Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Menschenjagd

Menschenjagd

Titel: Menschenjagd
Autoren: Stephen King
Vom Netzwerk:
weil die Spiele-Kommission es wünscht. Es war meine Entscheidung. Ich bin auch derjenige, der es schließlich durchgesetzt hat, dass wir Ihnen diesen Handel anbieten. Die alte Garde hat sich dem Vorschlag heftig widersetzt – schließlich ist etwas Derartiges noch nie vorgekommen -, aber ich werde es durchziehen.
    Sie haben mich mal gefragt, wen Sie töten könnten, wenn Sie mit dem Fahrstuhl bis ganz hinauf fahren würden. Einer der Männer, die Sie da erwischt hätten, wäre ich gewesen. Überrascht Sie das?«
    »Ich glaube, ja. Ich hatte Sie für den Hausnigger gehalten.«
    Killian warf den Kopf zurück und lachte, aber es klang ein bisschen gezwungen – das Lachen eines Mannes, der um hohe Einsätze spielt und unter großer Anspannung steht.
    »Hier ist unser Vorschlag, Richards. Fliegen Sie direkt nach Harding. Am Flughafen wird eine Limousine für Sie bereitstehen. Es wird eine Exekution geben – aber nur zum Schein. Dann schließen Sie sich unserem Team an.«
    McCone stieß einen überraschten Wutschrei aus: »Du schwarzer Scheißkerl …«
    Amelia sah wie vor den Kopf geschlagen aus.
    »Sehr gut«, sagte Richards. »Ich wusste ja, dass Sie nicht schlecht sind, aber das ist wirklich großartig. Was für einen tollen Gebrauchtwagenhändler Sie abgegeben hätten, Killian.«
    »Hat McCone sich so angehört, als würde ich lügen?«
    »McCone ist ein hervorragender Schauspieler. Die kleine Show, die er am Flughafen hingelegt hat, war oskarreif.« Aber er war immer noch beunruhigt. Der Umstand, dass McCone Amelia schnell zum Kaffeekochen geschickt hatte, als sie drohte, sich auf die Bombe zu stürzen, und seine hasserfüllte Feindseligkeit – das passte einfach nicht zusammen. Oder doch? Sein Gehirn arbeitete fieberhaft. »Vielleicht machen Sie mir dieses Angebot, ohne dass er davon wusste. Sie rechneten mit seiner Reaktion, damit Sie glaubwürdiger erscheinen.«
    »Ihre Show mit dem Plastiksprengstoff ist endgültig gelaufen, Richards. Wir wissen – wir wissen wirklich -, dass Sie bluffen. Aber ich habe hier einen kleinen roten Knopf an meinem Schreibtisch, und der ist kein Bluff. Zwanzig Sekunden, nachdem ich draufgedrückt habe, wird Ihr Flugzeug von Viper-Boden-Luft-Raketen zerfetzt, die mit sauberen Atomsprengköpfen bestückt sind.«
    »Das Black Irish ist ebenfalls kein Schwindel.« Aber er hatte einen schalen Geschmack im Mund. Der Bluff war geplatzt.
    »O doch, das ist er. Sie können nicht mit einer Plastiksprengstoffladung an Bord einer Lockheed-GA-Maschine kommen. Nicht ohne den Alarm auszulösen. Im Flugzeug befinden sich vier getrennte Detektoren, um Entführer sofort aufspüren zu können. Einen fünften haben wir in Ihrem Fallschirm untergebracht. Ich kann Ihnen versichern, dass wir die Kontrolllampen im Tower voller Interesse und ängstlich beobachtet haben, als Sie an Bord gegangen sind. Man war allgemein der Ansicht, dass es möglich wäre, dass Sie den Sprengstoff haben. Sie haben die ganze Zeit Ihren Einfallsreichtum unter Beweis gestellt, da schien es nur natürlich zu sein, erst einmal davon auszugehen. Wir waren mehr als erleichtert, als keines der Lämpchen aufleuchtete. Ich nehme an, dass Sie keine Gelegenheit hatten, sich den Sprengstoff zu besorgen. Vielleicht ist es Ihnen einfach zu spät eingefallen. Wie dem auch sei, das tut nichts zur Sache. Es schwächt Ihre Position, aber …«
    McCone stand plötzlich neben Richards. »Auf geht’s«, sagte er grinsend. »Genau hier blase ich dir dein verdammtes Gehirn raus, du Esel.« Er richtete seine Pistole auf Richards’ Schläfe.

… Minus 016 Countdown läuft …
     
    »Wenn Sie das tun, sind Sie ein toter Mann«, sagte Killian.
    McCone zögerte, trat einen Schritt zurück und starrte ungläubig auf den Bildschirm. Seine Gesichtszüge zerknitterten und verzerrten sich wieder. Nur mit Mühe gelang es ihm, sich ein paar Worte abzuringen. Als er schließlich sprach, war es ein Flüstern, heiser vor Wut.
    »Ich kann ihn ausschalten! Genau jetzt! Genau hier! Dann sind wir alle in Sicherheit. Wir …«
    Müde entgegnete Killian: »Sie sind doch schon lange in Sicherheit, Sie Narr. Außerdem hätte Donahue ihn schon längst ausschalten können – wenn wir ihn hätten ausschalten wollen.«
    »Dieser Mann ist ein Verbrecher!« McCones Stimme wurde lauter. »Er hat Polizeibeamte getötet! Er ist Anarchist – und Luftpirat! Er hat … er hat mich und meine Abteilung in aller Öffentlichkeit gedemütigt!«
    »Setzen Sie sich«, sagte Killian,
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher