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Mia and me - Hochzeit bei den Einhörnern (German Edition)

Mia and me - Hochzeit bei den Einhörnern (German Edition)

Titel: Mia and me - Hochzeit bei den Einhörnern (German Edition)
Autoren: Isabella Mohn
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vor ihrem Ziel waren  …
    Da erlosch eine der Fackeln.
    „Oh nein!“, schimpfte Yuko. „Offenbar haben wir Phuddle zu früh gelobt! Diese Dinger scheinen doch nicht mehr als eine von seinen üblichen Mogelpackungen zu sein.“
    „Ach was!“, widersprach ihr Mia empört. „Du bist Phuddle gegenüber ungerecht! Bis hierher hat die Fackel immerhin gehalten.“
    Mo wollte ebenfalls etwas sagen, kam aber nicht dazu. Unter seinen Füßen spürte er auf einmal ein deutliches Rucken. Den anderen erging es ebenso. Onchao, Crisolina und Galamo rückten dichter zusammen.
    Durch die unerwartete Bewegung erlosch leider auch die zweite Fackel in Mos Hand. Schnell stellte sich heraus, dass dies jedoch das kleinste Problem der Freunde war. Mia, Yuko und Mo wurden von etwas emporgerissen und in dem engen Gang ganz fest aneinandergepresst. Die Stränge eines Seils schnitten fest in ihre Haut. Das tat im ersten Moment weh, ließ dann aber schnell nach. Wunden würden sie nicht davontragen. Dennoch schrien die Elfen auf, strampelten und schlugen um sich, was das Zeug hielt.
    Dummerweise machten sie dadurch alles nur noch schlimmer. Sie waren bald so eingezwängt, dass sie sich kaum mehr rühren konnten. Obwohl sie nichts sehen konnten, war ihnen inzwischen klar, was passiert war. Sie waren in eine Falle getappt und hingen nun in einem Netz unter der Decke!
    Onchao, Galamo und Crisolina hatte es nicht erwischt. Die Einhörner liefen verstört hin und her. Onchao wieherte unglücklich.
    „Hab keine Angst!“, versuchte Mia das Fohlen zu beruhigen. „Wir finden schon einen Ausweg.“ Ihre Stimme zitterte, und sie merkte selbst, dass sie nicht sonderlich überzeugend klang. „Vielleicht könnt ihr ja Hilfe holen“, fügte sie halbherzig hinzu.
    Allerdings: Selbst wenn die Einhörner den Weg nach draußen fanden – wen sollten sie alarmieren? König Raynor war der Einzige, der Mia einfiel. Aber wie sollten sich Onchao, Crisolina und Galamo ihm gegenüber verständlich machen? Außer ihr selbst verstand schließlich niemand in Centopia die Sprache der Einhörner.
    Schon wieder ertönte jenes seltsame Scharren. Jetzt war es ganz in ihrer Nähe.
    Auf einmal tauchte an der nächsten Weggabelung ein undeutlicher Lichtschein auf, der sich auf sie zubewegte  …
    Onchao schnaubte und wieherte. Er war ganz außer sich.
    Und dann sahen die Freunde, woher dieses geheimnisvolle Licht kam. Nur wenige Schritte von ihnen entfernt stand ein wunderschönes Einhorn. Seine Mähne bestand aus klaren, nach oben ragenden Kristallen, die sanft schimmerten. Es blickte sie mit großen unschuldigen Augen an – und schien beinahe genauso viel Angst zu haben wie sie selbst.
    Nun wusste Mia, was das scharrende Geräusch verursacht hatte. Es war dieses Einhorn gewesen. Mit den Kristallen seiner Mähne hatte es an den Wänden seiner Höhle gearbeitet. Onchaos Mutter Lyria hatte Mia einmal von diesem seltenen Exemplar erzählt. Es war das wahrscheinlich scheueste Einhorn überhaupt und gehörte zu den magischen Wesen, die im Dunkeln leuchten können – eine ganz besondere Fähigkeit.
    Onchao lief zu dem Kristall-Einhorn, um es zu begrüßen.
    Es wieherte leise. Seine Stimme klang hoch und wirkte fast zerbrechlich.
    „Oh, das ist nett von dir.“ Mia fiel ein Stein vom Herzen.
    Yuko und Mo verpassten ihr gleichzeitig einen schmerzhaften Tritt gegen das Schienbein. Sie verstanden nicht, weshalb Mia so nett zu diesem Einhorn war. Hatte es sie nicht eben erst gefangen genommen?
    „Aua! Hey, was soll das?“, beschwerte sich Mia empört. „Wir müssen uns vor dem Kristall-Einhorn nicht fürchten. Es ist unser Freund!“
    Das sehr hübsche und nicht minder geheimnisvolle Wesen nickte huldvoll mit dem Kopf. Galamo und Crisolina starrten es fasziniert an.
    „Die Netzfallen stammen noch aus der Zeit, als Generalin Gargona hier ihr Unwesen trieb. Das hat es mir gerade erzählt“, stellte Mia richtig. „Im Auftrag der bösen Königin Panthea hatte die Generalin diese Dinger überall aufgestellt – in der Hoffnung, damit Einhörner zu fangen. Wie ihr wisst, diente der Staub ihrer Hörner dazu, Pantheas Jugendlichkeit zu erhalten. Nichts war der eitlen Königin wichtiger als das. In dieser Zeit waren die Einhörner Centopias ständig bedroht.“
    Galamo und Crisolina hatten gebannt zugehört.
    Das Kristall-Einhorn schnaubte leise. Es war sehr froh, dass diese schlimme Zeit inzwischen vorbei war. Aber jetzt war nicht der Moment, an die Vergangenheit zu denken.
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