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Millennium Falke

Millennium Falke

Titel: Millennium Falke
Autoren: James Luceno
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Kollision zu entgehen, sodass Jadak und Reeze gegen die geschwungene Wand der Kapsel krachten.
    Eine Sekunde später schossen sie spiralförmig ins All hinaus.

5. Kapitel

    NAR SHADDAA – 18 JAHRE VOR DER SCHLACHT VON YAVIN
     
    Viss und Heet traten durch die Tür des Warteraums und gingen unverzüglich dort hinüber, wo Bammy saß.
    »In Ordnung, Mechaniker. Er empfängt dich jetzt.«
    Bammy Decree kannte Viss noch aus der Schule, bevor Viss rausgeflogen war und einen Job als einer von Rej Taunts Leibwächtern angenommen hatte. Heet war für Bammy ebenfalls kein Unbekannter. Nach Bammys kurzem Abstecher an die Technikerschule hatte er an einigen von Heets Skimmern und Schaluppen gearbeitet.
    Bammy ging auf die Tür zu, durch die die beiden Leibwächter hereingekommen waren, doch Viss streckte eine Hand aus, um ihn zurückzuhalten, und Heet warf ihm einen Bademantel zu.
    »Er gönnt sich gerade eine Massage und ein Dampfbad«, erklärte Viss, während Bammy den Mantel ausdruckslos ansah. Er wies mit dem Kinn auf einen kleinen Waschraum an der Seite des Wartezimmers. »Du kannst dich da drin umziehen.«
    Bammy war einen Kopf kleiner als Viss und Heet und fünfzig Kilo leichter, und da die meisten Wesen, die herkamen, um Rej Taunt einen Besuch abzustatten, eher die Größe der Leibwächter besaßen, hing der Bademantel von Bammys schmalen Schultern herab und schleifte auf dem Boden, als er aus dem Waschraum kam. Er raffte den Mantel so gut um seine schmächtige Gestalt zusammen, wie er konnte, während zwei Klatooinianer, die im Warteraum saßen, versuchten, nicht loszugrölen.
    Viss deutete auf Bammys zusammengeknüllte Kleidung. »Lass das im Waschraum und folge uns.«
    Jenseits der Tür war Rej Taunts Villa sogar noch schäbiger als der Warteraum, vollgestopft mit Krimskrams von der Art, wie er Nar Shaddaas Schrottplätze füllte. Doch obwohl Taunt bloß zehn Jahre älter war als Bammy, war er ein aufstrebender Gangsterboss, der Gefallen an den schöneren Dingen fand. Bammy zweifelte nicht daran, dass Taunt eines Tages so verschwenderisch leben würde wie ein Hutt.
    Bammy folgte seinen massigen ehemaligen Schulkameraden durch mehrere gewaltige, aber verwaiste Räume, quer durch einen Innenhof voller importierter Pflanzen von Ithor und Säulen von Coruscant, und mehrere breite Steintreppen hinunter, bis zu einem Clubraum, in dem sich bis hinauf zur Decke jahrzehntealte Ovide-Räder, Sabacc-Tische und Tanzkäfige drängten. Ein halbes Dutzend Menschen und Fremdweltler waren eifrig am Putzen. Seit er sich vor zwei Stunden dem Scanner am Vordertor gezeigt hatte, hatte Bammy keinen einzigen Droiden gesehen.
    Viss klopfte mit seiner großen Hand gegen den Rahmen einer alten Holztür, die von jemandem auf der anderen Seite geöffnet wurde; aus dem Raum dahinter waberten Dampfwolken. Die feuchte Hitze traf Bammy mit der Wucht einer Tonne Permabetonblöcke. Der Wasserdampf war so dicht, dass er nicht einmal seine eigene Nasenspitze vor sich sah, und innerhalb von Sekunden strömte ihm Schweiß in die Augen und tropfte vom schmalen Kinn. Er wedelte mit der Hand vor dem Gesicht herum, wie um den Dampf zu teilen, als irgendwo in dem Dunst eine tiefe Stimme dröhnte.
    »Hier drüben, Mechaniker!«
    Bammy folgte der Stimme zu der Stelle, wo Rej Taunt fast reglos auf einer Trage lag. Rollen von wasserspeicherndem Fett hingen lawinengleich von seinem nackten Oberkörper herab, während seine dicken Arme von drei hübschen Menschenfrauen massiert wurden. Taunt, ein Askajianer, war der älteste Sohn einer Familie tomuonischer Stoffhändler. Er war als Kind nach Nar Shaddaa gekommen und hiergeblieben.
    Taunt wies auf die Massagebank neben seiner. »Willst du eine Massage?«
    Bammy wollte ablehnen, doch der Verbrecherboss schnitt ihm das Wort ab. »Natürlich willst du. Zieh den Mantel aus und schaff deinen dürren Menschenleib auf den Tisch! Ich habe meine Mädels bereits angewiesen, es dir so angenehm wie möglich zu machen.«
    Bammy tat wie geheißen. Mit zwanzig Standardjahren war er bereits in schlechter körperlicher Verfassung, doch er war sich sicher, dass das Masseusentrio bei der Arbeit schon Schlimmeres gesehen hatte. Zumindest wies sein Körper kein Narbengewebe von Blastertreffern auf, und er hatte auch keine der aufwändigen Tätowierungen, wie sie unter den meisten von Taunts Angestellten gang und gäbe waren. Flach auf dem Bauch liegend ließ Bammy den Mantel diskret zu Boden fallen. Er musste zugeben, dass sich die
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