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Michelle Reid

Michelle Reid

Titel: Michelle Reid
Autoren: Glut in dunklen Augen
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bekommen.“
    Sein Blick fiel unmissverständlich auf die sanften Rundungen ihrer Brüste. Es geschah aus reinem Selbstschutz, dass sie die Arme vor der Brust verschränkte. Als er den Kopf wieder hob, wirkten seine Augen verschleiert. In diesem Moment wusste Natasha, wovon er sprach.
    „Willst du deine Jacke ablegen und meine Neugier stillen?“, fragte er lächelnd. „Nein? Das dachte ich auch nicht.“
    „Warum tust du das? Warum sagst du solche Sachen zu mir?“, fragte sie fassungslos. „Glaubst du, weil du dasselbe mit angesehen hast wie ich, gibt es dir das Recht, mit mir wie mit einem Flittchen zu sprechen?“
    „Du würdest kein Flittchen spielen können, selbst wenn dein Leben davon abhänge“, spottete Leo. „Das ist einer der Gründe, weshalb ich so fasziniert von dir bin. Du bist das komplette Gegenteil deiner Schwester.“
    Natasha blickte ihn nur weiterhin fassungslos an. Womit, überlegte sie fieberhaft, habe ich das nur verdient? „Du bist abscheulich“, murmelte sie schließlich. „Und daran ist absolut nichts faszinierend.“
    Sie hob ihre vorhin zu Boden gefallene Tasche auf und wandte sich, so würdevoll wie möglich, zum Gehen.
    „Da hast du recht“, erwiderte er.
    „Das weiß ich.“ Sie nickte und setzte einen weiteren wackligen Schritt in Richtung Tür.
    „Na schön“, sagte Leo hinter ihr. „Es tut mir leid. Okay?“
    Natasha straffte die zitternden Schultern. „Ich habe dich nicht gebeten, mich herzubringen“, brachte sie mit belegter Stimme heraus. „Ich habe dich um gar nichts gebeten. Meine Schwester ist eine Schlampe, dein Bruder auch nicht viel besser. Abgesehen davon, haben du und ich nichts gemeinsam oder uns zu sagen.“
    Sie machte einen weiteren Schritt auf die Tür zu. Nur fort von hier, das war alles, was sie wollte. Hoffentlich gaben ihre Beine nicht unter ihr nach.
    Wieder klingelte ihr Handy.
    Und wie um das Chaos noch zu verschlimmern, schrillte ein weiteres Telefon irgendwo im Haus. Verwirrt blieb Natasha stehen und versuchte, die verschiedenen Geräusche einzuordnen.
    Plötzlich klopfte es auch noch an der Tür. Die Klinke wurde von außen heruntergedrückt. Vor ihrem geistigen Auge sah Natasha Rico ins Zimmer kommen. Instinktiv wich sie vor ihm zurück. Vielleicht taumelte sie, denn zwei starke Hände fassten nach ihren Armen. Das Nächste, woran sie sich später erinnern konnte, war, dass Leo sie zu sich umdrehte und gegen seine breite Brust presste.
    „Ganz ruhig“, sagte er ihr leise ins Ohr.
    Natasha erschauerte.
    „Oh, Entschuldigung, Mr. Christakis“, rief eine Frauenstimme überrascht. „Ich habe Sie nach Hause kommen hören und angenommen, Sie seien allein.“
    „Wie Sie sehen, Agnes, bin ich es nicht“, entgegnete Leo.
    Unverblümt, wie immer. Seine Haushälterin war daran gewöhnt. Dennoch blickte sie neugierig die Verlobte seines Stiefbruders an, die er immer noch an sich gedrückt hielt. Als Agnes wieder ihn anschaute, spiegelte sich in ihrer Miene nicht der leiseste Hinweis, dass der Anblick sie schockierte.
    „Mr. Rico ruft immer wieder an und verlangt, Miss Moyles zu sprechen.“
    Natasha erschauerte. Beruhigend streichelte er ihren Rücken. „Wir sind nicht hier“, wies Leo die Haushälterin an. „Und lassen Sie niemanden ins Haus.“
    „Ja, Sir.“
    Agnes ging aus dem Zimmer. Hinter ihr blieb eine angespannte Stille zurück, die Natasha fast körperlich zu spüren vermeinte. Sie verstand ihre wirren Gefühle nicht mehr. Ihre Wangen röteten sich vor Verlegenheit. Vorsichtig entzog sie sich Leos Umarmung.
    „Sie wird denken, wir …“
    „Agnes wird nicht fürs Denken bezahlt“, unterbrach Leo sie. Er schritt zu dem Schränkchen mit den Alkoholika, um einen zweiten Brandy einzuschenken.
    Unterdessen sank Natasha kraftlos in den Sessel.
    „Hier, nimm.“ Er ging vor ihr in die Hocke und reichte ihr das Glas. „Versuch aber diesmal, den Inhalt zu trinken, anstatt ihn mir ins Gesicht zu schleudern.“
    Schuldbewusst schaute sie ihn an. „Es tut mir leid. Ich weiß gar nicht, warum ich es getan habe.“
    „Mach dir deswegen keine Sorgen.“ Leo lächelte spöttisch. „Ich bin es gewohnt, in Tiefgaragen geschlagen und mit Drinks übergossen zu werden. Verabscheuungswürdige Kerle erwarten das nämlich.“
    Er presste die Lippen wieder zu der üblichen schmalen Linie zusammen. Erst jetzt fiel ihr auf, wie schön sein Mund war. Nicht zu groß, dafür sinnlich und verführerisch.
    Auch seine Augen waren schön. Dunkelbraun,
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