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Microsoft Word - Atlan 023 - Seuchenalarm auf Cronot.rtf

Titel: Microsoft Word - Atlan 023 - Seuchenalarm auf Cronot.rtf
Autoren: DieterLederhosen
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zu können. Doch er war andererseits klug genug, darauf zu verzichten. Die Wärmestrahlung einer Impulsdüse wäre von den Ortungsgeräten des Schiffes erfaßt worden. Der normalelektrische Energiefluß seines Tragflügelaggregats dagegen konnte in den sich vielfach überlappenden elektrischen Feldern, die in einem Raumschiff unweigerlich entstehen und deren Emissionen sehr weit reichen, niemals ausgemacht werden.
Kamla entdeckte nach kurzer Suche ein offenstehendes Hangarschott und steuerte es an. Noch bevor er es erreichte, brach übergangslos die Nacht herein. Ein Flugsaurier strich heran und löste sich auf, als aus einer Geschützkuppel der TARMAT der grünlich flimmernde Strahl eines Desintegrators zuckte.
Der Siganese atmete auf. Hätte er sich zufällig in der Schußlinie befunden, würden sich Tekener und seine Gefährten wundern, daß er sich nicht zurückmeldete. Niemand würde auf den Gedanken kommen, daß Kamla Romos Leben durch einen dummen Zufall geendet hätte. Bei dem Gedanken daran zitterte Kamla erneut.
Im Hangar war es hell. Vier Wartungstechniker standen um ein kleines linsenförmiges Beiboot herum und nahmen irgendwelche Messungen vor. Sie unterhielten sich dabei über private Probleme, und Kamla bemerkte zu seinem Erstaunen, daß sich diese Probleme in nichts von denen unterschieden, die terranische Raumfahrer bewegten.
“Meine Frau hat zum drittenmal angefragt ...”, sagte der eine, “... ob wir nicht eine unserer Brutzellen im staatlichen Nachkommenschaftsamt aktivieren lassen sollten. Sie wünscht sich endlich ein Kind, nachdem unser Ehekontrakt nun schon sechs Jahre läuft. Aber, verdammt noch mal, wie soll ich ihr klarmachen, daß ich dabei sein möchte, wenn sich der Embryo entwickelt!”
“Wie lange läuft dein Dienstvertrag noch?” fragte ein anderer, während er Meßwerte notierte.
“Noch dreieinhalb Jahre”, gab der erste ergrimmt zurück. “Und mein Antrag auf vorzeitige Freistellung wurde gestern abgelehnt.”
Warum meldet er sich zum Energiekommando! dachte der Siganese.
Schnell entfernte er sich durch das gegenüberliegende Schott und tauchte damit endgültig in das Gang- und Schachtlabyrinth des akonischen Schiffes ein.
Auch die Geräuschkulisse war die gleiche wie in einem terranischen Raumschiff, das auf einem Planeten stand: das monotone Surren und Schleifen von Transportbändern, das Zischen auf- und zugleitender Schotte, das Trampeln schwerer Stiefel, Zurufe und Befehle, das Klicken von Registriergeräten, und im Hintergrund das stetige Summen von Energieanlagen.
Nur, daß dies eben kein terranisches Schiff war, sondern das Raumfahrzeug des schlimmsten Feindes der Menschheit, der Condos Vasac.
Kamla Romo flog wieder dicht unter der Decke der Korridore, um den Aufnahmebereichen von Monitorkameras zu entgehen. In einem Antigravschacht wäre das so gut wie unmöglich gewesen, deshalb drang er schon bald in das Röhrensystem der Lufterneuerungsanlage ein. Er suchte nach einer ganz bestimmten Stelle im Schiff, nämlich nach einem Aggregat, das dimensional übergeordnete Energie erzeugte. Dabei durfte die Streustrahlung nicht zu groß sein, damit er selber seine Ortungsgeräte einsetzen konnte, andererseits mußte sie groß genug sein, um der automatischen Energieüberwachung nicht die punktförmige Quelle seiner Tasterimpulse erkennen zu lassen.
Endlich fand er die Energiequelle in Form des Kraftfeldaggregats für einen Antigrav-Speisenaufzug. Der Siganese steuerte die Wand an, hinter der das Aggregat lag und aktivierte die Elektromagnete seiner Stiefelsohlen. Mit kurzem Ruck haftete er an der glatten Wandung.
“So, nun werden wir die Behausung der Außergalaktischen bald haben”, murmelte er zufrieden.
Er klappte das an Schulterkreuzgurten befestigte Gehäuse des Materieorters so um, daß es wie ein Tablett in Nabelhöhe stand und ihm die Oberfläche mit den Schaltungen und Kontrollen zuwandte. Dann aktivierte er die blockförmige Richtstrahlantenne und wartete.
Der Block bewegte sich nicht, denn die eigentliche Impulsantenne befand sich in ihm. Sie freilich drehte sich, sandte unablässig ihre Tastimpulse aus und strich damit systematisch einen Schiffssektor nach dem anderen ab. Der Körper des Siganesen stellte für die dimensional übergeordneten Impulse kein Hindernis dar; sie gingen durch ihn hindurch, ohne ihm zu schaden oder von ihm reflektiert zu werden.
Auch die technische Ausrüstung Kamlas stellte ‘kein Hindernis dar, denn der Siganese hatte eine
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