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Millionen-Baby

Millionen-Baby

Titel: Millionen-Baby
Autoren: Carter Brown
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York,
Zimmerbestellungen unter demselben Namen, zwei Plätze im Jet der Air France
nach Paris zwei Tage später, diesmal aber unter unseren richtigen Namen. Ich
würde sicher achtundvierzig Stunden brauchen, um alle Ein- und Ausreisevisa zu
besorgen. Dann hatte ich mir für zwanzigtausend Dollar Travellerschecks
beschafft; die sollten für unsere Reise langen.
    Gegen sechs Uhr abends schlug
der Gong an, und als ich öffnete, stand Baby vor mir. Sie trug eine goldbraun
getigerte Bluse, dazu ein Paar beige enge Hosen. Der Dschungel in ihren Augen
hätte selbst einen Tarzan nervös machen können.
    »Tag, Schatz.« Sie schenkte mir
ein strahlendes Lächeln, als sie in mein Wohnzimmer trat. »Wie fühlst du dich ?«
    »Am liebsten würde ich die
ganze Sache abblasen«, entgegnete ich irritiert. »Du mußt keine blöden Fragen
stellen, mein Goldkind .«
    Sie ging an mir vorbei auf die
Bar zu. Dabei konnte ich sehen, wie ihre festen Hüften sich rhythmisch unter
der strammen Hose bewegten.
    »Du brauchst erst mal einen
Drink, mein Bester«, sagte sie leichthin. »Du kommst mir vor wie ein Boxer, der
in seiner Garderobe auf den Kampf wartet. Du willst jetzt endlich losschlagen .«
    »Ich will nichts wie raus«,
sagte ich störrisch. »Bloß eine Million Dollar, die will ich noch lieber .«
    »Klar«, meinte sie freundlich.
»Und morgen um diese Zeit haben wir sie .«
    Ich warf mich auf die Couch und
zündete mir eine Zigarette an. Baby holte die Gläser herüber und setzte sich zu
mir.
    »Alles ist vorbereitet«,
berichtete sie ruhig. »Stoner kommt morgen nachmittag um drei und bringt Alex Vitrelli und das Geld mit .«
    »Und Davis hat nach wie vor
keine Ahnung ?«
    »Natürlich nicht.« Sie lachte
übermütig. »Wie sollte er auch ?«
    »Wenn ich ’ne Million Dollar zu
erwarten hätte, würde ich nicht mal mir selber trauen«, knurrte ich.
    »Hast du die Flugkarten besorgt ?« fragte sie ablenkend.
    »Aber klar — diese
Kleinigkeiten sind alle erledigt, Mrs. Roberts .«
    »Du liebe Güte, der Name hört
sich richtig bürgerlich an .« Wieder lachte Baby laut
auf. »Soll das vielleicht heißen , Mike, daß du aus
diesem Mister-und- Missis -Schmus irgendwelche
Hoffnungen ableitest? Gemeinsames Schlafzimmer in New York oder ähnliches?«
    »Wenn ich dann noch am Leben
bin, werde ich mir diese Frage ernstlich durch den Kopf gehen lassen, Mrs. Roberts«, gab ich trübe zurück.
    »Kannst du alles auswendig,
Liebling ?« fragte sie.
    »Von vorn nach hinten und
wieder zurück.« Ich nickte. »Im Augenblick könnte ich Davis bestimmt mit ein
paar Einzelheiten aushelfen, die er vergessen hat .«
    »Schön .« Sie lächelte anerkennend. »Gib mir doch besser die Kopie zurück .«
    »Die hab’ ich heute morgen verbrannt«, sagte ich. »Schon der Gedanke, daß
dieses Dossier in meiner Wohnung herumliegt, hat mir schlaflose Nächte
verursacht. Wir brauchen es nicht mehr, darum dachte ich, besser das verdammte
Ding sofort vernichten .«
    »Da hast du recht«, gab sie zu.
»Hier noch ein Detail für morgen: Bitte rufe Davis’ Wohnung morgen Punkt zwei
Uhr an .«
    »Und was soll ich sagen ?« fragte ich heiser. »Glücklichen Zahltag?«
    »Ich werde am Apparat sein«,
antwortete sie kalt. »Falls sich Edmund zufällig melden sollte, sagst du
einfach >falsch verbunden<. Aber keine Angst, ich werde schon antworten.
Du brauchst gar nichts zu sagen. Ich werde dann Edmund ausrichten, daß Stoner
die Verabredung auf halb drei vorverlegt hat .«
    »Und ich komme dann um halb
drei an ?«
    »Genau.« Sie tätschelte
ermunternd meine Hand. »Edmund wird die Tür öffnen, und ehe er sich noch von
seinem Erstaunen erholt hat, dich zu sehen anstatt Stoner, gibst du ihm eins
über. Ich stehe hinter ihm mit einer Pistole, falls etwas schiefgehen sollte.
Danach binden wir ihn, knebeln ihn und legen ihn in die Besenkammer. Bei einem
Gläschen wird dann der neue Edmund Davis auf die Leute vom Syndikat warten.
Okay?«
    Ich trank Bourbon und starrte
sie an. »Es hört sich sehr einfach an, wie immer. Dabei sage mir keiner, es sei
so leicht, eine Million Dollar zu machen«, knurrte ich.
    Baby lächelte nur und
streichelte meine Wange. »Brumm du nur, Mike, es wird schon werden .« Dann trank sie ihr Glas aus und stand auf. »Ich muß jetzt
gehen, Edmund erwartet mich zum Essen. Wir wollen feiern. Etwas verfrüht, würde
ich sagen. Meinst du nicht auch ?«
    Ich begleitete sie zur Tür.
Dort blieb sie stehen und sah mich an.
    »Denk daran, Schatz«, sagte
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