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Miles Flint 05 - Paloma

Miles Flint 05 - Paloma

Titel: Miles Flint 05 - Paloma
Autoren: Kristine Kathryn Rusch
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selbst sah düster und abweisend aus. Jetzt, da alles abgeschaltet worden war, wirkte es unbewohnt, wie irgendein Ding, nicht wie ein Haus, in dem Menschen lebten.
    Er hatte ein ungutes Gefühl bei der Geschichte, und er wusste nicht recht, was es zu bedeuten hatte.
    Die Bewohner drängten sich um ihn herum, einige sprachen leise mit anderen, beklagten sich darüber, welchen Gefahren sie in diesem Haus ausgesetzt seien, beklagten sich darüber, dass es nicht so sei, wie man ihnen versprochen hatte.
    Er hätte sie am liebsten angeblafft, ihnen gesagt, dass da drin möglicherweise gerade jemand starb, aber er tat es nicht.
    Er stand nur da und wartete, und während er wartete, verglich er die Gesichter der Menschen um ihn herum mit dem letzten veröffentlichten Bild von Claudius Wagner.
    Bisher hatte er den Mann nicht entdecken können, aber das hatte nichts zu bedeuten. Claudius war vielleicht gar nicht im Gebäude gewesen, als der Bioalarm ausgelöst worden war.
    Vielleicht wusste er gar nicht, dass hier etwas nicht in Ordnung war.
    Aber Flint zweifelte, so wie er daran zweifelte, dass dieser zweite Bioalarm bloßer Zufall war.
    Er schickte van Alen eine Botschaft über seine Links, warnte sie, informierte sie über die Lage und bat sie, dafür zu sorgen, dass Ignatius keine Nachrichten verfolgen konnte. Sollte der Mann versuchen, herzukommen, so konnte das sein Tod sein. Das alles könnte eine bloße List sein, um Ignatius aus van Alens Büro herauszulocken.
    Van Alen antwortete umgehend: Die Verhandlungen mit den verschiedenen Unternehmen hatten bereits begonnen. Ignatius und seine Familie befanden sich in einem isolierten Gebäudeabschnitt, und sie würde dafür sorgen, dass sie nichts von der Sache zu hören bekamen.
    Flint dankte ihr und trennte die Verbindung. Er verlagerte sein Gewicht von einem Fuß auf den anderen. Er überlegte, ob er einfach einbrechen sollte, doch er wusste, dass die Gefahrenabwehrsysteme des Hauses für so einen Vorstoß zu ausgeklügelt waren. Womöglich würde ihm irgendein blindwütiges Sicherheitssystem sogar ernsthaften Schaden zufügen, weil das Gebäude in ihm eine Gefahr erkannte.
    Also hatte er keine Wahl.
    Er wartete – und hoffte, dass alles nur ein falscher Alarm war.

 
66
     
    D eRicci traf kurz nach den Polizisten ein, die sie angefordert hatte. Ihr Luftwagen parkte direkt neben einem der Vans von HazMat.
    Sie atmete schwer. Popovas Ermahnungen hallten noch immer in ihren Ohren nach. Sie verhielt sich nicht professionell. Sie sollte diese Angelegenheit der Polizei von Armstrong überlassen.
    Sie war zu sehr in die Sache verstrickt.
    Verdammt richtig, das war sie.
    Nyquist war da drin. Sie hatte gesehen, wozu bixinische Attentäter imstande waren, und sie bemühte sich redlich, nicht darüber nachzudenken.
    Aber es gelang ihr nicht.
    Sie stieg aus und stellte überrascht fest, dass Flint am Rand der Menge stand, mit einem Streifenbeamten sprach und auf das Gebäude zeigte.
    Sie eilte zu ihm, hörte den Namen Wagner und packte Flint am Arm.
    »Nyquist ist da drin«, sagte sie. »Es ist exakt die gleiche Art Alarm, die durch die Bixiner ausgelöst worden ist. Wir gehen rein.«
    Flint schien ihre Worte vollkommen ungerührt und ohne das geringste Zögern zu verarbeiten. »Du bleibst.«
    »Nein«, sagte sie und drehte sich zu dem Mann um, mit dem Flint gesprochen hatte. »Sie sorgen dafür, dass kein Angehöriger der folgenden Spezies das Gebäude verlässt.«
    Sie stellte hastig eine Verbindung zu ihm her und schickte ihm alle Informationen über die DNA der Bixiner.
    »Sorgen Sie dafür, dass die Suchmannschaften informiert sind – Taschen, Kleidung, Handtaschen, alles ist geeignet, um ein seilartiges Ding dieser Größe zu verstecken. Verstanden?«
    »Ja, Sir«, sagte der Mann.
    »Und jetzt lassen Sie uns rein.«
    »Sir, Zivilisten ist es nicht …«
    »Wir sind keine Zivilisten, verdammt«, sagte sie. Ohne Flints Arm loszulassen, drängelte sie sich voran. Flint beeilte sich, Schritt zu halten. Sie erreichten die Tür. DeRicci hob die Hand – ihre Identifikationsdaten wurden plärrend übermittelt –, und sie hasteten hinein. Jemand reichte ihnen HazMat-Anzüge, und DeRicci schleuderte sie gleich wieder weg.
    »Noelle«, sagte Flint. »Wir brauchen die Dinger vielleicht.«
    »Weißt du, wie diese Dinger töten?«, fragte sie, ohne eine Antwort abzuwarten. »Ist hier ein Wagner im Haus? Ist Nyquist deswegen hergekommen?«
    »Der Vater. Neunter Stock.«
    »Dann los.«
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