ Kiril wieder ran, der diese Aufgabe nur
zu gerne übernahm. Genau genommen hätte er sie die ganze Strecke bis nach
England rudern können, aber Mikhail hatte eine Schicht übernommen, weil ihm
körperliche Tätigkeiten gewöhnlich dabei halfen, seinen Kopf frei zu bekommen.
    »Und warum nicht?«,
fragte er, während er neben Nell Platz nahm. Kiril begann wieder zu rudern. Es
war jetzt nicht mehr weit, vielleicht noch eine Stunde, und die Strömung war
noch immer günstig. Ein Grund mehr, sich zu freuen.
    »Muss ich wirklich
die offensichtlichsten Dinge erklären?«, sagte sie in so trockenem Ton, dass
Mikhail schon wieder lachen musste. Er schaute die Frau an seiner Seite an und
beschloss, dass es besser war, über ihre seltsame Art zu lachen, als sich über
sie aufzuregen.
    »Die Gefahr ist
vorüber, und ich lache nun mal gerne«, sagte er schlicht. Sein Blick fiel auf
die schlafenden Kinder in Nells Armen. Sie sieht gut aus mit den Kindern, schoss es ihm durch
den Kopf. Wo war dieser ungebetene Gedanke auf einmal hergekommen? Sein Lächeln
erlosch.
    »Ja, die Gefahr ist
vorbei, und nichts könnte mich glücklicher machen, aber was geschieht jetzt?
Sie haben mich vorhin ignoriert, als ich sagte, ich müsse unbedingt nach
Rotterdam, aber es bleibt eine Tatsache. Ich muss meine Arbeitgeber finden,
bevor sie beschließen, dass sie mich nicht weiter beschäftigen.«
    Mikhail machte sich
keine Sorgen um Nells Situation Die Frau hatte ihnen das Leben gerettet, und er
hatte längst beschlossen, sie auf seinen Landsitz nach Shelton Hall zu bringen.
Dort würden sich die Haushälterin und das übrige Personal um sie kümmern, bis
alles vorüber war. Und danach würde er schon dafür sorgen, dass sie für den
Rest ihres Lebens nicht mehr arbeiten musste. Aber jetzt war nicht der richtige
Zeitpunkt, ihr all das zu erklären. Zuerst galt es, die Kinder in Sicherheit zu
bringen.
    »Hast du
nachgedacht?«, fragte er Kiril auf Russisch. Nell schnaubte, doch Mikhail
beachtete sie nicht.
    »Ja. Ich werde nach
London zurückkehren und die Oberhäupter warnen müssen. Mit menschlichen
Vampirjägern rechnen sie nicht. Das könnte gefährlich werden«, antwortete
Kiril, ebenfalls auf Russisch.
    »Du hast recht. Ich
muss einen sicheren Ort finden, wo ich mich mit den Kindern verstecken kann,
bis du nachkommst. London wäre zu gefährlich für sie.«
    Kiril ruderte
stirnrunzelnd weiter. »Das wird nicht leicht werden, allein mit zwei Babys.«
    Mikhails Blick fiel
auf die Frau mit den Kindern auf den Armen.
    »Sie scheint eine
Anstellung zu
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