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Menschenkenntnis - Der große Typentest - so entschlüsseln Sie die Stärken und Schwächen

Menschenkenntnis - Der große Typentest - so entschlüsseln Sie die Stärken und Schwächen

Titel: Menschenkenntnis - Der große Typentest - so entschlüsseln Sie die Stärken und Schwächen
Autoren: Lars Lorber
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an oder Sie versuchen, sich im Test anders darzustellen, als Sie in Wirklichkeit sind. Natürlich lassen sich auch solche Lügendetektoren austricksen, indem man genau aufpasst und den Testaufbau kennt. Aber mal ehrlich: Wenn die Firma, bei der Sie sich bewerben, einen bodenständigen, stark extrovertierten Mitarbeiter sucht, Sie aber das genaue Gegenteil davon sind, dann ist es ziemlich sicher nicht die richtige Stelle für Sie. Schummeln wäre kontraproduktiv für Sie und den Arbeitgeber. Abgesehen davon wissen Sie oft gar nicht, was der Arbeitgeber genau erwartet oder wie die Ergebnisse intern beurteilt werden. Falls Sie dennoch einen 183 Job wollen, der eigentlich nicht Ihrem Naturell entspricht, sollten Sie besser im Bewerbungsgespräch klarmachen, warum gerade Sie der oder die Richtige für die Stelle sind – trotz oder gerade wegen eines untypischen Profils.
    Für Arbeitgeber sei gesagt: Ein Persönlichkeitstest kann bei der Personalauswahl zusätzlich zu anderen Kriterien hilfreich sein, aber er muss es nicht. Er ist geeignet, wenn ein ganz bestimmtes Profil gesucht wird, z. B. eine sehr introvertierte oder sehr extrovertierte Person. Oder wenn eine Person hauptsächlich kreative, neue Ideen bringen soll oder harte Verhandlungen führen muss. Allerdings ist davon auszugehen, dass wenn ein Jobprofil z. B. ganz klar sehr extrovertiertes Verhalten erfordert, z. B. als Animateur, sich sowieso hauptsächlich relativ extrovertierte Bewerber darauf melden werden – und dass diese sehr extrovertierten Bewerber auch mit ganz normaler Menschenkenntnis im Bewerbungsgespräch oder anhand ihres Lebenslaufs und vorheriger Beschäftigungen erkennbar sind. Dazu braucht es nicht immer einen ausgeklügelten Persönlichkeitstest.
    Im Zusammenhang mit Berufserfolg wird oft die Persönlichkeitseigenschaft des geplanten Lebens genannt (Gewissenhaftigkeit in den Big Five). Dazu gibt es Folgendes zu beachten: Zwar hat sich in Studien immer wieder gezeigt, dass dieser Faktor konstant zum beruflichen Erfolg beiträgt. 31 Allerdings ist dieser Zusammenhang nicht allzu ausgeprägt. Das heißt, er ist vorhanden, macht aber nur einen kleinen Unterschied. Einen Bewerber zu bevorzugen, weil er in diesem Bereich besser abschneidet als ein anderer, ist ungefähr so, wie einen Bewerber zu bevorzugen, weil er fünf Jahre Berufserfahrung hat, anstatt vier. Das macht zwar einen Unterschied, aber eben nur einen kleinen. Die Persönlichkeitsmerkmale, die mithilfe eines Tests festgestellt wurden, sollten daher keine entscheidende Rolle bei der Bewerberauswahl spielen. Es sei denn, es wird aus triftigen Gründen ein ganz bestimmtes Profil gesucht. Aber auch dann sollte mehr die echte Qualifikation als die Ergebnisse eines Tests gewertet werden – sonst sitzt vielleicht bald nicht die am besten geeignete Person im Büro, sondern diejenige Person, die am besten vorgeben kann, geeignet zu sein. Auf jeden Fall sollte klar sein, dass ein Persönlichkeitstest kein magisches Auswahlwerkzeug ist, um den richtigen Kandidaten zu finden, sondern im besten Fall einige moderate Hinweise auf die Eignung gibt – zusätzlich zu aussagekräftigeren Kriterien.
184 IV. Entdeckung der Persönlichkeit: einmal rund um die Welt
    Es hat lange gedauert und viele kluge Köpfe waren nötig, bis wir die menschliche Persönlichkeit verstanden und klare Strukturen darin gefunden haben. Bereits die alten Griechen haben vor mehr als 2.000 Jahren eine Temperamentlehre aufgestellt und Menschen in Sanguiniker, Phlegmatiker, Melancholiker und Choleriker eingeteilt. Diese antiken Typen kann man zwar grob mit den Charaktereigenschaften introvertiert/extrovertiert und resistent/empfindlich in Verbindung bringen, aber generell sind sie heute überholt. 81
    Die erste Einschätzung von Typen, die auch unserer heutigen Sichtweise der Persönlichkeit noch recht ähnlich ist, stammt vom Schweizer Psychiater Carl Gustav Jung, einem der Weggefährten Sigmund Freuds. 1921 veröffentlichte Jung seine Theorie über „psychologische Typen“. 5 Darin versuchte er, die grundlegenden Muster der Persönlichkeit zu erklären, unter anderem durch die gegensätzlichen Persönlichkeitseigenschaften extrovertiert und introvertiert , die er populär machte. Diese Typologie Jungs wurde im vergangenen Jahrhundert von vielen aufgegriffen. Die erste und bekannteste Weiterentwicklung
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