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Microsoft Word - Atlan 023 - Seuchenalarm auf Cronot.rtf

Titel: Microsoft Word - Atlan 023 - Seuchenalarm auf Cronot.rtf
Autoren: DieterLederhosen
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wieder an, denn er ahnte, was die Signale zu bedeuten hatten. Danach flog er zwischen den Gittern der Luftabsauganlage hindurch und folgte der Krümmung des Rohres, das in die Luftaufbereitungsanlage führte.
    Gerade noch rechtzeitig.
Hinter ihm schloß sich die Absaugöffnung mit metallischem Knirschen. Kamla Romo hatte wieder Glück, als er in den weiten Räumlichkeiten der
    Luftaufbereitungsanlage ankam. Die Anlage war unterdessen abgeschaltet worden, so daß er nicht mit den verschiedenen orkanartigen Luftströmungen kämpfen mußte, die ihn bei seinem ersten Durchqueren beinahe gezwungen hätten, den Hochenergieschirm einzuschalten und eine energetische Anmessung zu riskieren.
    Auch diesmal wählte er den Weg durch ein Beobachtungsluk, dessen Durchmesser nicht viel größer war als seine Körperhöhe. Anschließend flog er dicht unter der Decke bis zur Tür eines Raumes, in der sich seines Wissens eine Beobachtungszentrale der Antis befand.
    Dort mußte er allerdings warten, bis jemand die Tür öffnete. Es dauerte jedoch nur knapp zwei Minuten, dann kam ein hochgewachsener Mann im Schutzanzug den Korridor entlang. Er legte eine Hand mit der Fläche gegen die Stelle der Tür, hinter der sich ein Thermoschloß befand.
    Die Tür glitt zur Seite.
Kamla sirrte von seinem Beobachtungspunkt herab und schwebte dicht hinter dem Rücken des Antis in die Beobachtungszentrale. Auch hier benutzte er, wie überall, wo er mit fremden Augen oder Optiken rechnen mußte, seinen Deflektorschirm, der ihn unsichtbar machte.
Kamla Romo wartete, bis er sich in dem halbrunden Raum befand, dann flog er auf das schrankähnliche Gebilde einer Auswertungspositronik. Er schaltete die Hubschraube ab und aktivierte einen Geräusch-Umsetzer, der es ihm erlaubte, die Sprache der Riesenmenschen zu verstehen, ohne daß ihm dabei die Trommelfelle platzten.
“... werden wir gleich beobachten können, wie die Ussuahrs auf das Metamorphose-Virus der Gruppe Gellan-18 reagieren”, hörte der Siganese.
Er versuchte, den Sprecher ausfindig zu machen und identifizierte ihn als einen leicht korpulenten mittelgroßen Mann mit gelblichbleichem Gesicht und stechenden schwarzen Augen, der an der Wand neben einem Schaltpult lehnte und die anderen Antis musterte.
Ein anderer Anti antwortete:
“Gellan-18 ist der wirksamste Krankheitserreger, den wir bisher heranzüchten konnten. Warum also sollte er nicht wirken?”
Der erste Sprecher lachte kalt.
“Denken Sie an, die Inkubationszeit. Es dauert noch viel zu lange, bis die Viren sich gegen die natürlichen Abwehrmechanismen von Lebewesen durchgesetzt haben. Was wir brauchen, sind Erreger, die nicht aufgehalten werden können und fast sofort die Umwandlung der Zellkerne hervorrufen.”
“Außerdem”, fiel ein dritter Sprecher ein, “ist es falsch, von Krankheitserregern zu sprechen. Eine Metamorphose ist schließlich keine Krankheit.”
Zynisches Gelächter antwortete ihm.
Der Siganese zitterte vor Wut. Wie konnten sich Wissenschaftler, und diese Angehörigen des Baalol-Kultes waren zweifellos Wissenschaftler, für ein solches Verbrechen hergeben und sich dabei noch amüsieren!
Der zweite Sprecher löste sich von der Wand und nahm vor einem Schaltpult Platz. Bildschirme erhellten sich. Kamla erkannte auf ihnen den Raum wieder, in dem er sich nur vor kurzem aufgehalten hatte. Jeder Bildschirm zeigte einen anderen Käfig mit einem Ussuahr, wie die Antis die raupenähnlichen Monstren nannten. Mikrophone übertrugen die schabenden, schleifenden und schmatzenden Geräusche, die von den Tieren erzeugt wurden.
“Ich löse jetzt die Sprühkapsel aus”, sagte der zweite Sprecher. Er drückte auf einen Hebel, und auf den Bildschirmen war sekundenlang ein blasser, nebelartiger Schleier zu sehen.
“Hoffentlich kommt nichts durch die Abdichtungen”, sagte der erste Sprecher. “Ich möchte nicht zu einer Riesenraupe oder zu einem Ding in einem Kokon werden, das sich zu einer anderen Lebensform umschmilzt.”
“Die Sicherheitsmaßnahmen sind perfekt”, betonte der dritte Sprecher.
Sie kennen also kein Gegenmittel zu ihren mutierten Viren: überlegte Kamla Romo. Das ist Wahnsinn! Wahrscheinlich wissen sie nicht einmal genau, womit sie da experimentieren.
Der Siganese fühlte sich versucht, die drei Antis zu töten. So winzig er im Vergleich zu normalgewachsenen Humanoiden auch war, er besaß Waffen, die diese Lebewesen in Sekundenschnelle töten konnten. Den kleinen Nadler beispielsweise, der Hohlprojektile
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