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Michelle Reid

Michelle Reid

Titel: Michelle Reid
Autoren: Glut in dunklen Augen
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mir?“
    „Möglich“, erwiderte sie kühl. „Das kommt darauf an, was du mir über Gianna und Paris erzählst. Und ob ich mich entschließe, dir zu glauben.“
    „Ah.“ Da war es wieder, dieses kleine Ah, das besagte: Natasha, du hast mich überrumpelt.
    Leo machte es sich auf dem Bett neben ihr gemütlich. „Wir sind in kein Hotel in Paris gegangen“, fing er an. „Vielmehr war es eine exklusive Privatklinik, die absichtlich wie ein Hotel gestaltet ist. Rico wusste das natürlich, weil Gianna schon unzählige Male zuvor dort gewesen ist.“
    „Eine Klinik, die wie ein Hotel aussieht? Sehr praktisch. Als Nächstes erzählst du mir, dass du sie zufällig auf der Treppe getroffen hast.“
    „Nein. Ich habe sie hingebracht.“ Leo seufzte. „Die Tatsache, dass sie dich mit ihren Nägeln ernsthaft verletzt hat, hat mich dazu veranlasst. Du musst etwas über Giannas Vergangenheit wissen, um sie zu verstehen. Ich habe diese Dinge erst nach unserer Hochzeit erfahren. Sie ist kein schlechter Mensch, nur das Produkt einer schlechten Erziehung. Ihre sehr reichen Eltern haben ihr beigebracht, dass Liebe und Sex dasselbe sind.“
    „Oh, das ist ja furchtbar“, murmelte Natasha.
    „Wir waren erst seit ein paar Monaten zusammen, da hat sie mir gesagt, sie sei schwanger. Natürlich habe ich sie geheiratet, warum auch nicht?“, schien er sich fast selbst zu fragen. „Sie war wunderschön und würde bald die Mutter meines ersten Kindes werden. Zwei Wochen nach der Hochzeit habe ich sie im Bett mit einem anderen Mann erwischt. Sie hat behauptet, es habe nichts zu bedeuten … aber mir hat es eine ganze Menge ausgemacht.“
    „Also hast du sie rausgeworfen?“
    „Ich bin gegangen“, erklärte er. „Eine Woche später hat sie das Baby verloren. Mir war so elend zumute, wie noch nie in meinem Leben. Und Gianna hat ihren ersten Zusammenbruch erlitten. Damals ist sie auch zum ersten Mal in die Klinik in Paris gegangen. Weil sie mir leidtat und weil sie jemanden brauchte, der sich um sie kümmert, habe ich sie wieder zu mir geholt.“
    „Weil du sie geliebt hast.“
    Leo wandte den Kopf. In dem dunkler werdenden Zimmer funkelten seine Augen. „Ich habe nicht erwartet, dass unsere Ehe so verlaufen wird, wie es dann geschehen ist. Aber geliebt habe ich sie, so wie du das Wort verstehst, nie. Aber sie war und ist mir wichtig. Und glaub mir, es gibt sonst niemanden, der für sie sorgt.“
    Natasha drehte sich auf die Seite, damit sie ihn besser ansehen konnte. „Also … passt du auf sie auf?“
    „Ich schlafe nicht mit ihr.“
    „Danach habe ich nicht gefragt.“
    „Aber du denkst es“, las er ihre Gedanken. „Ich habe seit ihrem ersten Klinikaufenthalt nicht mehr mit Gianna geschlafen. Außerdem hat sie sowieso gleich nach unserer Rückkehr nach Athen einen anderen Liebhaber aufgetan.“ Er zuckte die Schultern. „Dass sie Sex als Ersatz für Liebe sieht, ist nicht ihre Schuld, aber ich konnte so nicht leben.“
    „Okay. Sie ist dir also immer noch wichtig. Du passt auf sie auf. Aber du schläfst nicht mit ihr“, zählte sie auf. „Erwartest du, dass auch ich sie als Teil meines Lebens akzeptiere?“
    „Verdammt, nein!“ Unvermittelt richtete Leo sich auf und küsste ihre Lippen. „Das ist vorbei. Sie hat meine letzten Schuldgefühle vernichtet, als mir klar wurde, was für ein ungeheurer Zufall es ist, dass ausgerechnet Rico uns vor der Klinik gesehen hat.“
    „Ich verstehe nicht ganz, was du meinst.“
    „Gianna ist sehr gut darin, Menschen zu manipulieren. Ebenso wie Rico. Sie wollte, dass du aus meinem Leben verschwindest, er wollte an das Geld. Zusammen haben die beiden ihre kleine Verschwörung ausgetüftelt, um ihre Ziele zu erreichen.“
    „Oh, das ist so krank.“
    „Können wir jetzt aufhören, über Gianna und Rico und lieber über dich und mich sprechen? Was willst du, Natasha?“
    Natasha senkte ihren Blick auf seinen Mund. Nein, kein Lächeln. Die Frage war ernst gemeint.
    Was wollte sie?
    Sie hob die Hand strich leicht über seine nackte Brust und hörte, wie er scharf den Atem einsog. Im allerletzten Sonnenstrahl leuchtete der Ring an ihrem Finger auf.
    Natasha sah auf, schaute Leo in die Augen, in seine dunklen ernsten Augen. „Dich“, flüsterte sie. „Ich will nur dich.“
    Verletzlich, schoss es Leo durch den Kopf. Sie ist so unglaublich verletzlich. Ihre Unterlippe zitterte, als habe Natasha selbst jetzt noch Angst, sich ihm zu öffnen.
    Er atmete tief ein. „Ich habe meine
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