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Mercy-Thompson 03 - Spur der Nacht-retail-ok

Titel: Mercy-Thompson 03 - Spur der Nacht-retail-ok
Autoren: Patricia Briggs
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also wickelte ich mich in ein Handtuch. Aber mein Schlafzimmer war leer, und ich konnte mich in Ruhe anziehen.
    Ordentlich angezogen mit einem Sweatshirt, das ein Bild des Zweimasters Lady Washington zeigte, und schwarzen Jeans ging ich in die Küche, um nach einer Zeitung zu sehen, in der stand, wann Austin Summers beerdigt würde
– falls sie das nicht schon getan hatten. Ich nahm an, dass Jacob Summers nach der Beisetzung vielleicht an den Fluss gehen würde.
    Ich fand die Zeitung des Vortags auf einer Arbeitsplatte in der Küche und machte mir mit dem Wasser, das im Wasserkocher bereits warm war, eine Tasse heiße Schokolade. Mir war nicht nach der Arbeit, wirklich gute herzustellen. Also warf ich eine Handvoll trockene Minimarshmallows hinein.
    Dann nahm ich die Zeitung und meinen Becher, setzte mich neben Samuel an den Tisch und fing an zu lesen.
    »Geht es dir besser?«, fragte er.
    Höflich antwortete ich: »Ja, danke.« Und dann las ich weiter und ignorierte ihn, als er mich am Zopf zog.
    Ich hatte es tatsächlich auf die Titelseite geschafft. Das hatte ich nicht erwartet. Wenn man mit Werwölfen und anderen Geschöpfen zu tun hat, von denen die Menschen nicht zu viel wissen sollten, weiß man auch, dass Nachrichten nicht immer alles sagen. MANN STIRBT BEI RÄTSELHAFTEM FEUER, BRANDSTIFTER GESUCHT oder FRAU ERSTOCHEN AUFGEFUNDEN. Solche Dinge.
    MECHANIKERIN TÖTET IHREN VERGEWALTIGER stand direkt über dem Artikel zum Thema STUDENT ERTRINKT IM COLUMBIA. Ich las meine Geschichte zuerst. Als ich fertig war, legte ich die Zeitung hin und trank nachdenklich einen Schluck Kakao, in dem die aufgeweichten Marshmallows jetzt zäh geworden waren.
    »Da du jetzt reden kannst, sag mir, wie es dir geht«, sagte Samuel.

    Ich sah ihn an. Er wirkte gefasst und gelassen, aber so roch er nicht.
    »Ich denke, Tim Milanovich ist tot. Ich habe ihn getötet, und Adam hat ihn zerrissen, bis die Stücke so klein waren, dass nicht einmal Elizaveta Arkadyevnas Hexenkräfte ausreichen würden, um ihn ins Nichtleben zurückzurufen, falls sie vorhätte, statt Geld einen Zombie zu machen.« Ich trank noch einen Schluck Kakao, kaute ein Marshmallow und sagte dann nachdenklich: »Ich frage mich, ob es jemals als Therapieform anerkannt werden wird, seinen Vergewaltiger umzubringen. Für mich hat es funktioniert.«
    »Wirklich?«
    »Pfadfinderehrenwort«, sagte ich und stellte den Becher mit einem kleinen Knall auf den Tisch. »Jedenfalls wenn die Leute hier aufhören würden so zu tun, als wäre ihr bester Freund gestorben, und es wäre ihre Schuld.«
    Er lächelte, allerdings nur ein wenig und nur mit den Lippen. »Verstanden. Keine Opfer in diesem Haus?«
    »Da hast du verdammt Recht.« Ich griff wieder nach der Zeitung.
    Donnerstag. Heute war Freitag. Tad wollte Freitag herkommen, wenn sein Vater immer noch in Gefahr wäre.
    »Hat jemand Tad angerufen?«, fragte ich.
    Er nickte. »Du hast uns gebeten, das zu tun. Adam hat ihn angerufen, als er vom Polizeirevier zurückgekommen ist. Aber offensichtlich hatte sich Onkel Mike schon vorher bei ihm gemeldet.«
    Ich konnte mich nicht erinnern, jemanden um irgendetwas gebeten zu haben. An Mittwoch hatte ich nur ein paar trübe Erinnerungen, und es gefiel mir nicht, mich nicht daran erinnern zu können, was ich getan hatte. Es
bewirkte, dass ich mich hilflos fühlte. Also wechselte ich das Thema.
    »Wir geben also Tim die Schuld an dem Mord an O’Donnell?«
    »Morgen«, sagte er. »Die Polizei und das Feenvolk wollen noch ein paar Dinge besprechen, um dafür zu sorgen, dass alle Geschichten zusammenpassen. Da Milanovich tot ist, wird es keine Verhandlung geben. Gegenstände, die in seinem Haus gefunden wurden, werden mit O’Donnell und einigen Fällen von Raub im Reservat in Verbindung gebracht. Die Autoritäten werden zu dem offiziellen Schluss kommen, dass O’Donnell und Milanovich zusammengearbeitet haben und Milanovich zu gierig wurde und O’Donnell umbrachte. Zee hat O’Donnell mit den Fällen von Raub in Verbindung bringen können und ging zu ihm, um mit ihm zu reden, und fand O’Donnell ermordet vor. Man hat ihn verhört, aber wieder entlassen, sobald Beweise gefunden wurden, dass er es nicht getan hatte. Sie sind vage, was diese Beweise angeht. Milanovich beschloss, einen der gestohlenen Gegenstände an dir auszuprobieren, aber du hast dich verteidigt und ihn getötet.«
    Er grinste schwach. »Du bist sicher froh zu wissen, dass die Zeitung berichten wird, die magischen
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