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Menschheit im Aufbruch - Teil 1

Menschheit im Aufbruch - Teil 1

Titel: Menschheit im Aufbruch - Teil 1
Autoren: Lan Wright
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…“
    Bannermanns Augenbrauen fuhren jäh in die Höhe, aber er sagte nichts.
    „Der Hauptabschnitt ihrer Geschichte beginnt vor etwa 600 000 Jahren. Damals zerstörte eine kosmische Katastrophe ihr Heimatsystem. „Es waren drei Planeten der Formalhaut-Gruppe. Ihre Sonne verwandelte sich plötzlich in einen weißen Zwerg. Trotz ihrer wissenschaftlichen Fortschritte hatten sie keine genügende Kenntnis von der drohenden Gefahr, um ihre Welten zu evakuieren. Der größte Teil der Rasse wurde zusammen mit den drei Planeten vernichtet, auf denen sie lebten. Bis zu dieser Zeit hatten sie die Milchstraße völlig unter ihrer Herrschaft. Später hat der Rest der Rasse außerhalb des Systems offenbar sehr schnell gehandelt, denn sogar die Katastrophe lockerte die Zügel nicht, mit denen sie die Milchstraße lenkten. Mit einer nahezu unglaublichen Genialität begannen sie die Dinge umzugruppieren. Sie bauten auf, was wir heute vorgefunden haben: ein Weltreich ohne Zentrum, in dem eine staatenlose Rasse Meister ist. Sie bildeten einen zentralen, galaktischen Regierungsrat. Nach dem, was wir erfahren haben, ist das eine Körperschaft, die sich aus einem Vertreter pro Mitgliedstaat zusammensetzt, mit einem gewählten Rihnaner als Vorsitzenden. Etwa einmal jährlich kommen sie zusammen.“
    „Da ich selber Präsident bin, riecht mir das übel in der Nase“, bemerkte Bannermann kurz. „Wer wählt den Präsidenten?“
    Brady grinste. „Da liegt der Hund begraben, Sir. Der Zentrale Galaktische Rat ist dem großen Rat der rihnanischen Hierarchie verantwortlich, und die Hierarchie ernennt den Präsidenten. Der große Rat setzt sich aus Rihnanern aus allen Himmelsrichtungen der Milchstraße zusammen. Fast alle Ämter sind vererbbar.“
    Bannermann holte tief Luft. „Die Politik scheint sich überall an die gleichen Spielregeln zu halten, nicht wahr? Es ist beinahe die gleiche Technik, wie sie von den Russen angewandt wurde. Vereinige und herrsche, selbst wenn die Völker nicht vereinigt werden wollen. Dennoch müssen sie sehr gewitzt sein, um es im Rahmen eines ganzen Universums anwenden zu können.“
    „Das ist noch lange nicht alles“, warf Brady ein. „Die wahre Genialität in der Struktur dieser neuen Regierungsform erweist sich in der Handhabung der Verlagerung, die eintreten muß, wenn sich eine solche Katastrophe ereignet, die einem Reich, ausgedehnt wie das ihre, gefährlich werden kann.
    Selbstverständlich hatten die Rihnaner die absolute Herrschaft, während ihr eigenes System noch existierte. Sie hatten eine zentrale Basis für ihre Operation gegen alle feindlichen Eingriffe. Mit dem Verschwinden dieser Basis gab es nichts mehr, was ihnen als sicherer Zufluchtsort dienen konnte, und außer der Übernahme eines ganzen Systems schien es keinen Ausweg zu geben. Daß sie das nicht versuchen, lag unserer Meinung nach daran, weil ihnen nicht genug Zeit zur Organisation blieb. Ein solcher Plan braucht seine Zeit, und sie mußten schnell handeln.
    Es scheint, ihre Wissenschaft befindet sich, allgemein gesprochen, in völligem Gegensatz zu der jeder anderen Rasse in der Milchstraße. Ihre Prinzipien, so wurde uns von den Centauranern gesagt, sind für die anderen Rassen derart unbrauchbar, daß, als Ergebnis dieser beiden Faktoren, ihre Genialität bei der Erfindung äußerst vernichtender Waffen unerreichbar ist. Sehr früh in ihrer Laufbahn entdeckten die Rihnaner, daß keine der anderen Rassen ihre Waffen nachahmen konnte, selbst wenn man ihnen ein Exemplar als Anfertigungsmuster gab. Ja, bedienen konnten die anderen Rassen die Waffen, aber sie herstellen, reparieren oder gar nachahmen, das konnten sie nicht.“
    Bannermann beugte sich ungläubig über den Tisch. „Meinen Sie das im Ernst?“
    Brady nickte., „Aber wenn das so ist …“
    „Löst sich unsere Hoffnung auf die Eroberung eines interstellaren Weltreiches in Nichts auf“, endete Brady. „Das mag sein, wie es will, aber lassen Sie mich zum Ende kommen. Die Rihnaner kamen zu dem Schluß, daß es verzweifelter Mittel bedarf, um eine verzweifelte Situation zu retten. Ihr Einfall war, jedem Mitgliedsstaat des Weltreiches die gleiche Anzahl Waffen aller Gattungen zu geben. Zugleich mit den Waffen erhielten alle die gleiche Gebrauchsanweisung zur Verteidigung. Man sollte denken, das wäre ein ganz närrisches Unternehmen gewesen. Nun, so etwas Ähnliches dachten die anderen Rassen auch, und eine Zeitlang geschah nichts. Jede wartete darauf, daß die andere
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