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Merani und die Schlange unter dem Meer

Merani und die Schlange unter dem Meer

Titel: Merani und die Schlange unter dem Meer
Autoren: Carl Hanser Verlag
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und Sirrin gescheitert.«
    Die Lin’Velura lachte leise auf. »Das hört sich nach einer interessanten Geschichte an. Doch sag, wo ist Sirrin? Sollte sie mich nicht auch begrüßen?«
    »Dafür müssen wir unter Deck gehen.« Tharon bot der Lin’Velura den Arm und führte sie zum Niedergang.
    Die Gouverneurin wunderte sich, mehrere violette Kinder undsogar Gurrims an den Artefakten zu sehen, die sonst doch nur den Magiern und Adepten des Schwarzen Landes vorbehalten waren. Sie sagte jedoch nichts, bis sie Sirrins Kabine erreichten und eintraten. Beim Anblick der Lin’Aril schrie sie auf. »Was ist das? Bei Linirias, narren mich meine Sinne?«
    Sirrin sprang auf und verbeugte sich vor ihr. »Erhabene, ich freue mich, Euch diese junge Dame vorstellen zu können, auch wenn ich selbst nur einen geringen Anteil an ihrer Rettung hatte. Wir haben es Prinzessin Merani und ihren Freunden zu verdanken, dass ich Euch die Lin’Aril gesund und unversehrt übergeben kann.«
    »Sei mir willkommen, Schwester!« Die Lin’Velura schloss die Gerettete in die Arme, kräuselte dann aber die Nase wegen ihres Aussehens.
    Sirrin musste ein Lachen unterdrücken. »Lin’Arils einziger Kontakt über all die Jahrtausende war eine junge, versteinerte Grün-Eirun, und sie hat sich nach deren Vorbild geformt.«
    »Die Form ist gleichgültig, wenn ich nur eine Schwester in Armen halten kann.« Die Lin’Velura weinte vor Freude, während sie die jüngere Lin streichelte. Dann aber warf sie sowohl Sirrin wie auch Tharon einen auffordernden Blick zu.
    »Die Lin’Aril wird sofort in meinen Palast gebracht. Ihr anderen seid meine Gäste. Übrigens, wo kommen die Schiffe her, die euch begleiten?«
    »Nun, das ist ein weiterer Fund, den wir gemacht haben. Dort im Süden befindet sich eine Inselwelt, auf der Völker aller Farben in Frieden zusammenleben. Ich war der Ansicht, dass wir sie unter den Schutz des Violetten Landes stellen sollten«, erklärte Sirrin ihr.
    »Alle Farben, sagst du?« Die Lin’Velura schüttelte angewidert den Kopf. »Du wirst mir alles genau erklären müssen. Doch nun lass uns meine junge Schwester an Land bringen. Komm mit!« Sie fasste Lin’Aril unter und zog sie hoch. Diese war so viel Tatkraft nicht gewohnt und warf Sirrin einen fragenden Blick zu.
    »Die Lin’Velura hat recht. Es ist Zeit für uns, dieses Schiff zu verlassen«, sagte die Magierin und ergriff Lin’Arils anderen Arm.
     
    7
     
    Für Merani und ihre Freunde war es aufregend, eine fremde und für sie faszinierende Insel zu betreten. Ihre Eltern hingegen betrachteten die Stadt und den großen Palast auf dem Hügel mit kritischen Augen. Sowohl Mera und Girdhan wie auch Careela und Argo begriffen, dass hier eine Macht existierte, die weit über ihre eigenen Möglichkeiten hinausging, und sie hatten unwillkürlich Angst, statt von schwarzländischen Magiern nun von den Magierinnen des Violetten Landes unterworfen zu werden.
    Die Lin’Velura gab ihnen jedoch keine Gelegenheit, ihren Befürchtungen nachzuhängen, denn sie lud sie zu einem großen Bankett ein und ließ sich dabei von Sirrin, aber auch von Tirah und Regandhor berichten, was diese auf dem Archipel von Runia erlebt hatten. Dabei kam auch Tharon zu Wort und erklärte ihr, dass die magischen Stürme aus den Kräften der Lir und einer in ihrem Schmerz rasenden Geisterballung hervorgerufen worden waren.
    »Die Bewohner des Archipels waren daran nicht nur schuldlos, sondern auch die ersten Opfer dieser Stürme«, setzte er in dem Bestreben hinzu, Verständnis für das Magierkaiserpaar zu wecken.
    Die Lin’Velura musterte zuerst Argo und warf dabei Regandhor einen leicht erstaunten Blick zu. Dann wechselte sie lächelnd ein paar Worte mit Careela und Girdhan und nickte zuletzt Mera anerkennend zu.
    »Du hast dem Feuerthron aus eigenen Stücken entsagt? Das ist bewundernswert. Nur wenige vermögen der Verlockung zu widerstehen,das Artefakt eines Gottes zu verwenden. Daher will ich dir auch nicht vorschreiben, wie du und deine Leute leben sollt. Achtet auf die Spitzohren, damit diese friedlich bleiben, und seid mir als Freunde des Violetten Landes willkommen. Ich nehme euren Archipel unter meinen persönlichen Schutz und möchte, dass wir Handel miteinander treiben. Uns interessieren die violetten Kristalle aus dem Schuppenpanzer der Lir. Im Gegenzug haben wir sicher Waren, die euch gefallen. Doch lasst uns zu einer anderen Zeit darüber reden. Jetzt wollen wir essen und trinken und fröhlich
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