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Mias verlorene Liebe

Mias verlorene Liebe

Titel: Mias verlorene Liebe
Autoren: Carole Mortimer
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damit?“
    „Ich kann ja einfach behaupten, ich hätte einen Skiurlaub gebucht.“
    „Und? Hast du?“
    „Ich hoffe nicht, dass es dazu kommen wird.“ Er brach ab und trank einen Schluck Kaffee. „Ob du es glaubst oder nicht, ich habe die Weihnachtsfeiertage mit Grace und William immer sehr genossen.“
    Das zu glauben, fiel Mia allerdings gar nicht schwer.
    Sie holte zitternd Luft. „Du meinst also, ich sei das Problem?“ Es tat ihr in der Seele weh, dass Ethan sogar bereit war, einen Urlaub vorzutäuschen, nur um nicht in ihrer Gegenwart sein zu müssen.
    Ethan jedoch hatte gar kein Problem mit Mias Anwesenheit! Zumindest keines, das er nicht schon vor fünf Jahren gehabt hätte …
    Er stellte die Kaffeetasse ab und nahm gedankenverloren einen der Schokoladenkekse. Der köstliche Geschmack des Gebäcks breitete sich in seinem Mund aus und rief Erinnerungen wach an …
    Die Schachtel mit den Keksen, die er vom Flughafen mitgebracht hatte, lag immer noch ungeöffnet in seiner Küche. Jedes Mal, wenn er sie sah, musste er an die Bäckerin selbst denken …
    Plötzlich schmeckte der Keks wie Pappe, und er konnte kaum schlucken. Wortlos legte er ihn zurück auf den Teller. „Ich habe doch nicht den ausdrücklichen Wunsch geäußert, dich in den vergangenen sechs Wochen nicht sehen zu wollen.“
    Verständnislos starrte Mia ihn an. „Wovon redest du eigentlich?“
    Ethan schnaubte unwillig. „Ich möchte dich ja nicht kritisieren, du hast ein Recht auf deine Gefühle. Ich hoffte einfach nur, wir könnten alles besprechen wie vernünftige Erwachsene und …“
    „… eine Lösung finden“, beendete Mia den Satz. „Das ist schon okay. Aber Ethan, ich habe doch gar nicht gesagt, dass ich dich nicht mehr sehen will – weder ausdrücklich noch andeutungsweise.“
    „Aber … aber meine Mutter sagte mir doch …“
    „Ja?“
    Verwirrt sah er Mia an. „Ich bin in den letzten sechs Wochen öfter bei Grace und William gewesen – an den Tagen, wenn du nicht da warst.“
    „Das ist mir bekannt.“
    „Meine Mutter teilte mir mit, es sei dir lieber so …“
    Das hat Grace gesagt? Jetzt verstand Mia gar nichts mehr.
    Ethan blieb wie erstarrt stehen. Krampfhaft ließ er die Worte seiner Mutter im Geist vorüberziehen. Aber sie ließen sich einfach nicht anders interpretieren, als dass Mia es vorziehen würde, ihn nicht zu treffen.
    „Verdammt!“ Er schlug sich gegen die Stirn und ließ sich neben Mia aufs Sofa fallen. „Ich bin reingelegt worden“, stieß er grimmig hervor. „Und das von meiner eigenen Mutter!“
    „Was ist denn bloß los? Ich verstehe gar nichts mehr!“
    Völlig verständlich, dachte Ethan. Mia kannte ihn zwar gut, aber nicht so gut wie seine Mutter – und die kannte ihn noch besser, als er je vermutet hätte.
    Er presste die Finger an die Schläfen, bevor er zu einer Erklärung ansetzte. „Meine Mutter hat sich für eine Art Konfrontationstherapie entschieden. Indem sie jedem von uns weismachte, der andere wolle ihn nicht sehen, hat sie genau das erreicht, was sie wollte.“
    „Und das wäre?“
    „Sie wollte genau das bewirken, was ja nun auch passiert ist: Dass ich hierherkomme, um mit dir zu reden!“
    Fassungslos schüttelte Mia den Kopf. Sie kannte Grace inzwischen gut genug, um zu wissen, dass sie völlig ohne Hintergedanken war. Das machte diese Situation nur noch unverständlicher.
    Ethan seufzte auf. „Ich glaube, ich muss mal ein Wörtchen mit ihr reden.“
    „Und was willst du ihr sagen?“
    „Dass sie sich täuscht.“
    „Ethan …!“
    „Meine Mutter befindet sich in der irrigen Annahme, dass wir zwei uns …“ Kopfschüttelnd brach er ab. „Mia! Sie will uns verkuppeln!“
    „Uns? Uns beide?“
    „Unglaublich … aber wahr, fürchte ich.“
    Wie kommt Grace dazu? Sie kennt doch ihren Sohn besser als …?
    In den letzten Wochen sind wir Freundinnen geworden, verfolgte Mia ihren Gedankengang. Zumindest kennen wir uns so gut, dass Grace wissen müsste …
    Was hatte Grace damals in Südfrankreich zu ihr gesagt? Mia sei ihre beste Schülerin gewesen – leider mit erstaunlicher Blindheit geschlagen, was ihre eigenen Gefühle betreffe. Und sie hatte noch hinzugefügt, Mia solle endlich die Augen öffnen, um zu sehen, was sich direkt vor ihrer Nase befände.
    Fragend blickte sie Ethan an. „Wieso hat sie das denn getan? Was denkst du?“
    Ein sarkastisches Lächeln umspielte seine Mundwinkel. „In den letzten Wochen erwähnte sie immer mal wieder den Wunsch, eines
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