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Mercy Thompson 05 - Zeichen des Silbers-korr-iO

Titel: Mercy Thompson 05 - Zeichen des Silbers-korr-iO
Autoren: Patricia Briggs
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richtig wohlzufühlen. Sehr teure Autos beeinflussen, wie echte Kunstwerke, die Umgebung um sich herum und formen sie.
    Einfach, in dem es da war, sorgte sein Auto dafür, dass mein Heim vornehm wirkte - egal, wie das Haus selbst aussah.
    Samuel hatte dieselbe Gabe, nie fehl am Platz zu wirken, sich immer anzupassen, während er gleichzeitig das Gefühl vermittelte, er wäre jemand Besonderes, jemand Wichtiges. Instinktiv mochten ihn die Leute und vertrauten ihm. Das half ihm in seinem Beruf als Arzt, aber ich neigte zu der Ansicht, dass es ihm als Mann ein wenig zu sehr half. Er war zu sehr daran gewöhnt, das zu bekommen, was er wollte. Und wenn sein Charme es nicht rausriss, dann setzte er sein taktisches Denken ein, das selbst Rommel Ehre gemacht hätte.
    Daher auch sein Leben als mein Mitbewohner.
    Ich hatte eine Weile gebraucht, um mir darüber klarzuwerden, warum er wirklich bei mir eingezogen war: Samuel brauchte ein Rudel. Werwölfe schlugen sich allein nicht besonders gut, besonders nicht alte Wölfe. Und Samuel war ein sehr alter Wolf. Alt und dominant. In jedem Rudel außer dem seines Vaters wäre er der Alpha. Sein Vater war Bran, der Marrok, der größte Überwolf von allen.
    Samuel war Arzt, und das war mehr als genug Verantwortung für ihn. Er wollte nicht Alpha sein; er wollte aber auch nicht im Rudel seines Vaters bleiben. So lebte er als einsamer Wolf mit mir zusammen im Territorium des Columbia Basin Rudels, ohne Teil davon zu sein. Ich war kein Werwolf, aber ich war auch kein hilfloser Mensch. Ich war im Rudel seines Vaters aufgewachsen, und damit gehörte ich schon fast zur Familie. Bis jetzt hatten er und Adam, der Alpha des örtlichen Rudels - und mein Partner -, sich nicht gegenseitig umgebracht. Ich hoffte inständig, dass das auch weiterhin nicht passieren würde.
    »Samuel?«, rief ich, als ich ins Haus eilte. »Samuel?« Er antwortete nicht, aber ich konnte ihn riechen. Der charakteristische Geruch von Werwolf war zu stark, um nur ein Nachhall zu sein. Ich joggte den schmalen Flur entlang zu seinem Zimmer und klopfte leise an die geschlossene Tür.
    Es sah ihm nicht ähnlich, mich nicht zu begrüßen, wenn ich nach Hause kam. Ich machte mir so große Sorgen um Samuel, dass ich mir langsam schon paranoid vorkam. Etwas stimmte nicht mit ihm. Er war beschädigt, funktionierte aber noch - so sah ich es zumindest. Darunter lag eine Depression, die mit den Monaten weder besser noch schlimmer zu werden schien. Sein Vater vermutete schon, dass etwas nicht stimmte, und ich war mir ziemlich sicher, dass Samuel bei mir und nicht in seinem eigenen Haus in Montana lebte, weil er nicht wollte, dass sein Vater erfuhr, wie schlecht es ihm wirklich ging.
    Samuel öffnete die Tür und sah aus wie immer, groß und langgliedrig: attraktiv, wie die meisten Werwölfe es sind, egal, welchen Knochenbau sie haben. Perfekte Gesundheit, dauerhafte Jugend und viele Muskeln sind so ziemlich die Patentformel für gutes Aussehen.
    »Sie haben geläutet?«, fragte er in einer ausdruckslosen Imitation von Lurch, wobei seine Stimme tiefer war, als ich es je zuvor gehört hatte. Wir hatten uns gestern Abend im Fernsehen einen Addams-Family -Marathon angeschaut. Wenn er Witze machte, dann war alles in Ordnung. Selbst wenn er mir nicht direkt in die Augen sah, so als würde er sich Sorgen machen, was ich darin lesen könnte.
    Eine schnurrende Medea lag auf einer seiner Schultern ausgestreckt. Meine kleine Manx-Katze schenkte mir aus halb zugekniffenen Augen einen glücklichen Blick, während er sie streichelte. Als seine Hand über ihren Rücken glitt, bohrte sie ihm die hinteren Krallen in die Schulter und streckte ihren schwanzlosen Hintern in die Luft.
    »Au«, sagte er und versuchte, sie von sich zu lösen, aber sie hatte ihre Krallen durch sein altes Flanellhemd gegraben und hing fester an ihm als ein Klettverschluss - und wahrscheinlich um einiges schmerzhafter.
    »Ahm«, meinte ich und bemühte mich, nicht zu lachen. »Adam und ich gehen heute Abend aus. Du musst also allein zu Abend essen. Ich habe es nicht in den Supermarkt geschafft, also ist nicht wirklich viel da.«
    Er hatte mir den Rücken zugewandt und lehnte sich über das Bett, damit die Katze, wenn er sie denn lösen konnte, nicht so weit fallen würde. »Okay«, sagte er. »Aua, Katze. Weißt du nicht, dass ich dich mit einem Bissen verschlingen könnte? Und bei dir würde mir nicht mal - aua - ein Schwanz aus dem Maul hängen.«
    Ich überließ die beiden
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