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Microsoft Word - Atlan 022 - Der Marsch durch die Unterwelt.rtf

Titel: Microsoft Word - Atlan 022 - Der Marsch durch die Unterwelt.rtf
Autoren: DieterLederhosen
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Erkundungsflug.
Zwei Terra-Tage waren vergangen, seit der wagemutige Barbar Daynamar mit den zwanzigtausend Cordes die Tempelstadt POLA-1-C überrannt und dem Erdboden gleichgemacht hatte. Diese Gelegenheit, sich von den Antis abzusetzen, ließen sich Ronald Tekener, Sinclair M. Kennon, Monty Stuep und er, Kamla Romo, nicht entgehen. Dabei gelang es Kennon, ein Bildsprechgerät an sich zu bringen. Er sandte damit einen Hilferuf an die Adresse der Antis und konnte so vortäuschen, daß sie von Daynamar entführt würden und einem ungewissen Schicksal entgegensähen. Die Antis konnten nicht ahnen, daß es sich bei der angeblichen Entführung um ein abgekartetes Spiel handelte. Sie mußten der Meinung sein, daß ihre terranischen Verbündeten in akuter Lebensgefahr schwebten. Entsprechend würden sie handeln.
Kamla Romos Erkundungsflug hatte zum Ziel. eventuelle Verfolger auszukundschaften. Bisher hatten weder Kennon mit den in seinem Robotkörper eingebauten Ortungsgeräten, noch Romo mit den Geräten seines Kampfanzuges irgendwelche Flugkörper ausmachen können. Das hatte Ronald Tekener zu denken gegeben, und er hatte Romo ausgeschickt, der Sache nachzugehen. Bisher war seiner Mission jedoch kein Erfolg beschieden.
Was bezweckten die Antis mit dieser Verzögerungstaktik? Formierten sie ihre Streitkräfte aus den anderen beiden Tempelstädten zu einem Großangriff? Das lag im Bereich des Möglichen, denn der Gewaltakt der Barbaren schrie förmlich nach Vergeltung. Doch wenn die Antis das vorhatten, würden sie eine herbe Enttäuschung erleben.
Daynamar hatte die Möglichkeit eines großangelegten Gegenschlages einkalkuliert. Deshalb veranlaßte er, daß sich seine Streitmacht vierundzwanzig TerraStunden nach dem Überfall auf POLA-1-C in alle Windrichtungen verstreute. Wie die Äste vom Stamm und die Zweige vom Ast, sollen sich meine tapferen Rockandos verteilen, hatte er angeordnet. Und so war es geschehen; die Schneisen, die von den Cordos in den Dschungel geschlagen worden waren, gingen in alle Richtungen. Damit war den Antis die Aussicht auf einen erfolgreichen Rachefeldzug genommen.
Kamla Romo ließ die letzten Nachzügler der aufgesplitterten CordoHerde hinter sich und stieß weiter in die Richtung der vernichteten Tempelstadt POLA-1-C vor. Er wollte gerade für einen kurzen Augenblick seine Ortungsgeräte einschalten, als er eine verblüffende Entdeckung machte.
Tief unter sich auf einer Dschungellichtung sah er einen Cordo reglos daliegen. Daneben war ein einzelner Anti-Gleiter gelandet.
    *
    Ohne lange zu überlegen, ging Romo tiefer. Der Siganese landete mit ausgeschaltetem Schutzschirm in der Astgabel eines Baumes, von wo er einen guten Überblick hatte. Um die Gefahr einer Ortung durch die Antis zu bannen, schaltete er alle Geräte bis auf das Außenmikrophon ab.
    Dann konzentrierte er sich gespannt auf die Geschehnisse, die vor ihm abrollten. Dem Gleiter waren vier Antis entstiegen. Indem sie sich an den Panzerschuppen des toten Cordos hinaufzogen, erkletterten sie seinen Körper. Ihr Ziel war das große Ohr, das selbst jetzt noch über die Gehörmuschel gerollt war. Romo vermutete sofort, daß es die Antis auf den Rokando abgesehen hatten, der sich mit aller Wahrscheinlichkeit noch im Knorpelsattel hinter dem Ohr befand.
    Der Führer der vierköpfigen AntiGruppe baute sich an der Flanke des toten Tieres auf und rief:
“Komm heraus, du stinkender Barbar; oder wir holen dich!”
Romo vernahm einen gedämpften Fluch. Der humanoide Symbiont des Cordos, der Cordorider, lebte also noch.
Der Anti-Führer gab seinen Leuten einen Wink. Die drei versuchten zuerst, das erstarrte Ohr wegzubiegen, um einen Zugang zum Knorpelsattel zu schaffen. Als ihnen das nicht gelang, zogen sie Vibratormesser. Sie hätten es sich leichter machen können, indem sie das Ohr mit den Strahlern abtrennten. Da sie diese Möglichkeit erst gar nicht in Betracht zogen, stand es für Romo fest, daß sie den Rokkando lebend haben wollten.
Die drei Antis setzten ihre Vibratormesser am dicken Ohransatz des Cordos an und sägten sich langsam einen Weg durch die Knorpel und erhärteten Muskeln. Es entstand ein hohes Geräusch, das bis weit in den Ultrafrequenzbereich hineinreichte, wenn die Vibratormesser auf Knochen stießen. Romo, der einen ausgeprägten Ultrahorchsinn besaß, empfand dies als äußerst schmerzhaft. Aber er schaltete das Außenmikrophon nicht aus, denn er befürchtete, daß ihm dann etwaige wichtige Details der Unterhaltung
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