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Mias verlorene Liebe

Mias verlorene Liebe

Titel: Mias verlorene Liebe
Autoren: Carole Mortimer
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Ethan wollte die letzten sechs Wochen nichts von ihr, da konnte sie jetzt sicher auch kein persönliches Geständnis erwarten. Auch seinem eher grimmigen Gesichtsausdruck konnte man nicht entnehmen, dass er sich ebenso sehr nach ihr sehnen würde wie sie sich nach ihm.
    „Für den Park ist es ein bisschen kühl heute, aber wir könnten nach oben in meine Wohnung gehen.“
    „Gut“, entgegnete Ethan knapp.
    Dee hob bedeutungsvoll die Augenbrauen, als Mia mit Ethan nach vorn zur Ladentheke ging. Zweifellos ging sie davon aus, dass die beiden sich zu einem Schäferstündchen zurückziehen wollten.
    Schön wär’s, dachte Mia.
    „So, da wären wir.“ Mia hatte die Heizung im Wohnzimmer angestellt und kam jetzt nervös zu Ethan zurück. „Was kann ich für dich tun?“
    „Darf ich?“ Ohne eine Antwort abzuwarten, zog er den Mantel aus und legte ihn über eine Stuhllehne. Sein Gesicht zeigte einen kryptischen Ausdruck, als er Mia jetzt fragte: „Wie ist es dir in den letzten Wochen ergangen?“
    Wie es mir ergangen ist?!
    Einerseits fühlte sie sich zutiefst einsam. Selbst unter anderen Menschen war ihr zumute, als wäre sie allein auf der Welt. Sogar dann, wenn sie arbeitete oder Grace und William besuchte und deren Aufmerksamkeit und Liebe spürte.
    Aber sie konnten Ethan nicht ersetzen. Er war es, nach dessen Liebe sie sich sehnte.
    Aber sonst? Die Beziehung zu ihrem Vater erlebte eine neue Blüte, das Café lief bestens. Sie war gesund. Kerngesund … glücklicherweise.
    „Mir geht es gut. Danke der Nachfrage. Und dir?“
    Ethan zuckte die Achseln und vergrub die Hände in den Hosentaschen. „Viel Arbeit.“ Er brach ab und zögerte. „Ich glaube, ich hätte doch gern einen Kaffee …“
    „Aber selbstverständlich.“ Erleichtert eilte Mia in die Küche.
    Bald kam Ethan ihr nach und verfolgte jede ihrer Bewegungen mit Argusaugen. Befangen stellte sie Kekse, Teller und Tassen auf ein Tablett, während der Kaffee durchlief.
    „Warte, lass mich das nehmen.“
    Mia zuckte zusammen, als Ethan auf sie zutrat, um ihr das Tablett abzunehmen, und sich dabei leicht ihre Hände berührten. Ein Schauer lief über ihre Haut, der sie nach und nach ganz erfasste, als sie die Wärme seines Körpers fühlte. Aber Ethan blieb davon offensichtlich völlig unberührt. Er nahm einfach das Tablett und ging ins Wohnzimmer zurück.
    Jetzt musste sie erst einmal tief durchatmen, um ihren Puls wieder zu beruhigen. Langsam folgte sie Ethan. Was will er von mir!?
    Die Antwort ließ nicht lange auf sich warten. Sobald Mia sich auf die Couch gesetzt hatte, sagte Ethan: „Wir müssen über Weihnachten reden.“
    „Weihnachten?“
    „Ja“, bestätigte er seufzend. „Du erinnerst dich? Wir hatten in Südfrankreich kurz darüber geredet und waren übereingekommen – auch wenn du mir die ganze Zeit aus dem Weg gehst, was ich ja verstehen kann –, dass wir …“
    „ Ich gehe dir aus dem Weg?“ Ungläubig blickte sie hinüber zu Ethan, der jetzt am Kamin stand. „Und was meinst du damit, du könntest das verstehen?“
    Wieder zuckte er die Achseln. „Na ja, ich kann mir vorstellen, wie unbehaglich dir zumute sein muss, da wir … in Frankreich eine Nacht miteinander verbracht haben.“
    So kann man es natürlich auch formulieren, dachte Mia zynisch.
    „Ja … und?“, bohrte sie weiter.
    „Ich bin nicht gekommen, um dich unter Druck zu setzen. Ich möchte dich nicht zwingen, meine Gegenwart ertragen zu müssen, aber ich denke einfach, es wäre für die Eltern besser, wenn wir uns über Weihnachten verständigten.“ Ethan begann, nervös auf und ab zu gehen. „Sie wünschen sich sehr, dass wir beide kommen. Aber so, wie die Dinge zwischen uns stehen, könnte das ziemlich schwierig werden – für alle Beteiligten.“
    Es waren zwar noch fünf Wochen bis zu den Feiertagen, aber Mia hatte ihr Kommen bereits zugesagt. Nachdem sie Weihnachten in den letzten Jahren immer allein verbracht hatte, freute sie sich auf ein Fest im Kreise der Familie.
    Der ganzen Familie.
    Bei ihrer Zusage spielte allerdings auch die Hoffnung eine Rolle, Ethan wiederzusehen.
    Plötzlich fühlte sich Mias Kehle wie ausgetrocknet an. „Du meinst, es wäre dir lieber, wenn ich nicht nach Berkshire käme?“
    „Ganz und gar nicht!“, protestierte Ethan unwillig. „Aber wenn es nicht möglich ist, uns abzusprechen, werde ich meine Urlaubsplanung ändern.“
    Stirnrunzelnd goss Mia den Kaffee ein und reichte Ethan eine Tasse. „Was meinst du
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