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Menschheit im Aufbruch - Teil 1

Menschheit im Aufbruch - Teil 1

Titel: Menschheit im Aufbruch - Teil 1
Autoren: Lan Wright
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beiden Erdschiffen gesellen. Während das größte Schiff die Gesandten zur Erde trug, sollten die fünf anderen Schiffe der Centauraner am Treffpunkt die Rückkehr der Gesandtschaft erwarten.
    Brady seufzte. Sein Gesicht wandte sich backbord. Abgesehen von den wenigen trüben Lichtern, welche die Position des anderen Schiffes markierten, war es pechschwarz draußen.
    Als schließlich der Plan zur Hand genommen wurde, schien alles so lächerlich einfach. Einmal damit begonnen, hatte auch der Präsident seine Bewunderung ausgesprochen. Die sachgemäße Art, in der Brady diese Angelegenheit leitete, verlangte seine Anerkennung. Es gab so viele logische und äußerst wahrscheinliche Möglichkeiten, wie der Plan scheitern konnte. Jeder einzelne Fehler war genauso logisch, wie der geplante Verlauf, der zum endgültigen Erfolg führen sollte. Vielleicht erschraken die Gesandten, wenn sie die Explosion des Signalschiffes bemerkten und kehrten um? Das Hindernis war nun überwunden. Würde die Explosion den fünf anderen Schiffen der Centauraner etwa entgehen? Oder wenn das nicht der Fall war, ignorierten sie die Explosion? Das Schiff der Gesandten konnte beschließen, nach der Explosion Verbindung mit den centaurischen Geleitschiffen aufzunehmen. In diesem Fall lief der Köder Gefahr, wenn er das Märchen von dem örtlichen Phänomen, „Donnerschlag“ genannt, vom Stapel ließ, das für die Zerstörung verantwortlich sein sollte.
    Obwohl der Zweifel stark in seinem Herzen lebte, lachte Brady leise. Das war das beste Stück des Streiches. Er stellte sich Faulkner vom Köder vor, wie er allen Ernstes erklärte, das Sonnensystem besitze ein seltsames Phänomen in Gestalt eines mobilen Kraftfeldes. Dieses, zwar nicht sehr groß bilde jedoch eine potentielle Gefahr für jedes nicht völlig isolierte Schiff, das mit ihm in Kontakt kam. Da die Leute von der Erde nicht wissen konnten, daß dieses Phänomen auf ihr eigenes System beschränkt war, hatten sie angenommen, die Schiffe der Centauraner seien ebenfalls isoliert. Das sei aber nicht der Fall gewesen, und daher sei, als sie mit dem „Donnerschlag“ in Berührung kamen, das Schiff der Centauraner und eines der Erdschiffe durch die eintretende Explosion zerstört worden. Der Köder, von vornherein präpariert, wie ein Schiff nach der berichteten Explosion aussehen mußte, war der konkrete Beweis, daß eine Katastrophe stattgefunden hatte.
    Es war alles so kindlich einfach, und gerade diese Einfachheit bot die Chance eines Erfolges.
    Bradys Augen kehrten sich wieder der grauen Decke zu. Dieser Erfolg war nur ein Schritt auf dem Wege zu größeren und erheblicheren Schwierigkeiten. Würde es ihnen gelingen, das Geheimnis der Waffen der Rihnaner zu lüften? Würde es ihnen möglich sein, diese Waffen noch zu verbessern? Wenn das nicht gelingen sollte, gab es keinerlei Hoffnung auf Eroberung für die menschliche Rasse mehr.
    Während ihm diese Überlegung durch den Kopf ging, fragte sich Brady, ob sie den richtigen Weg eingeschlagen hatten. Für die Menschheit schien der Weg zur Freiheit an einer harten, schlachtenreichen Straße zu liegen. War ihnen am Anfang ein Erfolg beschieden, würden lange und schreckliche Kriege das Ergebnis ihrer Bemühungen sein. Logisch gesehen war das einzig mögliche Ergebnis ihrer Anstrengungen eine galaktische Kriegsführung. Die galaktische Kriegsführung konnte aber mit der Vernichtung der menschlichen Rasse enden. War die Freiheit diesen Preis wert? Er versuchte, sich das Sonnensystem als winziges Rad im Getriebe der vielen tausend anderen unterworfenen Rassen vorzustellen, aber es gelang ihm nicht. Darin konnte die Bestimmung des Menschen nicht liegen. Und wieviel fremde Rassen hatten das gleiche gedacht? In einer Million von Jahren mochten sich viele erheben und in den geschäftigen Myriaden von Lebewesen verlorengehen, die in Millionen von Systemen über die ganze Milchstraße verstreut lebten. Zwölftausend Millionen Menschen riefen sie nun alle in die Schranken.
    Plötzlich fiel ihm die Geschichte von David und Goliath ein, aber da zog ihm der Schlaf bereits die Lider herab.
    Drei Stunden schlief er fest, dann klopfte Murphy an die Kabinentür und weckte ihn.
    Augenblicklich war er hellwach, und noch bevor Murphy seine Meldung machte, wußte er, was dieser sagen würde: „Köder kommt zurück, Sir!“
    Bevor das Schiff behutsam seine alte Position im Talkessel wieder einnahm, war er bereits im Kontrollraum und wartete mit wachsender
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