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Mercy-Thompson 03 - Spur der Nacht-retail-ok

Titel: Mercy-Thompson 03 - Spur der Nacht-retail-ok
Autoren: Patricia Briggs
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zwei dominante Werwölfe um die gleiche Frau werben, geht das auf die Dauer nicht ohne Blutvergießen ab. Ich kenne keine anderen Wölfe, die dir so viel Freiheit gegeben hätten, wie diese beiden, aber mindestens einer von ihnen wird bald an der Situation zerbrechen.«
    Mein Handy spielte das Thema aus Hatari. Ich holte es aus der Hüfttasche und warf einen Blick auf das Display.
    »Ich glaube dir«, sagte ich zu Warren. »Ich weiß nur nicht, was ich tun soll.« Samuel und ich hatten noch andere Probleme als unsterbliche Liebe, aber das ging nur ihn und mich etwas an und nicht Warren. Und Adam … zum ersten Mal fragte ich mich, ob es nicht einfacher sein würde, wenn ich einfach von hier wegzöge.
    Das Telefon klingelte weiter.
    »Das ist Zee«, sagte ich. »Ich sollte lieber rangehen.«
    Zee war mein ehemaliger Boss und Mentor. Er hatte mir beigebracht, wie man einen Motor von Grund auf neu zusammenbaute – und er hatte mir die Gegenstände gegeben, die ich brauchte, um die Vampire umzubringen, die für Warrens Hinken und die Alpträume verantwortlich waren, die so deutliche Falten um seine Augen hinterließen. Für mich hatte Zee das Recht, unseren Videoabend zu unterbrechen.
    »Denk einfach noch mal darüber nach.«
    Ich lächelte dünn und klappte das Handy auf. »Hallo, Zee.«
    Am anderen Ende war zunächst nichts zu hören. »Mercedes«, sagte er dann, und nicht einmal sein ausgeprägter deutscher Akzent konnte über das Zögern in seiner Stimme hinwegtäuschen. Etwas stimmte nicht.

    »Was kann ich für dich tun?«, fragte ich, richtete mich auf und stellte die Füße auf den Boden. »Warren ist auch hier«, fügte ich hinzu, damit Zee wusste, dass wir Zuhörer hatten. Es war sehr schwierig, in Gegenwart eines Werwolfs ein Privatgespräch zu führen.
    »Würdest du mit mir zum Reservat rausfahren?«
    Theoretisch hätte es sein können, dass er vom Umatilla-Reservat sprach, das nur eine kurze Fahrt von den Tri-Cities entfernt lag. Aber es war Zee, also meinte er wahrscheinlich das Ronald-Wilson-Reagan-Feenvolk-Reservat vor Walla Walla, besser bekannt als Feenland.
    »Jetzt?«, fragte ich.
    Ich sah den Vampir auf dem großen Fernseher an. Sie hatten es nicht ganz richtig getroffen, hatten nicht das wahre Böse abgebildet – aber es war für mich dennoch zu nahe dran. Irgendwie tat es mir nicht besonders Leid, den Rest des Films zu verpassen – oder weitere Gespräche über mein Liebesleben.
    »Nein«, knurrte Zee gereizt. »Nächste Woche. Selbstverständlich jetzt. Wo bist du? Ich werde dich abholen.«
    »Weißt du, wo Kyles Haus ist?«, fragte ich.
    »Kyle?«
    »Warrens Freund.« Zee kannte Warren; ich hatte vergessen, dass er Kyle noch nicht begegnet war. »Wir sind in West Richland.«
    »Gib mir die Adresse. Ich finde es schon.«

    Zees Pickup schnurrte über den Highway, obwohl das Auto älter war als ich. Schade, dass die Sitze nicht in so guter Verfassung waren wie der Motor – ich musste zur
Seite rutschen, um zu verhindern, dass sich eine Sprungfeder in mein Hinterteil bohrte.
    Die Lichter am Armaturenbrett beleuchteten das zerfurchte Gesicht, das Zee der Welt gegenüber trug. Sein dünnes weißes Haar war ein wenig zerzaust, als wäre er gerade mit den Fingern hindurchgefahren.
    Warren hatte nichts weiter über Adam oder Samuel gesagt, nachdem ich aufgelegt hatte, denn Gott sei Dank war Kyle mit den Brownies zurückgekommen. Nicht dass es mich störte, wenn Warren mir ein paar ungebetene Ratschläge gab – ich hatte mich oft genug in sein Liebesleben eingemischt, so dass er wirklich jedes Recht dazu hatte. Ich wollte nur einfach nicht mehr darüber nachdenken.
    Zee und ich hatten den größten Teil der Fahrt von West Richland aus schweigend zurückgelegt, bis wir das andere Ende von Pasco erreichten. Ich kannte den alten Gremlin gut genug, um nicht zu versuchen, ihm etwas aus der Nase zu ziehen, also ließ ich ihn in Ruhe – zumindest nach den ersten zehn oder fünfzehn Fragen, die er nicht beantwortet hatte.
    »Warst du schon mal im Reservat?«, fragte er abrupt, als wir auf dem Highway nach Walla Walla hinter Pasco den Fluss überquerten
    »Nein.« Das Feenvolk-Reservat in Nevada freute sich über Besucher. Sie hatten ein Casino und einen kleinen Vergnügungspark gebaut, um Touristen anzulocken. Das Reservat bei Walla Walla hingegen ermutigte niemanden, der nicht zum Feenvolk gehörte, zu einem Besuch. Ich war nicht ganz sicher, ob die Feds oder das Feenvolk selbst für diesen unfreundlichen
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