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Menschheit im Aufbruch - Teil 1

Menschheit im Aufbruch - Teil 1

Titel: Menschheit im Aufbruch - Teil 1
Autoren: Lan Wright
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mit dem Angriff begann. Es dauerte auch nicht lange, und zwei kleinere Staaten, die eine endlose Beschwerdeliste gegeneinander aufwiesen, versuchten, sich mit ihrem neuen ‚Spielzeug’ gegenseitig die Schädel zu spalten. Zwei Jahre, heißt es, habe der Krieg gedauert. Am Ende dieser Periode war kein einziges Leben geopfert und keinerlei Sachschaden angerichtet worden. Aber bei dem Versuch, den Gegner zu überflügeln, hatte sich jeder der beiden Kämpfenden wirtschaftlich ruiniert. Die Rihnaner saßen die ganze Zeit über da und rührten sich nicht. Schließlich artete der ganze Krieg in eine komische Oper aus, und unter dem Gelächter des übrigen Weltreiches verlief die Sache im Sande. Von der Zeit an war der Krieg tot – oder nahezu.“
    Bannermann brummte, als Brady geendet hatte. Die Bedeutung von Bradys angehängten Worten „oder nahezu“ war ihm nicht entgangen.
    „Nach alledem befürchte ich, daß Sie noch eine Bombe haben, die Sie mir in den Schoß werfen wollen“, sagte er. „Also, schießen Sie los!“
    „Das trifft leider zu“, gab Brady zurück. „Es ist die Antwort auf die Frage, warum wir noch nie zuvor von dem galaktischen Reich gehört haben? Die Antwort ist, kurz: Bis in jüngster Zeit hatten wir noch nicht den nötigen Standard erreicht, um das aktive Interesse der Rihnaner an uns zu wecken. Über unsere Existenz wußten sie freilich Bescheid. Das besorgten die Explosionen der Atombomben in den vierziger Jahren des 20. Jahrhunderts. Auf diese Art erfuhren sie von den meisten der kommenden Rassen. Früher oder später erreichen sie alle einmal den Punkt, wo sie sich entweder in die Ewigkeit sprengen oder weiter entwickeln, wie das bei uns der Fall war, und das Stadium interstellarer Reisen erreichen. Im ersten Falle wäre es schade, aber niemand machte sich weiter Gedanken darüber. Im letzten Falle erweckte die betreffende Rasse genug Interesse, um die Aufnahme in das Weltreich zu rechtfertigen.“
    „Falls die Aufnahme erwünscht ist“, warf Bannermann ein.
    „Das ist der Kernpunkt“, sagte Brady. „Offenbar ist es bei vielen „Rassen der Fall, daß sie nicht Mitglied werden wollen. Sie bleiben lieber draußen, um zu versuchen, sich selbst ein Weltreich zu erobern. Nur, es ist nichts mehr da, woraus sich ein Weltreich erobern ließe, das der Rihnaner ausgenommen. Zu diesem Zeitpunkt hebt der Krieg sein schreckliches Haupt in der Galaxis. Aber es ist kein Krieg, es ist ein völlig einseitiges Gemetzel. Jede Waffe, die von den Rihnanern erfunden wird, richtet sich gegen die Neuankömmlinge, um ihnen zu beweisen, wie sehr sie sich auf dem Holzweg befinden.“
    Nach einer grimmigen Pause fuhr er fort: „Ich könnte noch bemerken, daß es in der Galaxis keine unabhängigen Rassen gibt.“
    Bannermann entspannte sich und putzte seine Nase. „Ich verstehe jetzt, warum Sie Ihren Bericht nur bei mir abliefern wollten“, sagte er. „Es blieb Ihnen nichts anderes übrig, als Drummond die Auskunft zu verweigern.“
    Er erhob sich und ging zum Fenster.
    Etwa fünf Minuten lang stand Bannermann, ohne sich zu rühren. Dann wandte er sich ab und ging langsam zu seinem Sitz zurück.
    „Entweder treten wir dem „Weltreich bei, oder aber …“ bemerkte er. „So ist es doch, nicht wahr?“
    „Ja, Sir“, nickte Brady.
    „Letzten Endes dreht sich alles nur darum, daß uns nur sehr wenig Zeit zum Handeln bleibt“, stellte er fest. „Wir können ihre Bedingungen nicht annehmen. Und wenn wir mit der Zeit rechnen, bis wir mit ihrem technischen Stand gleichstehen, können Hunderte von Jahren vergehen. Bis dahin aber wird unser ganzes Sonnensystem von Händlern, Touristen, Diplomaten und Spionen überrannt sein. Wir hätten keine Chance, etwas geheimzuhalten.“
    Der Präsident sank gegen die Lehne und starrte nach der Zimmerdecke. Brady fuhr unruhig auf seinem Stuhl hin und her. Während der Rückreise waren seine Gedanken den gleichen Weg wie die des Präsidenten gegangen. Er versuchte, zunächst zögernd, den Gedankenstrom Bannermanns zu unterbrechen. Er brachte aber nur ein „Sir“ heraus.
    „Ich nehme an“, kommentierte Bannermann, „Sie wollen mir sagen, daß Sie die Lösung gefunden haben …“
    „Nein, Sir, es ist nur ein Gedanke“, gab Brady zurück.
    Bannermann richtete sich auf. „Nun, das ist mehr, als ich aufzuweisen habe“, meinte er. „Reden Sie.“
    „In der nächsten Zeit muß unser Hauptaugenmerk darauf gerichtet sein, ein paar Muster rihnanischer Waffen in unseren
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