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Mia und der griechische Milliardär

Mia und der griechische Milliardär

Titel: Mia und der griechische Milliardär
Autoren: MICHELLE REID
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    Haushälterin! Sie lachte bitter auf.
    Dabei hatte sie die englische Sprache tatsächlich gelernt, während sie den Haushalt eines alten britischen Professors führte, der eine Villa in der Nähe ihres Hofs bewohnte. Er hatte sie dafür bezahlt, dass sie sein Haus sauber hielt und für ihn kochte, und ihr uneingeschränkte Erlaubnis erteilt, seine Bibliothek und seinen Computer zu benutzen, solange sie nur nebenbei auch seine ebenso langen wie langweiligen Bücher abtippte.
    Als er ihr reges Interesse an seiner Muttersprache erkannte, gab er ihr kostenlosen Englischunterricht. Sobald sie den zwei Kilometer langen Heimweg hinter sich hatte, setzte sich Mia jeden Abend daran, die durchgenommenen Lektionen zu vertiefen, bevor sie ihrer Zia Giulia bei den Näharbeiten half, mit denen diese ihren kleinen Verdienst aufbesserte, den ihr der Verkauf von Schnittblumen in der örtlichen Markthalle einbrachte.
    Für gewöhnlich trug Mia ihre geliebten Jeans, T-Shirts und flache Schuhe, neben einer Reihe leichter Baumwollkleider, wie sie für einen heißen toskanischen Sommer angemessen waren.
    Jetzt hatte sie zum ersten Mal in ihrem Leben etwas Neues an, und diesmal keinen Billigkram vom Wochenmarkt. Und dann tauchte ausgerechnet hier, auf dem Balfour-Besitz, dieser widerliche Wichtigtuer in seinen Designerklamotten und dem silbernen Sportflitzer auf und zerstörte ihr hart erarbeitetes Selbstbewusstsein mit wenigen, gezielten Worten!
    Nikos Miene verfinsterte sich, als er sie mit erhobenem Kopf und steifen, unsicheren Schritten abmarschieren sah … natürlich mitten auf der Auffahrt, wie um ihm zu zeigen, was sie von seiner gut gemeinten Warnung hielt. Anstatt einfach weiterzufahren, stand er wie festgewachsen neben seinem Wagen und starrte ihr hinterher.
    Selbstvergessen nahm er die graziösen Bewegungen ihres schlanken und gleichzeitig ausgesprochen weiblichen Körpers wahr, und lauschte dem Klang der warmen, ein wenig rauen Stimme nach, deren südländischer Akzent seine Sinne reizte.
    Dem Feuer nach, das aus ihren Worten sprach, musste sie Italienerin sein.
    Und jung war sie … zu jung für eine erfahrene Haushälterin, wurde ihm plötzlich peinlich bewusst. Lieber Himmel! Hoffentlich hatte er nicht unwissentlich eine Freundin oder Bekannte von Oscars Töchtern brüskiert?
    Dann wurde ihm bewusst, was er da tat, und mit einem unwilligen Knurren stieg Nikos in seinen Wagen und setzte seine unterbrochene Fahrt fort. Wer immer die ungewöhnliche junge Frau auch sein mochte, er konnte nur hoffen, sie wusste, was für eine prekäre Situation sie im Herrenhaus erwarten würde.
    Mia stand immer noch unter Schock, als ihr ein erster Blick auf Balfour Manor gewährt wurde. Nichts aus dem Internet hatte sie auf diesen Anblick vorbereitet. Die Schönheit des antiken Gebäudes, das sich in ein saftig grünes Tal schmiegte und zehn Mal größer war, als sie es vermutet hatte, überwältigte sie. Unzählige Fenster glänzten im blassen Sonnenschein.
    Mit jedem Schritt wuchsen ihre Angst und ihre Vorbehalte, während sie langsam einen See umrundete, dessen Oberfläche wie gefrostetes Glas wirkte. Je näher sie dem Haus kam, desto langsamer wurden ihre Schritte und desto eingeschüchterter fühlte sie sich.
    Jetzt oder nie, sagte Mia sich, als sie vor der riesigen Eingangstür aus massiver Eiche stand. Wenn sie es jetzt nicht versuchte, würde sie es ihr Leben lang bereuen. Denn ein zweites Mal traute sie sich ganz bestimmt nicht hierher.
    Sie streckte die Hand aus, griff nach der altertümlichen Glocke und zog daran. Dann wartete sie auf eine Reaktion und ließ dabei die Tür nicht aus den Augen. Als sie sich öffnete, erwartete sie alles Mögliche zu sehen, aber ganz sicher nicht Oscar Balfour persönlich.
    Größer und sehr viel beeindruckender, als sie ihn sich nach den Fotos vorgestellt hatte, die ihn mit schlohweißem Haar und sorgfältig getrimmtem Bart zeigten, stand er vor ihr. Als er bei ihrem Anblick die Stirn runzelte, wirkte er so grimmig und abweisend, dass sie sich fast abgewandt und die Flucht ergriffen hätte.
    Wenn er sie jetzt auch noch fragte, ob sie die neue Haushälterin sei, würde sie tatsächlich gehen. Doch das tat er nicht.
    „Hallo, junge Lady“, begrüßte er sie lächelnd.
    Es war ein nettes, freundliches Lächeln, doch es erreichte nicht die Augen, die ebenso tiefblau waren wie ihre. Augen, die Mia fesselten.
    „Buon … Giorno, Signore …“ , stammelte sie aus Nervosität in ihrer
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