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Millionen-Baby

Millionen-Baby

Titel: Millionen-Baby
Autoren: Carter Brown
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auf mich
gerichtet. Dann schlug ich ein zweites Mal zu, und er rutschte seitlich zu
Boden.
    »Gute Arbeit, Schatz«, sagte
eine warme Stimme. »Das hast du wirklich fein gemacht .«
    Ich blickte auf. Baby stand
plötzlich da, eine Pistole in der Hand.
    »Gott sei Dank mußte ich nicht
ein drittes Mal zuschlagen«, sagte ich und rieb meine empfindlichen Knöchel.
»Die Hand brauch’ ich beim Kartenspielen .«
    »Tür zu !« befahl sie kurz. »Schnell aus dem Weg mit ihm .«
    »Hast du was, womit wir ihn
binden können ?« fragte ich, nachdem wir die
Eingangstür hinter uns zugezogen hatten.
    »Ich habe eine bessere Idee .« Sie lächelte strahlend. »Warte, ich hol’s .«
    Nach einem Moment kam sie mit
einer kleinen schwarzen Schachtel in der Hand zurück.
    »Ich kenne einen, der war mal
Arzt«, erklärte sie. »In Erinnerung an alte Zeiten und für fünfzig Dollar hat
er mir das hier gegeben .«
    Sie öffnete die Schachtel, und
ich konnte eine Injektionsspritze erkennen.
    »He, was soll das ?«
    » Pentothal «,
lachte sie vergnügt. »Das setzt ihn für eine Weile außer Betrieb. Wenn er
wieder aufwacht, sind wir längst über alle Berge. Los, zieh ihm das Jackett
aus, Schatz .«
    Fünf Minuten später war Davis
bequem im Wandschrank des Schlafzimmers verstaut. Er atmete ruhig und
friedlich, als ob es auf der ganzen Welt keinen Vitrelli gäbe, der ihm eine Million Dollar bringen sollte.
    Wir gingen beide in das
Wohnzimmer, wo das Dossier abholbereit auf dem Tisch lag. Baby machte uns
beiden an der Bar Drinks zurecht, und ich steckte mir
eine Zigarette an. Viel sprachen wir nicht, es war schließlich alles beredet.
Die Sache mit Davis war einfach gewesen, der schwierigere Teil lag noch vor
uns. Ein Bonze vom Syndikat — na, ich danke. Dann, genau auf den Glockenschlag
drei, läutete es.
    »Okay, Mike ?« flüsterte Baby.
    »Okay«, gab ich zurück.
»Schnell, laß ihn nicht warten, Edmund Davis hat es eilig mit diesem Geschäft .«
    »Du wirst es großartig machen,
Schatz«, versicherte sie mir. »Ich habe mich nicht in dir getäuscht .«
    Sie ging aus dem Zimmer und
schloß sorgfältig die Tür hinter sich. Ich zündete mir eine neue Zigarette an
und wartete. Innerhalb der nächsten fünf Minuten mußte es sich entscheiden, ob
ich eine Million Dollar bekam oder im Leichenschauhaus landete. Ein paar
Minuten vergingen, dann klopfte es leicht an der Tür.
    Alex Vitrelli trat ein.
    Er war ein großer, ziemlich
schwerer Mann, mit einer solchen Sicherheit im Auftreten, daß man ihn in Palm
Beach mindestens für einen Millionär in der dritten Generation gehalten hätte.
Sein eisengraues Haar trug er kurzgeschnitten, und der kleine graue Schnurrbart
kontrastierte angenehm mit dem braunen Gesicht.
    Er streckte mir die Hand
entgegen. »Guten Tag, Mr. Davis. Mein Name ist Alex Vitrelli .« Er stellte seine Diplomatentasche neben das Dossier auf
den Tisch.
    »Sie sind pünktlich, Mr. Vitrelli «, sagte ich. »Darf ich Ihnen etwas zu trinken
anbieten ?«
    »Einen Old Fashioned würde ich nicht ablehnen .« Er hatte eine sympathische
und leise Stimme. »Aber bitte, nennen Sie mich doch Alex. Wenn es um solche
Summen geht, sollte man sich schon etwas näherstehen .«
    »Da haben Sie recht . Mein Name ist Ed .«
    »Danke, Ed .« Er blickte auf das Dossier. »Das wollen wir also kaufen .«
    »Sie finden alles Wissenswerte
darin, Alex«, sagte ich. »Aber warum gucken Sie sich die Akten nicht einmal an?
Ich werde inzwischen die Drinks zurechtmachen .«
    Ich ging auf die Eckbar zu, während er sich hinsetzte und das Dossier
aufnahm.
    »Wissen Sie, Ed, meiner Meinung
nach haben Sie mit dieser Abmachung das Vernünftigste getan, was Sie tun
konnten«, murmelte er. »Keine Unerfreulichkeiten , und
alles geht glatt weiter .«
    »Genau meine Ansicht«, gab ich
zu. »Mit dem Geld, das Sie zahlen, kann ich mir ein angenehmes Leben machen .«
    Ich brachte die beiden Gläser
rüber und setzte mich ihm gegenüber. »Sie haben das Geld mitgebracht ?«
    »In der Mappe«, sagte Vitrelli , ohne von den Papieren aufzusehen. »Sie können es
zählen, wenn Sie wollen .« Er legte mir den Schlüssel
hin.
    Einen Augenblick später hatte
ich die Diplomatentasche geöffnet, und der Traum meines Lebens lag vor mir —
eine runde Million Dollar. Aber noch hatte das nicht viel zu bedeuten; später
vielleicht, wenn wir es sicher in einem Bankfach verstaut hatten und Baby und
ich in Europa herumreisten, dann sah die Sache schon anders aus. Dann konnte
ich
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