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Millennium Falke

Millennium Falke

Titel: Millennium Falke
Autoren: James Luceno
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so akzeptiert hatte, wie er war, dass er Lando nie danach gefragt hatte, wie oder wann das Schiff den Namen Millennium Falke bekommen hatte.

1. Kapitel

    CORELLIANISCHE INGENIEURSGESELLSCHAFT
    ORBITALFERTIGUNGSANLAGE 7 – 60 JAHRE VOR DER SCHLACHT VON YAVIN
     
    Soly Kantt, dessen Schicht langsam, aber sicher zu Ende ging, ließ seinen Blick träge zwischen der Anzeige des Wandchronos und einer Nachrichtenübertragung im HoloNet hin- und herschweifen. Ein Unentschieden im Schockballspiel zwischen Kuat und Commenor gestern Abend und Konflikte unter den Angehörigen eines raumfahrenden Volks, das als die Mandalorianer bekannt war. Kantt, ein schlaksiger Mensch mit einer Familie auf Corellia und zehn Jahre in diesem Job auf dem Buckel, hatte seine empfindlichen Hände hinter dem Kopf verschränkt und seine Füße mit übereinandergeschlagenen Knöcheln auf die Konsole gelegt, die sein ganz persönliches Reich an Bord von CIG-Orbitalstation 7 darstellte. Auf seinem Schoß lag ein aufgeschlagenes Holozin, und ein halbleerer Becher mit kaltem Kaf stand zusammen mit zwei ganz leeren im Getränkehalter des Sessels. Jenseits der Transparistahlscheibe, die das schimmernde Überwachungsdeck krönte, glitt ein steter Strom von YT-1300-Raumfrachtern dahin – frisch aus der Montagestraße, wenn auch noch nicht lackiert –, die von einer Schar Leitbojen dirigiert wurden, die der kybernetische Vorarbeiter der Fabrik bediente.
    Mit seinen fünfunddreißig Metern Länge und einem Frachtvermögen von hundert Tonnen war der YT noch kein Standardjahr in Produktion, doch das hatte genügt, um vom Stand weg zu einem echten Klassiker zu werden. Entworfen mit der Unterstützung von Narro Sienar, dem Besitzer eines der größten Mitbewerber der CIG im Schiffsbaugeschäft, wurde der Raumfrachter als kostengünstige und leicht modifizierbare Alternative zu den wenig anpassungsfähigen Schiffen der YG-Serie beworben. Im Gegensatz zum größten Teil der übrigen Raumschiffpalette der CIG, die als ideenlos galt, besaß der YT-1300 ein gewisses Flair der Zweckmäßigkeit. Einzigartig wurde das Schiff durch seinen untertassenförmigen Kern, an den eine breite Vielfalt von Komponenten angebracht werden konnte, einschließlich eines Auslegercockpits und verschiedener Sensormodule. Standardmäßig wurde das Schiff mit zwei Frontmandibeln ausgeliefert, die das Außenhüllendesign in die Länge streckten, und mit einer neuen Generation von Droidenhirn, das die leistungsstarken Sublicht- und Hyperraumtriebwerke des Schiffs überwachte.
    Kantt hatte längst aus den Augen verloren, wie viele YTs an ihm vorbeigezogen waren, seit er vor acht Stunden in den Sicherheitsscanner von Anlage 7 geschaut hatte, doch es mussten doppelt so viele gewesen sein wie letzten Monat. Trotzdem verkaufte sich das Schiff so schnell, dass die Produktionskapazitäten nicht ausreichten, um die Nachfrage zu befriedigen. Kantt stellte seine Füße auf den Boden, streckte die Arme über den Kopf und war gerade dabei, herzhaft zu gähnen, als an der Konsole ein schriller Alarm losging, der ihn schlagartig vollkommen munter werden ließ. Seine blutunterlaufenen Augen schweiften über die zahlreichen Anzeigeschirme an Deck, als ein junger Techniker in einem hellen Overall und mit Komlink-Headset von der Station nebenan herübergeeilt kam.
    »Das ist das Kontrollventil bei einem der Betankungsdroiden!«
    Kantt schoss in die Höhe und beugte sich über die Konsole, um einen besseren Blick auf die Montagestraße zu haben. Auf einer Seite der Anlage, badend im grellen Glanz einer Scheinwerferreihe, war ein Betankungsdroide noch mit dem Backbordtankstutzen des YTs verbunden, obwohl sich alle übrigen identischen Droiden die schwerelose Fertigungsstraße rauf und runter bereits von den anderen Raumfrachtern abgekoppelt hatten. Kantt wirbelte herum.
    »Schalt den Droiden ab!«
    Der Techniker, der ruck, zuck an einer der Kontrolltafeln stand, schüttelte seinen kahlrasierten Kopf. »Er reagiert nicht.«
    »Betankungsprogramm außer Kraft setzen, Bon!«
    »Funktioniert nicht.«
    Kantt schwang zur Transparistahlscheibe herum. Der Droide hatte sich nicht vom Fleck bewegt und pumpte vermutlich weiterhin Treibstoff in YT 492727ZED. Der Treibstoff, eine Art flüssiges Metall, der die Raumfrachter bis auf manchmal überwältigende Geschwindigkeiten beschleunigte, hatte von dem Moment an eine Kontroverse ausgelöst, als das Schiffskonzept erstmals vorgestellt wurde. Das war beinahe ein Grund dafür
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