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Mercy Thompson 05 - Zeichen des Silbers-korr-iO

Titel: Mercy Thompson 05 - Zeichen des Silbers-korr-iO
Autoren: Patricia Briggs
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bemerkt.
    Aber es waren nicht die Schokolade oder das Essen, das dafür sorgte, dass er sich besser fühlte. Es war Mercys Freundlichkeit gegenüber jemandem, den sie als ihren Feind sah. Und in genau diesem Moment begriff er etwas. Sie würde ihn nie dafür lieben, was er für sie tun konnte.
    Er aß noch einen Keks, bevor er aufstand, um sich Abendessen zu machen.
     
     
    Adam schloss die Verbindung zwischen uns, bis sie nicht dicker war als ein Bindfaden.
    »Es tut mir leid«, murmelte er an meinem Ohr. »Es tut mir so leid. Sch….« Er schluckte das Schimpfwort, bevor es ihm über die Lippen kam. Dann zog er mich näher an sich, und mir ging auf, dass wir im Kies der Einfahrt saßen, an den Truck gelehnt. Und der Kies war an nackter Haut wirklich kalt.
    »Bist du in Ordnung?«, fragte er.
    »Weißt du, was du mir gezeigt hast?«, fragte ich. Meine Stimme war rau.
    »Ich dachte, es wäre ein Flashback«, antwortete er. Er war schon früher dabei gewesen, wenn ich unter Flashbacks gelitten hatte.
    »Keiner von meinen«, erklärte ich ihm. »Einer von deinen.«
    Er erstarrte. »War es schlimm?« Er war in Vietnam gewesen; er war schon seit der Zeit vor meiner Geburt ein Werwolf - er hatte wahrscheinlich jede Menge schlimme Dinge gesehen.
    »Es schien ein privater Moment zu sein, den zu sehen ich eigentlich kein Recht habe«, erklärte ich ihm ehrlich. »Aber es war nicht schlimm.« Ich hatte ihn in dem Moment gesehen, in dem ich mehr geworden war als nur eine Aufgabe, die der Marrok ihm übertragen hatte. Ich erinnerte mich daran, wie dumm ich mich gefühlt hatte, als ich da mit dem Teller Cookies auf der Veranda stand und sie einem Mann geben wollte, dessen Leben gerade in einer scheußlichen Scheidung in Flammen aufgegangen war. Er hatte nichts gesagt, als er die Tür geöffnet hatte - also war ich davon ausgegangen, dass er es ebenfalls dumm gefunden hatte. Ich war so schnell nach Hause zurückgegangen, wie es mir möglich war, ohne zu rennen.
    Ich hatte keine Ahnung gehabt, dass es geholfen hatte. Und auch nicht, dass er mich für taff hielt. Witzig, ich hatte immer gedacht, dass ich im Vergleich zu den Werwölfen schwach wirkte.
    Also, was machte es schon, wenn ich immer noch zusammenzuckte, wenn er es mal vergaß und mir die Hand auf die Schulter legte? Mit der Zeit würde das nachlassen. Mir ging es bereits um einiges besser: Tägliche Flashbacks wegen der Vergewaltigung gehörten der Vergangenheit an. Wir würden das schon hinkriegen. Adam war bereit, gewisse Zugeständnisse für mich zu machen. Und unsere Verbindung machte diese Gummiband-Masche, die sie ab und zu abzog, und war plötzlich wieder voll da, so dass er Zugang zu meinen Gedanken hatte, als wäre mein Kopf aus Glas.
    »Was auch immer du brauchst«, sagte er, während sein Körper plötzlich erstarrte. »Was auch immer ich tun kann.«
    Ich entspannte meine Schultern und vergrub meine Nase an seinem Schlüsselbein, und nach einer Sekunde war die Entspannung auch real. »Ich liebe dich«, erklärte ich ihm. »Und wir müssen darüber reden, wie ich diesen Truck bezahlen soll.«
    »Ich werde nicht...«
    Ich schnitt ihm das Wort ab. Eigentlich wollte ich ihm einen Finger auf die Lippen legen oder etwas ähnlich Zärtliches. Aber als ich den Kopf als Reaktion auf seinen Widerspruch nach oben riss, rammte ich ihm meine Stirn gegen das Kinn. Wodurch ich ihn etwas effektiver zum Schweigen brachte als geplant, weil er sich in die Zunge biss.
    Er lachte, während Blut über sein Hemd tropfte und ich mich brabbelnd tausendmal entschuldigte. Dann lehnte er mit einem Bums den Kopf gegen den Wagen. »Lass gut sein, Mercy. Es wird bald von alleine aufhören.«
    Ich zog mich zurück, bis ich neben ihm saß - und musste selbst schmunzeln, weil er Recht damit hatte, dass seine Verletzung in ein paar Minuten heilen würde, auch wenn es wahrscheinlich ziemlich wehgetan hatte. Es war nur eine kleine Verletzung, und er war ein Werwolf.
    »Du wirst aufhören zu versuchen, den SUV zu bezahlen«, erklärte er mir.
    »Der SUV war mein Fehler«, informierte ich ihn.
    »Du hast keine Wand draufgeworfen«, sagte er. »Ich hätte dich vielleicht für die Delle zahlen lassen...«
    » Wag es nicht, mich anzulügen. Niemals«, schnaubte ich empört, und er lachte wieder.
    »Okay. Hätte ich nicht. Aber es ist sowieso eine überflüssige Diskussion, weil nach der Wand gar nicht mehr zur Debatte stand, ob der Kotflügel gerichtet wird. Und für den Kontrollverlust des
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