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Microsoft Word - Atlan 030 - Das steinerne Labyrinth.rtf

Titel: Microsoft Word - Atlan 030 - Das steinerne Labyrinth.rtf
Autoren: DieterLederhosen
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Erbeutung der Informationsspule für uns ein großer Gewinn.
Nehmen wir es als gegeben, daß auf besagter Welt an der Hyperfalle gearbeitet wird. Professor Tartloq wird Ihnen mehr über diesen Planeten sagen.”
Professor Tartloq war Astronom. Er war Terraner, noch ziemlich jung, hatte das Haar in der Mitte gescheitelt und trug über der Oberlippe ein schmales Bärtchen. Er hörte es gerne, wenn man ihn als Beau bezeichnete.
Er hatte nicht viel zu sagen, doch was er sagte, war zugleich auch das Wichtigste der ganzen Konferenz.
“Die erbeutete Informationsspule enthält die Koordinaten eines Sonnensystems, das schon in alten arkonidischen Sternkatalogen als System Kleithofen bezeichnet wird. Es handelt sich dabei um eine Sonne der Klasse F8 IV. Das heißt, sie gehört zur Klasse der Unterriesen und besitzt etwa die siebenfache Leuchtkraft von Sol. Es gibt fünf Planeten, von denen aber nur der vierte interessant ist. Laut Arkon-Katalog trägt er die Bezeichnung Malisia. Malisia liegt innerhalb der Ökosphäre und besitzt dadurch die Voraussetzung, Leben hervorzubringen. Die Atmosphäre besteht aus einem für Menschen atembaren Sauerstoff-Wasserstoff-Gemisch. Der Äquatordurchmesser beträgt 14567 Kilometer, die Rotationsdauer wird mit 16,20 Normstunden angegeben. Die Schwerkraft beträgt 1,2 Gravos.
Das System Kleithofen liegt in einem Seitenarm der nördlichen Galaxis in einem Gebiet mit verhältnismäßig dichter Sternenballung. Zu der gelben Sonne gibt es sonst nichts zu sagen. Am Planeten Malisia wäre noch erwähnenswert, daß er drei große Kontinente besitzt, die durch ausgedehnte Meere voneinander getrennt sind. Die anderen vier Planeten sind nicht von Interesse. Ich danke für Ihre Aufmerksamkeit, meine Herren.”
Damit beendete “Beau” Tartloq seinen Auftritt.
    *
    Der vierte Punkt der Tagesordnung nahm zwangsläufig nicht viel Zeit in Anspruch. Über die Beherrscher der Condos Vasac, die Wasserstoffatmer, war—kaum etwas bekannt. Deshalb mußte man sich mit Spekulationen über ihre Motive und Absichten begnügen. Darüber hielt der Xenopsychologe Chlerensch ein kurzes Referat.
    “Wie aus den von der Informationsspule erhaltenen Daten hervorgeht, stehen die Wasserstoffatmer mit der Entwicklung der Hyperfalle in engstem Zusammenhang”, führte er aus. “Ich will damit sagen, daß die Fremden nicht nur den Bau dieser Waffe in Auftrag gegeben haben, sondern ihn beaufsichtigen und vielleicht sogar an ihrer Fertigstellung mitwirken. Das zeigt, wie wichtig ihnen die Hyperfalle ist.
    Es ist also anzunehmen, daß die Fremden überall dort anzutreffen sind, wo an der Hyperfalle gearbeitet wird. Demnach auch im System Kleithofen.
Wir haben versucht, uns ein ungefähres Bild von der Psyche der Wasserstoffatmer zu machen. Aber bei aller Gründlichkeit, mit der wir ans Werk gingen, konnten wir keinen Erfolg buchen. Welche Ziele verfolgen die Fremden? Warum versuchen sie, Menschen zu töten, ihre Zivilisation zu zerstören? Warum halten sie sich im Hintergrund? Warum kämpfen sie nicht selbst, sondern hetzen Menschen gegen ihre Artgenossen? Das sind Fragen, auf die wir vergebens Antworten suchen.
Es kann sein, daß die Fremden ähnlich triebhaft sind, wie die Haluter vor 50 000 Jahren. Möglich auch, daß sie in der Menschheit aus irgendwelchen Gründen einen Feind sehen. Aber ebensowenig ist es ausgeschlossen, daß sie nur den Wunsch haben, an Kampfschauspielen teilzunehmen. Dann wäre die Galaxis ihre Arena, die Menschen ihre Gladiatoren.
Als Xenologe möchte ich den Spezialisten der USO nahelegen, wie wertvoll es für uns ist, jede Eigenart der Wasserstoffatmer in Erfahrung zu bringen. Wenn wir mehr über sie wissen, können wir sie besser verstehen—und besser bekämpfen.”
Zu diesem Punkt wurden keine weiteren Aussagen mehr gemacht. Fragen und Stellungnahmen, die verschiedene Konferenzteilnehmer zu diesem Thema vorbringen wollten, ließ Atlan nicht zu. Er verwies die Wissenschaftler auf die Möglichkeit, ihre Wortmeldungen auf einen späteren Zeitpunkt zu verschieben—nämlich wenn die zum Einsatz kommenden Agenten verabschiedet waren.
“Die Zeit drängt, wir müssen Maßnahmen ergreifen”, erklärte Atlan.
Das war das Zeichen für Noah-Noah und Corteen, hellhörig zu werden. Bisher hatten sie die Besprechung aufmerksam verfolgt, aber jetzt bemächtigte sich ihrer eine gesteigerte Spannung. Denn was Atlan nun zu sagen hatte, ging sie beide persönlich an.
“Es steht fest, daß auf Malisia ein Stützpunkt
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