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Microsoft Word - Atlan 022 - Der Marsch durch die Unterwelt.rtf

Titel: Microsoft Word - Atlan 022 - Der Marsch durch die Unterwelt.rtf
Autoren: DieterLederhosen
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hatten nur Sekunden in Anspruch genommen. Jetzt fuhr er fort: “Es ist klar, daß die Antis mit ihren Bemühungen früher oder später Erfolg haben und uns finden werden. Dagegen haben wir nichts. Schlimm wäre es nur, wenn sie uns fänden, bevor wir das Dämonenland durchforschen könnten.”
“Dann ist da noch etwas”, sagte Sinclair M. Kennon. Er deutete auf das handliche Bildsprechgerät an Tekeners Gürtel. “Wir sollten uns damit wieder einmal den Antis in Erinnerung rufen und die Beziehungen zu ihnen aufwärmen. Andernfalls beginnen sie womöglich noch an unserer Loyalität zu zweifeln.”
Tekener nickte. Sein Psycho-Partner mit dem analytischen Verstand des Kriminalisten hatte wieder einmal den Nagel auf den Kopf getroffen.
“Okay. Einerseits wollen wir uns die Antis einstweilen noch vom Leibe halten, andererseits müssen wir ihnen aber einen Hinweis über unseren Aufenthaltsort liefern. Das ist unser Dilemma!”
Daynamar erhob sich würdevoll und sagte: “Ich werde über dieses Problem nachdenken. Aber jetzt müssen wir weiter. ‘Die Cordos haben sich beruhigt.”
Monty Stuep starrte dem herkulischen Rockando verblüfft nach.
“Ich werde aus unserem barbarischen Freund nicht schlau”, sagte er. “Wie will er eine Lösung für unser Problem finden? Was halten Sie als Galaktopsychologe davon, Tekener?”
“Er hat sich eine schwere Aufgabe gestellt, aber ich glaube, er wird es schaffen”, meinte Tekener nachdenklich. “Unser Freund Daynamar hat. nämlich noch einen Trumpf im Armel. Denken Sie nur an die Sumpfgebleichten, Stuep.”
    3.
    Daynamar wartete geduldig neben Euteul, bis die Fremden herangekommen waren. Er ließ sie vor sich auf Euteuls Rücken hinaufklettern. Als die Reihe an den Ertruser kam, zuckte Euteuls Ohr nervös.
    Gescheites Tier, dachte Daynamar, du merkst allein am Gewicht, daß dein Peiniger dich besteigt.
Daynamar blickte dem Koloß nach. Stuep wirkte verwegen, allein schon dadurch, daß sein Haupthaar bis auf einen schmalen Kamm, der von der Stirn bis in den Nacken reichte, geschoren war. Besaß er auch die Kraft, die er ausstrahlte?
Diese Frage ließ Daynamar keine Ruhe. Er würde sich erst zufriedengeben, wenn er Monty Stuep kämpfen gesehen hatte.
Daynamar schob diese Gedanken beiseite. Er erklomm die Knorpelstränge von Euteuls Ohr wie die Sprossen einer Leiter. Oben angekommen. ließ er sich in den Knorpelsattel fallen. Er entspannte sich und griff nach den beiden Holzstäben, an deren Enden sich verdickte Kugelrundungen aus einem gummiartigen Material befanden.
Er blickte noch einmal aus der Ohrmuschel ins Freie. Seine Artgenossen hatten ihrerseits bereits ihre Cordos bestiegen. Sie warteten nur darauf, daß sich Euteul in Bewegung setzte.
Daynamar ließ die beiden Stäbe in seinen Fingern rotieren. Das war die einleitende Lockerungsübung. Es gehörte nämlich ein Höchstmaß an Fingerspitzengefühl dazu, einen Cordo durch Trommelschläge zu lenken. Es genügte nicht allein, daß man den Kode beherrschte. Es genügte nicht, daß man mit den Stäben den richtigen Rhythmus auf den Hauptknorpelstrang schlug. Nein, man mußte mit den Stäben verschmelzen, als wären sie eine organische Verlängerung der Finger.
Man mußte seine Gedanken in die Stäbe legen, sie durch die Gefühle lenken; nur so konnte man eine Brücke zum Partner schlagen.
Das alles waren Selbstverständlichkeiten für Daynamar. Als er den ersten zarten Trommelschlag gegen Euteuls Hauptknorpelstrang führte, ging ein wohliger Schauer durch den riesigen Körper des Tieres. Der zweite Schlag war etwas höher am Knorpelstrang angesetzt und bedeutete: Achtung!
Daynamar ließ die Stäbe wieder einige Sekunden zwischen den Fingern rotieren—dann prasselten sie nieder. Einmal kräftiger, dann sanfter, einmal am unteren Ende des Knorpelstranges, dann höher, näher dem Gehirn. Und jeder Schlag hatte eine andere Bedeutung.
Euteul setzte sich in Bewegung. Zuerst langsam, dann immer schneller werdend—ganz wie es der Knorpeltrommler befahl. Trotz seiner Blindheit suchte sieh der Cordo mit traumwandlerischer Sicherheit seinen Weg durch den Dschungel. Und obwohl Daynamars Sicht stark behindert war, weil der Körper des Cordos seinen Blickwinkel beeinträchtigte, kam es nie zu einem Zusammenstoß mit einem Hindernis. Denn durch Trommelimpulse veranlaßte er Euteul gelegentlich zu wiegenden Kopfbewegungen, so daß sich der tote Winkel verringerte. Aber auch eventuelle Gefahren, die in dem verbleibenden toten Winkel
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