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Metabolic Power

Titel: Metabolic Power Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulrich Strunz
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»reichlich«. Was heißt: reichlich? 55 %? Wovon, von vier Kilo? Das Gehirn braucht 150 Gramm Kohlenhydrate. Die stecken in Gemüse und Obst drin. Mehr braucht der Körper nicht. Kein Getreide, kein Brot, keine Nudeln …

    … kein Fett dazu!
    Einen waghalsigen Schritt aus den verstaubten Ernährungsregeln in die Gegenwart der Forschung tat die DGE mit dem kleinen letzten angehängten Satz: »Verzehren Sie diese Lebensmittel mit möglichst fettarmen Zutaten.« Das ist schier revolutionär. Da gibt die DGE nämlich all den Glyx- und Low-Carb-Propheten recht, vor denen sie so lange gewarnt hat, die erzählten: Kohlenhydrate sind der Feind. Kohlenhydrate sperren das Fett auf der Hüfte ein. Und wenn du sie doch isst, darfst du wenigstens kein Fett dazu essen. Also: das Brot ohne Butter, ohne Wurst. Den Knödel ohne den Braten, die Nudeln ohne die Sahnesauce …
    Bild 140

    small talk

    Kurz angemerkt - eine kleine Vitaminlüge
    Bitte lesen Sie bei Regel 2 noch einmal genau hin. Da steht zum Beispiel: »Nudeln sind vitamin- und mineralstoffreich.« Da lächeln ja sogar Volksschüler. Die genau wissen, dass Nudeln aus Mehl gemacht werden. Und dass Mehl kaum noch Mineralien enthält. Dass Nudeln außerdem gekocht werden. Und dass Kochen alle Vitamine abtötet. Nudeln sind eindeutig leer. Leere Kohlenhydrate. Aber unsere oberste Ernährungsbehörde schreibt hin: »Nudeln sind vitaminreich.« Das sollte eigentlich genügen. Wachen Sie auf. Es ist Ihr Leben. Schauen Sie sich um. Gucken Sie sich etwas Gesundes, Schlankes, Fröhliches an, zum Beispiel ein Reh: Frisst ein Reh Nudeln? Hergestellt aus fein gemahlenem, totgekochtem Gras? Oder unser nächster Artverwandter: Frisst ein Schimpanse Nudeln? Sehen Sie: Genau das ist der Unterschied. Nicht mehr und nicht weniger.
    ❸ Gemüse und Obst - nimm 5 am Tag! Genießen Sie fünf Portionen Gemüse und Obst am Tag, möglichst frisch, nur kurz gegart oder auch als Saft - idealerweise zu jeder Haupt- und auch als Zwischenmahlzeit: Damit werden Sie reichlich mit Vitaminen, Mineralstoffen sowie Ballaststoffen und sekundären Pflanzenstoffen (zum Beispiel Karotinoiden, Flavonoiden) versorgt. Das Beste, was Sie für Ihre Gesundheit tun können.

    Hier hätte ich ja im Grunde keinen Einwand. Stünde da nicht das kleine Wörtchen »Saft«. Mit dem in Deutschland jährlich drei Milliarden Euro Umsatz gemacht werden. Saft ist präzise 11 % Zuckerwasser. Identisch mit Cola. Ein Glas Saft oder Cola pro Tag reicht aus, um das Diabetesrisiko im Lauf der Jahre um 80 % zu erhöhen. So kriegen unsere Kinder Altersdiabetes. Ich würde hier hinschreiben: frisch gepresster Saft, in Form von Schorle im Verhältnis 1: 3.
    Man könnte auch in dieser Regel noch ein bisschen genauer werden: Um Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Übergewicht, Diabetes, Bluthochdruck und Krebs vorzubeugen, sollte man täglich mindestens ein Kilo Gemüse und Obst essen. Vielleicht auch zwei oder drei Kilo. Wer weiß das schon. Denn wichtig ist: Die Früchte sollten die angepriesenen Vitamine und sekundären Pflanzenstoffe auch tatsächlich enthalten. Das tun sie dann, aber eben nur dann, wenn sie am Morgen vom Biobauern geerntet wurden (Gemüsemarkt!) - und nicht im Kochtopf landen. Siehe auch Regel 8.

    ❹ Täglich Milch und Milchprodukte, ein- bis zweimal in der Woche Fisch; Fleisch, Wurstwaren sowie Eier in Maßen
    Diese Lebensmittel enthalten wertvolle Nährstoffe, wie zum Beispiel Kalzium in Milch, Jod, Selen und Omega-3-Fettsäuren in Seefisch. Fleisch ist wegen des hohen Gehalts an verfügbarem Eisen
und an den Vitaminen B1, B6 und B12 vorteilhaft. Mengen von 300 bis 600 Gramm Fleisch und Wurst pro Woche reichen hierfür aus. Bevorzugen Sie fettarme Produkte, vor allem bei Fleischerzeugnissen und Milchprodukten.

    Hier hat die DGE in die neue Regel eine zweite - nur mögliche! - Portion Fisch draufgepackt. Früher hieß es: eine Portion. Heute halt »ein bis zwei«. Warum aber soll man offiziell nur einmal in der Woche Fisch essen, wenn man schon zwei Portionen Seefisch allein dafür braucht, um das Herz mit Omega-3-Fettsäuren zu schützen? In wissenschaftlichen Studien wurde gezeigt, dass mindestens zwei Portionen Seefisch nötig sind, um vor Herzinfarkt zu schützen. Mindestens! Wozu gibt es eigentlich wissenschaftliche Studien, wenn Institutionen wie die DGE wissenschaftliche Erkenntnisse unter den Tisch fallen lassen? Mir übrigens viel einleuchtender: Ernst Jünger wurde 103 Jahre alt, er aß täglich Seefisch.

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