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Midnight Breed 03 - Geschöpf der Finsternis-neu-ok-13.11.11

Midnight Breed 03 - Geschöpf der Finsternis-neu-ok-13.11.11

Titel: Midnight Breed 03 - Geschöpf der Finsternis-neu-ok-13.11.11
Autoren: Lara Adrian
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Zweck erfüllt. All die zitternden, unglücklichen Schafe, die die
Dunklen Häfen bevölkern, haben sich überlebt, meinst du nicht auch? Sie haben
ihre Wurzeln vergessen, wenn sie sie denn jemals wirklich verstanden haben. Wie
viele Generationen hat es gegeben seit der illustren ersten, zu der du und ich
gehören? Zu viele, und mit jeder Generation wird das Vampirvolk schwächer und
sein Blut wird weiter mit den minderwertigen Genen des Homo sapiens verwässert.
Es ist Zeit für einen Neuanfang, Tegan. Der Stamm muss sich seiner verkümmerten
Zweige entledigen und eine neue Herrschaft der Gen-Eins-Macht errichten. Ich
will den Stamm wachsen und gedeihen sehen. Ich will uns als Könige sehen - so
wie es sein soll.“
    „Du bist wahnsinnig“, knurrte
Tegan. „Und du willst nur Macht für dich allein. Das wolltest du schon immer.“
    Marek schnaubte verächtlich.
„Ich habe es verdient, zu herrschen. Ich war der Altere, nicht Lucan. Ich hatte
die klarere Vorstellung davon, wie sich unsere Rasse entwickeln sollte. Die
Menschen sollten sich vor uns verstecken und zu unserem Vergnügen leben, nicht
umgekehrt. Lucan hat es nicht so gesehen.
    Er sieht es immer noch nicht so.
Seine Menschlichkeit ist seine größte Schwäche.“
    „Und deine größte Schwäche ist
schon immer deine Arroganz gewesen.“
    Marek knurrte. „Und deine,
Tegan?“ Sein Ton war etwas zu unbeschwert, zu aufreizend in seiner Lässigkeit.
„Ich erinnere mich gut an sie, weißt du … an Sorcha.“
    Tegan konnte es fast nicht
ertragen, den Namen des unschuldigen Mädchens von den Lippen seines Feindes zu
hören, aber er schluckte den Zorn hinunter, der sich in ihm zusammenbraute.
Sorcha war fort. Er hatte sie endlich gehen lassen, und Marek würde es nicht
gelingen, ihn mit der Erinnerung an sie zu quälen.
    „Ja, sie war deine Schwäche. Das
wusste ich, als ich in jener Nacht zu ihr ging. Du erinnerst dich doch? Die
Nacht, in der sie aus deinem Haus entführt wurde, als du mit meinem Bruder auf
einem seiner endlosen Streifzüge warst?“
    Tegan hob den Blick und sah
Marek an. „Du …“
    Das Lächeln des Vampirs war
grausam und voll Belustigung.
    „Ja, ich. Sie und Dragos’
Schlampe waren ein Herz und eine Seele, also hatte ich gehofft, dass Sorcha mir
das Geheimnis verraten könnte, das Dragos mit ins Grab genommen und um das
Kassia mich betrogen hatte, indem sie sich das Leben nahm, bevor ich ihr die
Wahrheit aus ihr herauspressen konnte. Aber Sorcha wusste nichts. Nun, nicht
ganz. Sie wusste von einem Sohn, den Kassia insgeheim geboren und fortgeschickt
hatte - einem Erben, von dem Dragos selbst nichts wusste.“
    Oh Gott. Tegan schloss die
Augen, erst jetzt verstand er, was Sorcha durchlitten haben musste - und zwar
von Mareks Hand.
    „Sie ist schnell
zusammengebrochen, aber das wusste ich schon vorher. Stark war sie nie. Nur ein
süßes junges Ding, das deinem Schutz vertraute.“ Marek hielt inne, als dachte
er nach.
    „Es kam mir fast wie eine
Verschwendung vor, eine Lakaiin aus ihr zu machen. Ich hatte sie kaum
angefasst, da plauderte sie auch schon all ihre Geheimnisse bereitwillig aus.
Ihre Schmerztoleranz war nur sehr niedrig.“
    „Du Hurensohn“, zischte Tegan.
„Du kranker, verdammter Hurensohn! Warum dann? Warum hast du ihr das angetan?“
    „Weil ich es konnte“, erwiderte
Marek.
    Tegans Aufbrüllen hallte bis ins
hohe Dachgebälk hinauf, rüttelte an den schwarz verhängten Fenstern. Er kämpfte
gegen seine Fesseln an, aber der wilde Adrenalinschub ließ ihn nur hustend und
erschöpft zurück. Die Handschellen schnitten in seine Handgelenke, als er
wieder zusammensackte und mit vollem Gewicht an ihnen hing, seine Schenkel zu
schwach, um ihn zu halten.
    „Und weil ich es kann, Tegan“,
fügte Marek hinzu, „werde ich dich töten, und alle, die dir etwas bedeuten,
wenn du mir nicht sagst, was dieses gottverdammte Rätsel bedeutet. Sag mir, wo
ich den Alten finde!“
    Tegan keuchte, hing hilflos in
seinen Ketten. Von dem Beruhigungsmittel trübte sich sein Verstand bereits
wieder, ihm wurde schwindlig. Marek sah mit distanzierter Ruhe zu, hielt sich
aber außer Reichweite. Betont lässig ging er zur Tür und winkte zweien seiner
Lakaien, die dort Wache standen. Er wies auf Kuhns geschändete Leiche.
    „Bringt diesen stinkenden
Kadaver hier raus und lasst ihn brennen.“
    Während seine Diener
herbeieilten, um seinen Befehl auszuführen, richtete Marek seine Aufmerksamkeit
wieder auf Tegan.
    „Du siehst mir so aus,
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