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Merode-Trilogie 3 - Löwentod: Historischer Krimi aus der Herrschaft Merode (German Edition)

Merode-Trilogie 3 - Löwentod: Historischer Krimi aus der Herrschaft Merode (German Edition)

Titel: Merode-Trilogie 3 - Löwentod: Historischer Krimi aus der Herrschaft Merode (German Edition)
Autoren: Günter Krieger
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mir der Tragweite meiner Behauptungen voll und ganz bewusst.“
„Bodo ein Handlanger des Löwenmörders?“ Der Birgeler schüttelte erneut den Kopf. „Und wer, bitte schön, ist wohl sein Herr?“
Heinrich lächelte schief. „Sein Herr ist der Löwenmörder“, sagte er fest. „Habt Ihr’s denn immer noch nicht begriffen?“
Auf Hartmanns Stirn erschien eine steile Falte. „Allmählich ermüden mich Eure Rätsel. Vielleicht könnt Ihr Euch jetzt endlich dazu durchringen, mir zu sagen, wer Eurer Meinung nach jener Löwenmörder ist?“
„Der Löwenmörder“, sagte Heinrich tief durchatmend, „seid Ihr, Hartmann von Birgel!“

19. Kapitel
    „Ich?“ Der Birgeler rang sich ein schmales Lächeln ab, das seine schreckensweiten Augen Lügen strafte. Jeder Muskel seines Körpers schien gespannt zu sein.
„Ihr!“, nickte Heinrich.
Hastig ließ Hartmann seinen Blick schweifen. Erst jetzt nahm er die Büttel wahr, ein halbes Dutzend an der Zahl, die zwischenzeitlich die Schankstube betreten und sich im Raum verteilt hatten. Mit Seelenruhe spannten die Burschen Bolzen in ihre Armbrüste und richteten sie auf den sprachlosen Birgeler. Der Wirt hatte die Anweisung erhalten, die wenigen verbliebenen Gäste vor die Tür zu setzen. Die neugierigen Zecher aber überhörten sein Ersuchen geflissentlich. Erst eines Büttels barscher Befehl, dem er mit einer drohenden Bewegung seiner Waffe Nachdruck verlieh, veranlasste sie schließlich, die Schenke zu verlassen.
„Wie Ihr sehen könnt, gibt es kein Entkommen für Euch. Ihr sitzt in der Falle!“, erklärte Heinrich mit leiser Stimme, die jeglichen Triumphes entbehrte, eher schwang Bedauern darin mit.
Hartmanns Verblüffung wich einer plötzlichen Nüchternheit. „Ja, in der Falle“, sagte er tonlos.
„Den Namen des Dieners, Hans, den der Ratsherr Bernhard von Eupen zu seiner Begleitung erkoren hatte, habe ich Euch gegenüber nie erwähnt. Dennoch wusstet Ihr ihn.“
Hartmann hob seine Schultern. „Wie Ihr wisst, habe ich die Frau des Ermordeten aufgesucht und befragt. Von ihr könnte ich seinen Namen erfahren haben.“ Es klang keineswegs wie eine Verteidigung, eher wie der spielerische, doch aussichtslose Versuch, Lücken in der Argumentation des anderen zu finden.
„Die Witwe aber beteuerte mir, dass Ihr keine Fragen über das Gesinde gestellt habt. Zumal sie ja auch nichts über ihres Gatten nächtliche Unternehmungen und seinen Begleitschutz wusste.“
„Mag sein. Doch die unbedachte Nennung des Namens war sicherlich nicht ausschlaggebend für meine Entlarvung, nicht wahr?“
„Nun, erst der Zweihänder, den ich eben in Eurer Kammer fand, zerstreute meine letzten Zweifel.“ Er gab einem der Büttel ein Zeichen. Der spreizte grinsend seinen Umhang, unter dem das Corpus Delicti zum Vorschein kam.
Hartmann lachte matt. „Ich verstehe. Da Ihr meine Kammer offenbar gründlich untersucht habt, dürfte Euch ja auch der Kapuzenmantel nicht verborgen geblieben sein.“
„Der Löwenmörder trug nicht nur einen Kapuzenmantel, er war auch großgewachsen, wie wir von dem Zeugen, jenem alten Bettler, wussten. Ich gestehe, dass schon da der vage Gedanke durch meinen Kopf geisterte, Ihr könntet in dem Mantel gesteckt haben.“
„Wirklich? Das enttäuscht mich. War ich mir doch sicher, meine Rolle gut gespielt zu haben.“ Er seufzte leise. „Gerne wäre ich Euch ein echter Freund gewesen.“
„Freundschaften gedeihen nicht auf blutigem Boden, Hartmann. Ihr spracht bei den Morden einmal von Hinrichtungen . Eine entlarvende Äußerung, wenn man bereits ersten Argwohn geweckt hat.“
Der Birgeler kratzte sich nachdenklich am Kopf, bevor er einen Schluck aus seinem Weinbecher nahm. Er starrte eine Weile auf das Holz des Tisches und begann dann zu kichern, als habe ihm jemand eine alberne Zote erzählt. „Sprecht nur weiter, Heinrich. Sagt mir, was Euch überdies veranlasste, nicht lockerzulassen. Warum bin ich in Eure Falle getappt?“
„Der Wächter“, sagte Heinrich. „Es war ein Fehler, ihn aus seinem Versteck zu zerren und zu enthaupten.“
„Weshalb?“
„Weil ich ihm die strenge Anweisung erteilt hatte, die Baracke unter keinen Umständen zu verlassen. Nur Wache schieben und beobachten, nichts anderes sollte er tun.“
„Nun ja, Ihr hattet ja Eure Gründe, mich über diese Anweisung nicht zu unterrichten.“
„Es gab nicht viele, die von dem geheimen Wächter wussten.“
„Richtig. Und ich gehörte nun mal dazu.“
„Ihr wolltet den Eindruck erwecken, der
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