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Microsoft Word - Atlan 022 - Der Marsch durch die Unterwelt.rtf

Titel: Microsoft Word - Atlan 022 - Der Marsch durch die Unterwelt.rtf
Autoren: DieterLederhosen
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nicht aufgegeben haben.”
“Warum sollten wir unser Vorhaben aufgeben?” fragte Tekener.
“In dem unterseeischen Tunnel lauern viele Gefahren.”
“Es würde mich wundern, wenn Sie Angst davor hätten, Daynamar.”
“Ich fürchte weder Götter noch Dämonen!”
“Wir auch nicht’, versicherte Tekener. Stirnrunzelnd fragte er: “Warum zeigen sich die Sumpfgebleichten eigentlich nicht?”
“Sie warten auf ein Zeichen von mir”, erklärte Daynamar und wandte sich dem Meer zu. Er legte die Hände an den Mund und stieß einen Schrei aus.
Nachdem Daynamar verstummt war, blickten sie alle voll Spannung zum Meer hinunter. Die anderen Rockandos waren an Daynamars Seite getreten.
Und dann kamen die Sumpfgebleichten.
Es waren groteske Wesen, deren Anblick einen immer wieder in ihren Bann schlug, sooft man ihnen auch begegnete.
*
    Sie besaßen immer noch Merkmale von Humanoiden; ausdrucksstarke, menschliche Gesichter, zwei Arme und zwei Beine. Nur der Körper war der einer langgestreckten Raupe. Die Bezeichnung “Sumpfgebleichte” verdankten sie ihrer glatten, blütenweißen Haut, die wie eine angegossene Kunststoffschicht ihren Körper überzog. Der Vergleich war treffend, weil ihre Haut zäher und widerstandsfähiger als der beste Kunststoff war.
    So seltsam und grotesk die Sumpfgebleichten anmuteten, entsprang ihr Aussehen nicht irgendeiner Laune der Natur. Die Umweltbedingungen hatten sie geformt, hatten aus Menschen solche Mutationen gemacht. Cronot bestand zum überwiegenden Teil aus Meeren und weiten Sumpfländern. Kontinente im eigentlichen Sinne fanden sich hier nicht. Es gab nur große Inseln, wie jene, auf der sie sich jetzt befanden, und Gruppen kleinerer Inseln. Auf dieser Welt waren die Sumpfgebleichten eine im anthropologischen Sinn logische Weiterentwicklung des Menschen. So gesehen, handelte es sich sogar um positive Mutationen; die Sumpfgebleichten stellten das Bindeglied zwischen den Rockandos und den anderen Intelligenzwesen von Cronot dar.
    Sie gruben sich mit ihren riesigen Händen, die an Baggerschaufeln erinnerten, durch den Boden, trieben weitreichende Stollen unter den Meeren hindurch und verbanden die einzelnen Inseln miteinander.
    Einen dieser Stollen sollten Kennon und seine Gefährten benutzen, um zur nächsten Insel zu gelangen. Der KosmoKriminalist hatte ein ungutes Gefühl, wenn er an das bevorstehende Abenteuer dachte. Aber seine Bedenken entsprangen nicht nur irgendwelchen Ahnungen. sondern waren das Ergebnis von Berechnungen, die er mit Hilfe seines zusätzlichen Mikro-Positronengehirns angestellt hatte. Die Tunnel, die Hunderte von Metern unter den Sumpfmeeren hindurchführten, mußten unglaubliche Gefahren beherbergen.
    Diese Überlegungen schossen Kennon durchs Gehirn, als sich die insgesamt dreizehn Sumpfgebleichten der zwölfköpfigen Menschengruppe näherten. Zehn Meter vor Daynamar blieben sie stehen. Das vorderste Albinowesen breitete seine mächtigen Arme aus, als wolle es die ihm gegenüberstehenden Menschen alle gleichzeitig umarmen.
    “Ojanis ist Daynamars Ruf gefolgt, weil es der Wunsch der Sumpfgebleichten ist, den Rockandos beizustehen”, rief der Anführer der Sumpfgebleichten aus. “Aber nun sehe ich Fremde, die jenen ähneln, die sich Götter nennen und Unheil über unsere Welt gebracht haben. Sind es deine Gefangenen, Daynamar?”
    “Er hält uns für Antis”, steilte Monty Stuep unbehaglich fest.
“Es sind meine Freunde”, erklärte Daynamar mit donnernder Stimme. “Nur ihr Äußeres gleicht dem der unheilbringenden Götter, aber ihre Herzen schlagen für die Völker von Cronot.”
“Dann sind sie meinem Volk willkommen”, sagte der Sumpfgebleichte, der sich Ojanis nannte. Er wandte sich an die drei USO-Spezialisten. “Hört, Fremde. Ihr seid Gäste der Sumpfgebleichten, solange sich Daynamars Schwert nicht gegen euch richtet. Wenn ihr seinen Unmut erregt, dann trifft euch auch der Zorn der Sumpfgebleichten.”
Damit war das einleitende Zeremoniell beendet, und Daynamar und Ojanis umarmten einander.
Kennon nutzte die Gelegenheit, um seinen Freunden mitzuteilen: “Die Fluggleiter der Antis haben sich inzwischen bis auf fünfzehn Kilometer genähert. Wir müssen rasch handeln.”
“Hoffentlich ist es nicht üblich, daß Sumpfgebleichte und Rockandos bei jedem . Wiedersehen ein Freudenfeuer anzünden”, meinte Monty Stuep trokken, der die Verbrüderung mit gemischten Gefühlen beobachtete. “Das würde den Antis sicher nicht entgehen.”
“Wird
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