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Metabolic Balance - Das Stoffwechselprogramm

Titel: Metabolic Balance - Das Stoffwechselprogramm
Autoren: Dr. Med. Wolf Funfack
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Bewegung kann so vielen der bekannten Zivilisationskrankheiten vorgebeugt werden.
    Der Mensch muss aufpassen, um sich nicht vom aufrecht Gehenden zurück zum gebeugt Kauernden zu entwickeln.

Der Body-Mass-Index als Indikator
    Übergewicht ist ein ernst zu nehmendes Phänomen, das weitreichende Auswirkungen hat. Das fängt bei jedem Einzelnen an - der sich zunächst schlechter bewegen kann und träge wird, später an Beeinträchtigung wichtiger Organfunktionen leidet und nachfolgend chronisch krank ist - und mündet in gesellschaftspolitische und volkswirtschaftliche Fakten.
    E s gibt verschiedene Messgrößen, die zur Erfassung des Körpergewichtes dienen. Manche haben sich im Laufe der Zeit an den Praxisalltag angepasst. So wurde jahrelang der sogenannte Broca-Index zur Messung des Übergewichts herangezogen. Beim Broca-Index wird von der Körpergröße 100 abgezogen und vom Ergebnis bei Männern 10 Prozent und bei Frauen 15 Prozent subtrahiert. Dies bedeutet, ein Mann, der 1,80 Meter groß ist (180-100 = 80 Kilogramm, davon 10 Prozent abgezogen), sollte ein Idealgewicht von 72 Kilogramm, eine gleichgroße Frau ein Idealgewicht von 68 Kilogramm haben. Doch dies ist im Durchschnitt der Gesamtbevölkerung in den letzten Jahrzehnten kaum noch erreicht worden. So hat man einen neuen Wert zur Messung des Übergewichts eingeführt, nämlich den Body-Mass-Index, bei dem die Körpergröße im Quadrat mit in die Berechnung eingeht. Es wird also das Körpergewicht in Kilogramm durch die Körpergröße in Metern im Quadrat geteilt:
    Ein Mensch, der 100 Kilogramm wiegt und 2 Meter groß ist, hat also einen BMI von 25! Entsprechend hat ein anderer Mensch, der ebenso 100 Kilogramm wiegt, aber nur 179 groß ist, einen BMI von 31,2. Hier spricht man schon nicht mehr von einer »dicken« Person, sondern von einer fettleibigen, die ernste gesundheitliche Probleme hat.
     
    Adipös - Adipositas
    Ab einem BMI von 30 bezeichnet man die entsprechenden Menschen als »adipös«, da dieses behandlungsbedürftige Übergewicht auch »Adipositas« genannt wird. Ähnliche Begriffe sind »Fettleibigkeit« oder das im englischen Sprachraum übliche »Obesity«. Die Vermehrung des Körperfettgewebes betrifft dabei vor allem den Bauch und die Taille.

    Körpergewicht, BMI und Krankheitsrisiko
    Kriterien der Weltgesundheitsorganisation (WHO)
    Klassifikation
BMI
Krankheitsrisiko
Untergewicht
weniger als 18,5
erhöht
Normalgewicht
18,5 bis 24,9
durchschnittlich
Übergewicht
25 bis 29,9
erhöht
Adipositas Grad I
30 bis 34,9
hoch
Adipositas Grad II
35 bis 39,9
sehr hoch
Adipositas Grad III
mehr als 40
extrem hoch

Der BMI gibt Auskunft
    Es besteht ein Zusammenhang zwischen einem hohen BMI und der Wahrscheinlichkeit, früher zu sterben, bevor man die statistische Lebenserwartung erreicht hat. Diese Todeswahrscheinlichkeit liegt bei Männern zur Zeit (2010) bei etwa 78 Jahren und bei Frauen bei 82 Jahren. Die Wahrscheinlichkeit eines früheren Todes ist am geringsten, wenn der BMI unter 25 liegt, und verdoppelt sich bei einem BMI über 30!
Einstufung nach WHO
    Doch lange bevor der Tod eintritt, gibt der BMI Aufschluss über das mit ihm verbundene Krankheitsrisiko, wie eine Tabelle von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zeigt (siehe oben). Demnach unterscheidet man das Körpergewicht in sechs Klassen, von Untergewicht bis zu schwerwiegendem Übergewicht (Adipositas Grad III) und definiert dabei das Risiko, schwerwiegend zu erkranken.
Zeitbezogene Entwicklung
    1960 lag der Mittelwert für den BMI in den Industrieländern bei 21, im Jahre 2000 war dieser Wert auf 26 angestiegen und nach Berechnungen der WHO wird im Jahre 2040 die Hälfte der Bevölkerung einen BMI von 30 haben (siehe Seite 18). Jeder Zweite ist dann nicht nur übergewichtig, sondern bereits fettsüchtig!
Deutschland im Vergleich
    Die aktuelle Studie der International Association for the Study of Obesity (IASO) vom April 2007 zeigt: In Sachen Übergewicht ist Deutschland Europameister. 75 Prozent der Männer und 59 Prozent der Frauen bringen zu viel Gewicht auf die Waage, sind übergewichtig mit einem Body-Mass-Index von über 25! Der Ernährungsbericht 2008 der DGE spricht von über 60 Prozent der Gesamtbevölkerung, was bei einer Einwohnerzahl von 80 Millionen Bundesbürgern bedeutet, dass 48 Millionen zu dick sind.

Die Schwangerschaft stellt Weichen
    Diese erschreckende Entwicklung beginnt bereits bei den Neugeborenen: In den 12 Jahren von 1985 bis 1997 hat das Geburtsgewicht der
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