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Michelle Reid

Michelle Reid

Titel: Michelle Reid
Autoren: Glut in dunklen Augen
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ein Hotel aussah. „Leo, bitte“, hörte sie Giannas flehende Stimme in ihrem Kopf. „Sie braucht es doch nie zu erfahren.“
    Vor ihrem geistigen Auge lief der Film weiter. Leo fuhr mit dem Finger über Giannas rot geschminkte Lippen. „Okay.“ Er beugte sich vor und küsste sie. „Ich komme mit dir.“
    Dann gingen sie gemeinsam die Treppe zum Hotel hinauf.
    „Paris“, beantwortete Rico die Frage, die Natasha nicht zu stellen wagte. „Gestern, um genau zu sein. Du kannst Datum und Uhrzeit des Bildes kontrollieren, falls du möchtest.“ Er deutete auf das Handy. „Ich habe zwei Stunden auf ihn gewartet, aber er ist nicht wiedergekommen. Was glaubst du, cara , haben die beiden in den zwei Stunden gemacht?“
    Natasha sagte nichts. Sie erinnerte sich an die Szene vor einigen Wochen, als sie auf der Schwelle zu Ricos Büro gestanden hatte und Zeugin seines Betrugs an ihr geworden war. Nun war sein Handy die Türschwelle, von der aus sie zum zweiten Mal miterleben musste, wie sie betrogen wurde.
    Wortlos griff sie nach dem Stift und setzte ihren Namen unter das Dokument. Dann stand sie auf und verließ das Café.
    Hätte sie sich noch einmal umgedreht, hätte sie sehen können, wie der Leibwächter neben Ricos Stuhl stehen blieb. Aber sie wandte sich nicht um. Auch die graue Limousine würdigte sie keines Blickes, als sie an ihr vorbeiging.
    Leo kam in der Villa an, als Natasha ihre Tasche packte.
    „Was zur Hölle hast du mit Rico zu schaffen?“, fragte er sie wutentbrannt.
    Natasha gab keine Antwort.
    „Ich habe dich etwas gefragt!“ Er griff nach ihrem Arm und wirbelte sie zu sich herum. Erst jetzt nahm er die gepackte Tasche auf dem Bett wahr. Aufgebracht sah er sie an. „Wenn du glaubst, du könntest mich für ihn verlassen, solltest du besser noch einmal nachdenken!“
    Natasha lächelte nur.
    Das Lächeln traf ihn wie ein Schlag ins Gesicht. „Du Miststück“, fuhr er sie an und ließ ihren Arm los. „Ich kann nicht fassen, dass du mir das antust!“
    „Warum nicht?“, sagte Natasha endlich.
    Es war, als würde man zusehen, wie ein gewaltiger Felsen von einem Erdbeben erschüttert wurde. „Du hast ihm das Geld überschrieben“, flüsterte er schließlich heiser.
    „Ja, das habe ich“, erwiderte sie fröhlich. „Rufst du jetzt die Polizei?“
    Leos Körper versteifte sich. „Du bist meine Frau.“
    „Das stimmt wohl.“
    Ihr trockener Tonfall weckte sein Misstrauen. „Was willst du damit andeuten?“
    Natasha zuckte die Schultern. „Unsere Ehe war doch nichts anderes, als eine Form von Erpressung, um die liebe Gianna wieder auf Linie zu bringen.“
    „Wechsel nicht das Thema. Gianna hat überhaupt nichts damit zu tun.“
    „Im Gegenteil“, schrie jetzt auch Natasha. Dann atmete sie tief ein und riss sich zusammen. Fast hätte sie ihm erzählt, was sie wusste, und das wollte sie auf keinen Fall. Er sollte nicht sehen, wie verletzt sie war. Er durfte nie erfahren, wie sehr er ihr heute wehgetan hatte! „Ich war dabei, falls du dich erinnerst. Bis die liebe Gianna aufgetaucht ist, war ich nur die kleine Diebin, mit der du dich sechs Wochen im Bett amüsieren wolltest, bis du dein kostbares Geld zurückbekommen würdest. Mit dieser Hochzeitsidee wolltest du doch nur deine Exfrau bestrafen, weil sie in dein Schlafzimmer geplatzt ist, während du mit mir beschäftigt warst!“
    „Das ist nicht wahr!“
    „Doch, ist es. Was hast du in London noch gleich zu mir gesagt? Sechs Wochen Spaß im Bett, dann würde ich aus deinem Leben verschwinden. Tja, die sechs Wochen sind um, ich habe das Geld verfügbar gemacht. Und deshalb gehe ich jetzt.“
    Sie wandte sich um und griff nach ihrer Reisetasche. Sie schaffte es nicht, auch nur den Riemen zu berühren, da war Leo schon an ihrer Seite, umfasste ihre Arme und drehte sie zu sich herum. Entsetzen und Wut spiegelten sich in seinen Augen.
    „Um zu ihm zurückzugehen?“
    „Gerade du musst doch wissen, was man über die Wahl zwischen zwei Übeln sagt.“
    Damit bezog sie sich auf Gianna, nichts anderes konnte sie gemeint haben. „Du weißt über Paris Bescheid.“
    „Ich hasse dich, Leo. Du bis ein kalter und berechnender Teufel. Trotz all seiner Fehler ist Rico zehn Mal mehr wert als du.“
    „Glaubst du das wirklich?“
    „Ich weiß es.“ Natasha versuchte, sich ihm zu entziehen.
    Sein Griff wurde fester. „Dann sag Hallo zu dem Teufel“, stieß er zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor und presste seine Lippen auf ihre.
    Schon
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