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Menschheit im Aufbruch - Teil 1

Menschheit im Aufbruch - Teil 1

Titel: Menschheit im Aufbruch - Teil 1
Autoren: Lan Wright
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er, „hier Brady. Geben Sie mir Entfernung und Lage des Signalschiffes im Verhältnis zu den eben gemeldeten Schiffen.“
    Nach einer kurzen Pause meldete sich der Lautsprecher erneut: „Signalschiff zwei Millionen minus, eins drei zwei Grad grün, mit Neigung zu sieben. Ungefähre Entfernung von Gruppe dreihunderttausend.“
    „Bericht, wenn Signalschiff achtern Gruppe in Entfernung einhunderttausend“, befahl Brady und schaltete ab, als die Bestätigung erfolgt war.
    „In etwa zwei Minuten“, sagte er zu Murphy.
    „Ich hoffe, Franklin weiß, was er zu tun hat“, meinte Murphy düster.
    „Er weiß, wo das Signalschiff ist“, gab Brady zurück. „Alles, was jetzt zu tun ist, nahe genug heranzusteuern und dafür zu sorgen, daß die centauranischen Detektoren gestört werden. Ist der Köder vorbereitet?“
    „Wartet auf Befehl, Sir.“
    „Das Interkom meldet sich wieder. Signalschiff in Position, Sir.“
    „Feuer!“ rief Brady. Im Plankontrollraum drückte der verantwortliche Offizier auf den Hebel. Das Signalschiff explodierte, glühte kurz in der Schwärze des Raumes auf und war verschwunden.
    Nur mit halbem Ohr lauschte Brady dem Leutnant, der „Signalschiff, Feuer!“ meldete.
    Er überlegte, ob die Centauraner weiterfahren würden? Zogen sie etwa die Sicherheit vor und kehrten um? Er wandte sich an Murphy und nickte. „Schicken Sie den Köder vor, Murphy“, sagte er. „Wir wissen nicht, wie lange es dauern wird, bevor die centauranische Eskorte zurückkommt, um nachzusehen – falls sie überhaupt zurückkommt.“
    Murphy lächelte zuversichtlich. „Sie werden schon kommen. Selbst ein Blinder könnte ein Signalschiff dieser Größe und in der Entfernung nicht verfehlen.“
    „Seien Sie nicht zu sicher. Wenn Sie es vermissen, werden Sie uns später, wenn ihr Gesandtschaftsschiff verschwunden ist, niemals glauben. Das ist das A und O des Planes. Wir müssen ein Alibi haben, bevor der Kreuzer verschwindet.“
    Murphy nickte. „Ich werde das Schiff fortschaffen.“
    Fünf Minuten später hörte Brady das Gebrüll der startenden Raketen und beobachtete durch die Sichtscheiben des Kontrollraumes, wie eines der beiden anderen Schiffe auf golden flammenden Düsen in die Nachtschwärze des Himmels stieg. Wenn Franklin, der den Befehl über die beiden irdischen Begleitschiffe führte, seine Aufgabe richtig löste, mußte das plötzliche Erscheinen des Schiffes von Triton völlig unbeobachtet vor sich gehen. Er seufzte und drückte im Geist die Daumen. Die nächsten Stunden würden über Erfolg oder Scheitern seiner Mission entscheiden …
    Er schaute noch immer durch die Scheiben, als Murphy etwa eine Minute später zurückkam.
    „Köder abgesandt, Sir!“
    „Ich habe Augen im Kopf“, knurrte Brady. Dann bedauerte er seinen Ausbruch. „Tut mir leid, Murphy. Ich bin nervös. Ich denke, ich ziehe mich lieber für eine Stunde zurück. Rufen Sie mich, wenn der Köder zurückkommt.“
    „Jawohl, Sir!“
    Völlig angezogen legte sich Brady in seine Koje. Er durchdachte noch einmal die Ausführung des Planes, den er vor sechs Monaten dem Präsidenten unterbreitet hatte.
    Zuerst hatte sein Einfall höhnisches Gelächter ausgelöst. Bannermann selbst hatte es als die Machenschaft eines Schulknaben bezeichnet, zu leicht zu durchschauen, nur geeignet, einen anderen Schulbuben hinters Licht zu führen. Aber langsam, nach und nach, hatte er seine einzelnen Beweggründe ins Feld geführt, bis die ganze Struktur seines Entwurfes angenommen wurde. Die Politico-Psychologen teilten seine Ansicht über den Schiffstyp, welchen die Centauraner in Erwiderung der unterwürfigen Einladung der Erdregierung, sich das Sonnensystem anzusehen, verwenden würden.
    Andere Beurteilungen wurden von Generalen, Admiralen und Politikern eingeholt, und alle stimmten der Grundforderung zu, daß erst Muster der rihnanischen Waffen beschafft werden mußten. Aber keiner von ihnen machte einen Vorschlag zur Verbesserung von Bradys Plan. Es dauerte über zwei Monate, bis endlich der Präsident zustimmte. Er gab Brady freie Hand, alle ihm nötig erscheinenden Vorkehrungen zu treffen.
    Wie erwartet, nahmen die Centauraner das Angebot an, ihre Vertreter zu einem Besuch des Sonnensystems zu entsenden. Es wurde vereinbart, daß eine Eskorte von zwei irdischen Schiffen zu einem festgesetzten Punkt außerhalb des Orbits von Pluto kommen sollte, um sie zur Erde zu geleiten. Das eigene Geleit der Centauraner, sechs Schiffe, würde sich zu den
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