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Microsoft Word - Atlan 023 - Seuchenalarm auf Cronot.rtf

Titel: Microsoft Word - Atlan 023 - Seuchenalarm auf Cronot.rtf
Autoren: DieterLederhosen
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Sinclair Marout Kennon. Sie waren ein Wunderwerk siganesischer Mikrotechnik und trotz ihrer fast mikroskopischen Winzigkeit recht kompliziert.
    Romo nahm eines der Geschosse in die winzigen Finger und hielt es hoch. Als er sah, wie Monty Stuep erst die Augen zusammenkniff und dann resignierend den Kopf schüttelte, lächelte er zum erstenmal seit einer halben Stunde wieder.
    Diese letzte halbe Stunde hatte er schreckliche Ängste ausgestanden, nachdem ihm klargeworden war, daß er aus den Mikrolaboratorien in Kennons Oberschenkel Proben der furchtbaren Viruskulturen würde entnehmen müssen, wenn er seinen Auftrag erfüllen wollte.
    Die Gefährten hatten sich in ein subplanetares Stockwerk einer uralten Tempelruine zurückgezogen, um die Prozedur unter völliger Geheimhaltung absolvieren zu können. Zusätzlich schirmte sie ein Kugelfeld gegen optische Beobachtung und Abhörgeräte ab.
    Allein diese Heimlichtuerei war schon ein großes Risiko, viel größer aber war das, was sich bei der Entnahme der Kulturproben ergeben würde.
“Wie ich feststelle”, erklärte der Siganese spöttisch, “vermag der Herr Hypertransit-Ingenieur trotz seiner riesigen Augen dieses Geschoß nicht zu sehen.”
“Der Herr Ultradimfrequenz-Schaltmeister vergißt”, gab Stuep erbost zurück, “daß die Augen eines Ertrusers nicht dazu geschaffen sind, Mückenspucke wahrzunehmen.” Er hatte so laut gesprochen, daß Kamla Romo und Ronald Tekener sich die Ohren zuhalten mußten.
Nun nahm Romo die Hände wieder herunter und schrie:
“Das, was der Herr Hypertransit-Ingenieur als Mückenspucke zu bezeichnen pflegte, ist in Wirklichkeit eine furchtbare Waffe, wenn der richtige Mann sie richtig anwendet.”
Monty Stuep lachte, verstummte aber sofort, als Tekener ihm einen verweisenden Blick zuwarf.
“Das Geschoß ...”, fuhr der Siganese zufrieden fort, “... besitzt am hinteren Ende einen Booster ...”
“Am vorderen Ende wäre er wahrscheinlich fehl am Platze”, warf Stuep ein und kicherte. Von der Decke des Gewölbes löste sich ein Stück Putz und fiel Kennon auf den Kopf.
Um Tekeners Mundwinkel zuckte es verdächtig. Er verbiß sich allerdings das Lachen und sagte leise zu Stuep:
“Ich befehle Ihnen, unseren siganesischen Freund nicht mehr zu unterbrechen, Monty. Klar?”
Monty Stuep nickte und schwieg von da an.
“Trotz der unqualifizierten Anmerkung des Herrn Hypertransit-Ingenieurs ...”, fuhr Kamla Romo fort, “... werde ich meine präzise Ausdrucksweise beibehalten. Also, am hinteren Ende des Geschosses sitzt ein Booster, ein winziger Raketentreibsatz, dessen Brennschluß allerdings dicht vor der Laufmündung des Mikropusters liegt. Dadurch ist das Geschoß keineswegs durch einen gewaltigen Feuerstrahl zu erkennen.”
Bei der Erwähnung des “gewaltigen Feuerstrahls” krümmte sich Monty Stuep wie unter Krämpfen, aber über seine fest zusammengepreßten Lippen drang kein Laut.
Der Siganese räusperte sich.
“Nach dem Verlassen des Laufes rast das Geschoß also unhörbar und unsichtbar dahin, bis es im Zielgebiet einschlägt. Dort erfolgt durch die entsprechend präparierte scharfe Spitze eine augenblickliche Lokalanästhesie, die verhindert, daß das Opfer etwas vom Einschlag bemerkt.
Danach wird die Füllung des Hohlgeschosses unter hohem Druck ins Zellgewebe des Opfers gespritzt. Das ist aber immer noch nicht alles!”
Er blickte sich triumphierend im Kreis um.
“Die Geschosse sind nämlich aus einem Material, das von jeglichem Zellgewebe innerhalb weniger Minuten völlig absorbiert wird. Es kann also zu keiner zufälligen Entdeckung des Fremdkörpers kommen.”
“Ausgezeichnet!” sagte Kennon respektvoll. Er räusperte sich. “Würden Sie nun bitte genau auf meine Anweisungen achten, damit bei der Abfüllung der Probekulturen kein Mißgeschick passiert.”
Niemand sagte etwas, während er dem Siganesen detaillierte Anweisungen gab. Sogar Ronald Tekener war blaß geworden bei der Vorstellung, sie könnten sich versehentlich mit M-Viren infizieren.
Anschließend tat Kamla Romo, was getan werden mußte, um die Menschheit vor unfaßbarem Grauen zu bewahren. Mit Hilfe von Mikrokraftfeldern zapfte er aus jedem der freigelegten winzigen Labors in Kennons Oberschenkel allerkleinste Mengen von Viruskulturen ab und füllte sie in die acht Hohlgeschosse.
Erst als die Geschosse hermetisch verschlossen waren, wirkte sich die fast unerträgliche Nervenanspannung der letzten Minuten aus. Kamla Romo zitterte wie
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