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Mercy Thompson 05 - Zeichen des Silbers-korr-iO

Titel: Mercy Thompson 05 - Zeichen des Silbers-korr-iO
Autoren: Patricia Briggs
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Gremlin, dessen natürliches Element Metall war.
    »Der Käfer ist dein Autoprojekt, Mercy.« Gabriels Protest war schwach. Mein letztes Projektauto, ein Karmann Ghia, war verkauft. Mit meinem Anteil am Gewinn, den ich mir mit einem fantastischen Lackierer und einem Polsterer geteilt hatte, hatte ich einen Käfer von 1971 und einen VW-Bus Jahrgang 1965 gekauft. Ein bisschen war noch übrig geblieben. Der Bus war wunderschön und lief nicht; der Käfer hatte genau das gegenteilige Problem.
    »Ich arbeite sowieso zuerst am Bus. Nimm die Schlüssel.«
    Sein Gesicht wirkte plötzlich älter, als es hätte sein sollen. »Nur, wenn du erlaubst, dass die Mädchen jeden Samstag vorbeikommen und putzen, bis wir dir den Käfer zurückgeben.« Ich bin nicht dämlich. Seine kleinen Schwestern wussten, wie man arbeitet - ich kam bei dieser Abmachung besser weg. »Geh und bring Sylvia das Auto, bevor sie zu spät kommt.«
    »Ich komme danach zurück.«
    »Es ist spät. Ich gehe nach Hause. Komm einfach morgen zur üblichen Zeit.« Morgen war Samstag. Offiziell hatte die Werkstatt an den Wochenenden geschlossen, aber ein paar unvermeidliche Ausflüge, um Vampire zu jagen, hatten mein Konto belastet. Also hatte ich in letzter Zeit länger offen gehabt und auch am Wochenende gearbeitet, um ein bisschen zusätzliches Geld zu verdienen.
    Der Kampf gegen das Böse macht nicht reich: Meiner Erfahrung nach war sogar das Gegenteil der Fall. Ich hoffte, dass ich mit Vampiren fertig war - der letzte Vorfall hatte mich fast umgebracht und langsam musste meine Glückssträhne mal enden; eine Frau, deren größtes Talent es war, dass sie sich in einen Kojoten verwandeln konnte, sollte nicht in der Oberliga mitspielen.
    Ich schickte Gabriel auf den Weg und machte mich daran, die Werkstatt zu schließen. Garagentore zu, Heizung auf sechzehn Grad, Lichter aus. Kassenschublade in den Safe, meine Tasche auf die Schulter. Gerade, als ich die Hand nach dem letzten Lichtschalter ausstreckte, klingelte mein Handy.
    »Mercy?« Es war Zees Sohn Tad, der mit einem vollen Stipendium auf eine Eliteuniversität im Osten ging. Das Feenvolk wurde als Minderheitengruppe angesehen, also hatten ihn seine Noten und sein offiziell er Status als Halb-Feenvolk dorthin gebracht. Aber er hielt sich dort, weil er hart arbeitete.
    »Hey, Tad. Was ist los?«
    »Ich hatte gestern eine seltsame Nachricht auf meiner Mailbox. Hat Phin dir etwas gegeben?« »Phin?«
    »Phineas Brewster, der Kerl, zu dem ich dich geschickt habe, als die Polizei meinen Dad wegen Mordverdachts im Knast hatte und du Informationen über das Feenvolk brauchtest, um herauszufinden, wer den Mann wirklich umgebracht hatte.«
    Ich brauchte eine Sekunde. »Der Kerl aus dem Buchladen? Er hat mir ein Buch geliehen.« Ich hatte schon länger vor, es ihm zurückzubringen. Nur... wie oft bekam man schon die Chance, ein Buch über das mysteriöse Feenvolk zu lesen, geschrieben von einem Angehörigen des Feenvolks selbst? Es war handgeschrieben, schwer zu entziffern, und ich kam nur langsam voran - und Phin hatte nicht so gewirkt, als wollte er es so schnell wie möglich zurückhaben. »Sag ihm, es tut mir leid, und ich werde es ihm heute Abend zurückbringen. Ich habe später noch ein Date, aber davor kann ich es noch vorbeibringen.«
    Es folgte ein kurzes Schweigen. »Eigentlich hat er sich nicht gerade klar ausgedrückt, ob er es nun zurückhaben will oder nicht. Er hat nur gesagt: ›Sag Mercy, sie soll gut auf dieses Ding aufpassen, das ich ihr gegeben habe.‹ Und jetzt kann ich ihn nicht mehr erreichen; sein Handy ist ausgeschaltet. Deswegen habe ich stattdessen dich angerufen.«
    Er gab ein angewidertes Geräusch von sich. »Die Sache ist die, Mercy: Er schaltet dieses verdammte Telefon nie aus. Er will immer sicher sein, dass seine Großmutter ihn erreichen kann.«
    Großmutter? Vielleicht war Phin jünger, als ich gedacht hatte.
    »Du machst dir Sorgen«, meinte ich.
    Jetzt klang das Geräusch, das er erzeugte, eher peinlich berührt. »Ich weiß, ich weiß. Ich bin paranoid.«
    »Kein Problem«, sagte ich. »Ich sollte es ihm sowieso zurückbringen. Aber wenn er nicht länger geöffnet hat als üblich, wird er auf keinen Fall mehr im Laden sein, wenn ich da ankomme. Hast du eine Privatadresse von ihm?«
    Hatte er. Ich schrieb sie mir auf und beendete das Gespräch mit Beschwichtigungen. Als ich die Tür abschloss und die Alarmanlage aktivierte, schaute ich zu der versteckten Kamera hoch. Adam würde
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